ReBlog: Alan Hirsch Follow the Yellow Brick Road

Walter Färber (Tiefebene) hat einen Teil der Forgotten Ways von Alan Hirsch für seine Gemeinschaft übersetzt und auf seinem Blog zugänglich gemacht! Danke für das Geschenk – das Internet und vor allem Blogs sollte Plätze von Geschenken sein – man schenkt seine eigene Geschichte her. Ich zitiere ihn hier in voller Länge:

„Die Geschichte Abrahams, die Kameradschaft von Sportmannschaften, die Kriegskameradschaft von alten Soldaten, die Gemeinschaft des Ringes in J.R.R.Tolkiens “Herr der Ringe” und die verrückten Kaninchen im “Watership Down”-Film, all diese unterschiedlichen Geschichten zeigen uns, wie wichtig die Reise selbst ist. Denn Reife und Selbstverwirklichung kommen nicht ohne Bewegung und Risiko, und Abenteuer sind in der Tat gut für die Seele. All diese Geschichten zeigen uns, dass tiefe Gemeinschaft und Liebe da zu finden sind, wo wir uns zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise aufmachen, wo wir gemeinsam Gefahren ins Gesicht sehen und uns dabei zusammenfinden müssen, um zu überleben. All das finden wir auch wieder in der Art, wie Jesus seine Jünger prägte: gemeinsam begannen sie eine Reise, die sie wegführte von ihrem Zuhause, ihrer Familie und ihren (sozialen oder religiösen) Sicherheiten. Sie brachen auf in ein Abenteuer, zu dem Grenzerfahrungen (Liminalität), Risiko, Lernen durch Praxis, verschworene Gemeinschaft (Kommunitas) und geistliche Entdeckungen gehörten. Unterwegs verloren sie ihre Angst vor Unzulänglichkeit und Mangel oder Vorsorge, und an deren Stelle trat eine beherzte Zuversicht, die die Welt für immer verändern sollte.

Was starke Jesusbewegungen so dynamisch macht, ist die Tatsache, dass sie tatsächlich Bewegung mit sich bringen. Und dabei geht es nicht um die Organisationsstruktur, sondern um echte Dynamik. Das heißt nun nicht, dass buchstäblich jeder Christ Haus und Familie verlassen muss, um Jesus nachzufolgen. Aber der grundlegende geistliche Akt, alles im Namen Jesu aufzugeben, lag jeglicher späteren Nachfolge zu Grunde. In diesem Sinn hatten sie bei ihrem Christwerden eine grundlegende Entscheidung getroffen, sich auf die Grenzerfahrung des Verlusts von Sicherheit und Bequemlichkeit einzulassen und mussten sie nicht nachträglich noch einkalkulieren. So blieben sie ein bewegliches Volk, das sich, abhängig vom Kontext, ständig neu anpassen und weiterentwickeln konnte. Das ging so lange, bis Konstantin uns mit Kirchengebäuden, einer Organisation und einem Bündnis zwischen Staat und Kirche beschenkte, wodurch der apostolische Genius für sehr lange Zeit in tiefen Schlaf fiel.

Wir müssen uns von neuem auf den Weg machen. Wir sind die Menschen des Weges, und unser Pfad liegt vor uns. Er lädt uns ein in eine neue Zukunft, in der wir endlich wieder gestalten und mitmachen dürfen. Wir versuchen, die Natur authentischer christlicher Gemeinschaft von neuem sichtbar zu machen: nämlich eine Kommunitas, die um ihre Mission herum gebaut ist und in Angriff genommen wird von einer Gruppe fehlbarer, aber mutiger Gefährten. Wir tun das, indem wir die mythische Symbolik aus den großen Geschichten aufrufen und in Erinnerung rufen, wie Jesus und die frühe Kirche sich daran machten, die Botschaft zu verbreiten. So erwecken wir von neuem die Sehnsucht und den Willen, eine abenteuerliche Reise zu unternehmen, um die uralte Kraft des apostolischen Genius wiederzuentdecken.“

Ich habe mich in dieser Woche mit Freunden unterhalten und empfinde diese Worte von Alan, die jetzt hier auf Deutsch vorliegen als eine Art Zusammenfassung unseres Gesprächs. Danke Walter!

Nachwirkungen vom Jugendleiterwochenende

Ich versuche mal meine Gedanken in eine strukturierte Form zu bringen:

  1. Es war ein tolles Wochenende.
  2. Manchmal ist es nötig nachts lange aufzubleiben, damit bestimmte Themen und wirkliche Beziehungen zum Vorschein kommen. Man kann nicht ohne Gefahr immer „vernünftige“ Entscheidungen treffen („um 0:00 Uhr Bettruhe“), denn das wird dem Leben und dem Rhythmus einer Freizeit nicht immer gerecht.
  3. Aufgabenteilung ist eine wunderbare Sache, die es ermöglicht die einzelnen Gaben stärker zu fördern und an den richtigen Platz zu bringen. Die Gefahr einer Zentralisierung auf „Gabenuniversalisten“ ist gebannt.
  4. Dennoch ist Mensch müde, wenn er zu wenig Schlaf bekommt – die Spannung zwischen dem, was nötig ist und dem was möglich ist bleibt bestehen.
  5. Ich habe viele jugendliche Mitarbeiter kennen gelernt, die ich vorher nur so vom Sehen kannte. Es begeistert mich immer wieder zu sehen, welche Gaben, welcher Mut und welche Begeisterung in ihnen steckt. Das steckt mich an.
  6. Wir träumen gemeinsam Träume von Gemeinschaft und von mehr als nur Arbeit. Und können in diese Träume durch so etwas wie die Wohnung auch hineinleben.
  7. Familie ist ein großes Thema dabei – wir alle haben oder können aneinander mehr haben als Freundschaft. Unsere Ursprungsfamilien sind dabei wichtig, aber wir lernen zusammen, dass es mehr gibt als nur diese biologischen Geschwister, Eltern und Verwandtschaften – Gottes Familie, anders aber vielleicht noch mehr ein Zuhause.
  8. Können wir in den 14-20 Jährigen die Zukunft einer Gemeinschaft sehen? Wie viel Raum geben wir ihnen?

