Ein gewagter Titel? Eigentlich nicht. Ich lese gern und ich lese gern Kinderbücher. Warum ist eigentlich ganz einfach – ein gutes Kinderbuch kann immer auch von einem Erwachsenen gelesen werden. Kinderbücher erzählen, mehr noch als Bücher, die für die Großen geschrieben wurden, Geschichten. Geschichten der Sehnsucht.
Ich glaube die Sehnsucht ist es, die eine gute Geschichte ausmacht. Die Sehnsucht dabei sein zu wollen, in das Buch, mitten in die Geschichte einzutauchen. Kinder haben die seltene Gabe sich völlig und (das ist wirklich erstaunlich) immer wieder völlig in einer Geschichte zu verlieren. Der erlauchte Leser dieses Blogs ahnt schon worauf ich mit „Transzendenz“ abziele. Wir sehnen uns nach dem was hinter den Geschichten liegt, hinter den Filmen, hinter den Buchstaben. Worte erschaffen etwas in unserem Herz, das einer Schöpfung gleichkommt. Hier bin ich versucht Anleihen bei Platon zu machen. In dem was wir lesen wird eine Idee, eine Saite in uns zum klingen gebracht, von der wir nur dunkel ahnten, dass es sie gibt – es ist unsere Ahnung, unsere Sehnsucht nach dem Transzendenten, dem Jenseitigen, dem gänzlich anderen und doch so vertrauten. „Es gibt zu wenig Echos der Hörner aus Elfenland“ hat J.R.R. Tolkien zu C.S. Lewis gesagt. Und „alle Geschichte sind doch nur ein Nachhall der einen, wahren Geschichte“.
Im Sehnen, dem Loch in unserem Herzen verstehen wir, dass wir auf ein Gegenüber hin geschaffen wurden, von einem Gott, der kein Gegenüber nötig hatte, aber dennoch sich entschlossen hat selbst zu sehnen, selbst zu brauchen. Die Fülle selbst, das überfließende Herz zerbricht in der Sehnsucht, die wir auch spüren, wenn wir wieder lernen dem Echo in den Geschichten zu zu hören. Die wahre Geschichte wie ein Kind zu verstehen.
Weißt Du von was ich rede?