Irgendwann habe ich mal das Lied „Brothers in Arms“ (Hörprobe von Amazon – Real Player benötigt) von den Dire Straits gekauft. Da saß es in meiner iTunes Bibliothek und war kaum gespielt, bis der iPod Shuffle es ausgesucht hat und jetzt klingt es aus den Lautsprechern.
Ich habe in den letzten Monaten und Jahren mehr Kämpfe zwischen Mitarbeitern, Freunden, Teilen einer Gemeinschaft erlebt als mir lieb war. Das Lied spricht sehr intensiv zu mir heute morgen und klingt wie ein Echo von Johannes 17 und Epheser 4. Wir geben so oft wegen Nichtigkeiten unsere kostbare Einheit auf. Wir haben immer noch so wenig verstanden von der Unterschiedlichkeit, die Reichtum bedeutet und nicht Bedrohung. Der andere hat etwas, kann etwas, das ich weder habe noch kann, vielleicht noch nicht einmal verstehe und anstatt mich zu freuen fühle ich mich bedroht, weniger als vorher oder gar wertlos. Anstatt mich zu freuen Teil dieses Reichtums zu sein, sehe ich nur auf meine Unzulänglichkeit. Konflikte, Diskussionen, Kämpfe werden erbittert geführt – sind „Vergebung“, „Annahme“ und „Liebe“ zu hohlen Phrasen geworden?
In dem Lied geht es um Krieg, um die Leute die seine Höllen gemeinsam durchstehen, die sich nicht verlassen.
Through these fields of destruction
Baptisms of fire
Ive watched all your suffering
As the battles raged higher
And though they did hurt me so bad
In the fear and alarm
You did not desert me
My brothers in arms
In Leiden Menschen zu haben, Familie, die zusammen stehen ist mit das Größte das Menschen erfahren können. Interessanterweise ist es häufig die erweiterte Familie, die da zusammensteht, denn die leibliche. Leben hat unglücklicherweise viel mit Leiden zu tun auf diesem Planeten.
Theres so many different worlds
So many differents suns
And we have just one world
But we live in different ones
Trotzdem bringt es dieser Teil auf den Punkt. Wir haben nur eine Welt, leben aber in verschiedenen Lebenswelten. Getrennt und doch gemeinsam. Individuell und doch gemeinsam. Geteiltes Leiden bringt uns zusammen, ist vielleicht dazu da. Das Lied endet:
Let me bid you farewell
Every man has to die
But its written in the starlight
And every line on your palm
Were fools to make war
On our brothers in arms
Mir wird immer bewusster wie kurz die Zeit ist, die wir haben – in unserem Urlaub haben wir Uroma besucht. Uroma ist paarundachtzig und sitzt im Rollstuhl, sie hat gute Jahre hinter sich und kann manche Schote erzählen. Uropa hat im Krieg einen Arm verloren und weiß etwas von Kameradschaft und Leiden. Wir kennen solche Leiden nicht mehr, uns bleiben die Bilder und Lieder wie „Brothers in Arms“. In unseren Gemeinschaften, Familien, Freundeskreisen gibt es immer wieder Un-Ruhe, Un-Einigkeit und Un-Frieden. Wir reden viel davon das Evangelium auszuleben, fair gehandelte Produkte zu kaufen, soziale Gerechtigkeit zu schaffen und das ist auch alles richtig, wie aber ist es um unseren nächsten Nächsten bestellt? „We are fools to make war on our brothers in arms“