Was so eine Wochenendfreizeit nicht alles lostreten kann in meinem Herz und Hirn…

Jugendleiterwochenende 2008

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Jugendleiterwochenende im Hahnenhof – eine wunderbare Sache. Irgendwie auch schade, dass es rum ist. Es zeigt doch wieder wie viel in den Leuten steckt, die beim CVJM den Bereich Kinder und Jugend in Gang halten. Und noch mehr: Voneinander lernen war diesmal mehr als nur Floskel – ich hatte das Gefühl, dass wir dieses Mal wirklich vielen zugehört haben und voneinander gelernt. Klar – die älteren haben mehr Erfahrungen, aber ich hatte das Gefühl, dass jeder was mitgebracht hat.

Gott hat eine wunderbare Melodie dazu gegeben, von einer Stille Meditation am Freitag Abend über eine intensiven Zeit vor ihm am Samstag Nacht bis zu einem Gemeinschaftsgottesdienst, wo wir die Gelegenheit hatten uns gegenseitig auf Zettel, die auf unsere Rücken befestigt waren (was wären wir ohne Gaffa Tape?) und so „ein Organismus sein“ mal wirklich schwarz auf weiß sichtbar zu machen. Schön war’s. Vermutlich tauchen Bilder noch irgendwo auf – wenn ihr was postet, dann verlinkt doch einfach hierher.

Ein Wort zum Wochenende…

…allerdings zum letzten Wochenende. Da waren wir als Mitarbeiter der Wohnung in Liedolsheim uns hatten eine Mitarbeiterfreizeit. Warum Mitarbeiterfreizeit? Weil wir mittlerweile 12 Personen geworden sind. Das ist ein Grund zum Feiern, aber auch Grund darüber nachzudenken wer was macht, wie wir als Mitarbeiter weiter gehen und wer wie wir uns fühlen, so als Mitarbeiter. Es gab allerlei Ergebnisse – dynamische Strukturen, flexible Organigramme und dabei immer wieder Gelächter, Tränen und viel Herz. Ich kann Zeit zusammen nur empfehlen.

Ein konkretes Ergebnis ist die Aufteilung von Leuten auf die unterschiedlichen Bereiche der Wohnung und der Ruf nach einer transparenten Kommunikationsstruktur, die mit wenig Aufwand von allen benutzbar und einsehbar ist (wer will das nicht?). Vermutlich werde ich dazu noch mehr schreiben. Immerhin gibt es ein paar Leute, die wissen wollen was „WohnSinn“ ist oder noch werden wird… hihihihihi…

Mitarbeiter…

Am Tag der Arbeit feiern wir die Mitarbeit.

Naja, wir sind ein paar Verrückte, die sich in der Wohnung engagieren und unbedingt weiter kommen wollen. Zusammen, im Team. Also treffen wir uns dann, wenn alle anderen frei machen, damit wir Zeit haben (einen anderen Termin haben wir nicht gefunden…) so heißt es morgen: Essen, reden, lachen, beten, visionieren und schauen, wohin der Weg Gottes mit uns allen und diesem Platz führt. Ich verstehe mich dabei als derjenige, der den Rahmen schafft und die ganzen Sachen so bereitstellt, dass wir als Team entscheiden, gehen, streiten, versöhnen, lachen, weinen und uns am Schluss unserer Fehler bewusst wieder auf den Weg machen können.

Autoritärer Leiter (ich sage was zu tun ist) sein stelle ich mir einfacher vor. Ist aber keine Option. Trotzdem kämpfe ich damit, dass wir nicht 10 Stunden für jedes Thema aufwenden können, es also eine Form geben muss wie man auch Zeitlich ordnet, ferner, dass die Stillen im Land viel zu sagen haben, aber meist von den „Lauten“ und den „Vielredern“ (zu denen ich ja selbst gehöre) um das Wort gebracht werden und ich hier also die einen herausfordern und die anderen bremsen muss. Natürlich helfen Erlebnispädagogik, Moderationstechnik und gesunder Menschenverstand weiter, aber ich komme doch schnell an meine Grenzen.
Fakt ist, dass ich bis jetzt kein Mitarbeitertreffen derartig gut vorbereitet habe (ca. 15 Arbeitsstunden bis jetzt). Ob es etwas bringen wird? Ich bin gespannt…vielleicht darf ich ja ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern…

Knall, Bumm, Zisch

…so geht die Zeitmaschine.

Ich habe für die Ferienspiele 2006 ein Lied geschrieben, das die Zeitmaschine eingeleitet hat und auch den Tagesabschluss gebildet hat. Habe es mit Garageband aufgenommen und einfach mal zu der Ferienspiel Internetseite gesteckt. Da gibt’s jetzt Fotos und das Lied. Viel Vergnügen beim Anhören – und ja, es ist ein Kinderlied mit Kindermusik, also nicht zu kritisch rangehen an die Sache!