Peter Rollins nächstes Buch: The Fidelity of Betrayal

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Eins muss man Peter Rollins lassen – er setzt Denktrends. Mit seinem neuen Buch macht er genau da weiter, wo er mit „How (Not) to Speak of God“ aufgehört hat und treibt „Heretical Orthodoxy“ auf die Spitze, indem er fragt: „What would Judas do?“

Rather, by asking whether Jesus would betray Christianity as Judas betrayed Christ, I am asking if Jesus would plot the downfall of Christianity in every form that it takes. Or rather, to be more precise, I am asking whether Christianity, in its most sublime and revolutionary state,always demands an act of betrayal from the Faithful. In short, is Christianity, at its most radical, always marked by a kiss, forever forsaking itself, eternally at war with its own manifestation. (Indem ich frage, ob Jesus das Christentum in genau der gleichen Weise verraten würde, wie Judas Christus selbst verraten hat, frage ich, ob Jesus den Untergang des Christentums in jeglicher Form, die es annehmen kann, vorbereitet. Oder, um es noch genauer auszudrücken, frage ich, ob das Christentum in seinem denkbar Besten und Revolutionären Status nicht einen ständigen Verrat seiner Treusten Anhänger fordert. Zusammengefasst: Ist das Christentum, da wo es am radikalsten Ausgelebt wird, immer von diesem Kuss gezeichnet, ewig sich selbst verleugnend und immer im Krieg mit seinen unterschiedlichen Formen liegend. Aus der Einleitung Übersetzung Björn Wagner)

Ich verstehen schon auf diesen ersten Seiten ein wenig von dem, wo Peter Rollins hin will und stelle fest, dass er eines meiner Herzensanliegen in Worte fast: Erneuerung, Hinterfragen von Strukturen, seien sie Organigramme oder Gedanken, sind sie aus Stein gebaut oder Schemata in den Köpfen der Menschen. Verrat üben und den Judaskuss als Teil radikaler Nachfolge zu sehen. Ich freue mich auf dieses Buch und seine drei Teile, die laut Rollins untrennbar miteinander verwoben sind (The word of god, the being of god, the event of god) und auf meine Reaktionen in meinem Leben auf diese Gedanken. Ich ahne, dass diese Judaskuss seinen Preis hat in beide denkbare Richtungen. Ich bete, dass mein Leben ver-folgen kann, was Nach-folge in diesem Zusammenhang heißen mag. Lies das erste Kapitel als pdf. Emergent Village schreibt auch darüber, genau wie Existenialpunk (1 Exzerpts / 2 Notizen von Peter Rollins)Peter ist ein Mann, mit dem ich gern einmal sprechen würde. Wie vermutlich viele andere auf diesem Planeten auch. (Link)

Vorbereitungen

Morgen bin ich auf der Mitarbeiterfreizeit des CVJM Stuttgart zu Gast und darf über das Thema „Missionale Gemeinde“ & „Emerging Church“ reden. Ich finde das sehr spannend, aber auch recht anstrengend – vor allem die Themenauswahl ist nicht leicht: Was von den vielen Gedanken und Themen ist das richtige und weiterführende…ich bin gespannt wie es werden wird.

Emerging Landeskirche bei Simon

Und weil ich der Landeskirche wieder näher komme (immerhin tatsächlich räumlich: Ich wohne im Pfarrhaus von Rüppurr – bin aber kein Pfarrer…) interessieren mich die Gedanken von Simon zu dem Thema:

Emerging Landeskirche! 9 Thesen

Auch wenn ich die in den Kommentaren genannte Auffassung teile, dass Simon die Landeskirche ein wenig rosarot zeichnet haben die Gedanken doch etwas. Ich empfehle sie zur vorsichtigen Lektüre, denn manch praktischer Mensch und Gottesdienstgänger ohne Sinn für theologische Diskussionen wird sich doch eher fragen: „Redet der da wirklich von meiner Kirche?“

Dennoch sehe ich viel Potential in der Wiederentdeckung der Landeskirche, wenn sie denn lernt den „Faithfull radicals“ die gleiche Offenheit entgegen zu bringen, wie die anglikanische Kirche Englands den „Fresh Expressions of Church„. Manche Ansätze dafür gibt es ja schon…


Emergent Deutschland

Emergent LogoGestern ist die Seite von Emergent Deutschland online gegangen. Einige Leute haben sich seit Februar diesen Jahres überlegt dem Dialog über emergente Entwicklungen in Deutschland eine Basis zu geben. Was mich besonders fasziniert dabei ist der einladende Charakter der Geschichte – sehr fein geht aus der Webseite hervor, dass mit „wir“ nicht ein exklusiver, elitärer Kreis gemeint ist, sondern Leute, die angefangen haben den Dialog miteinander und mit anderen zu suchen und die sich wünschen, dass viele Leute diesen Dialog aufnehmen und sich vernetzen.

Es gibt sogar schon eine erste Veranstaltungsreihe mit einem der Gründer von Emergent US, Brian McLaren Ende November und dem Leiter von Emergent UK, Jason Clarke. Ein Studientag in Marburg, ein Studientag in Hamburg und das Emergent Forum in Erlangen sollte es einigen Leuten in Deutschland möglich machen Teil der Sache zu werden. Ich bin auf die Entwicklung gespannt – sehen wir uns an einer der Tage?
Emergent Forum Banner

Gefunden: don’t emerge before you get missional

Ein weiterer guter Denker, Alan Hirsch, bringt einen Herzenswunsch von mir auf sein Blog:

don’t emerge before you get missional (wenn Du nicht Missional von Herzen bist, dann vergiss es auf den „emerging church“ Zug aufspringen zu wollen – meine Umschreibung, völlig subjektiv)

Sein Post dazu ist sehr lesenswert:

„And it is this aspect of the ‘emerging church’ that does worry me–much of it (by no means all) seems to me to be a re-configuration of the inhereted forms of the church and its worship. And much of the literature seems to focus on the renewal of worship and spirituality as if this will resolve the problem. Even scarier is the attempt to re-energize outworn symbols and forms taken from many great movements in the past.“

Mag etwas mehr die Amerikaner treffen, aber auch wir sollten uns diese Worte zu Ohren kommen lassen. Neues Mönchtum, Katholizismen und so vieles mehr die große Frage ist: Was ist Missional und wie leben wir es heute? Welche Elemente gehören in unserer Kultur dazu? Ein Glück sind ja schon ein paar Leute daran, das zusammen wiederzuentdecken. Emerging missional church in Deutschland. Mein Traum. Träumt wer mit?

Gefundenes

Bei Daniel habe ich einen Link zu Steve Taylors Blog gefunden. Er wird dieses Jahr wieder „Emerging Church Postkarten“ aus der ganzen Welt sammeln, wie im letzten Jahr (die Sammlung aller Karten gibt es hier). Interessant.

Bei Johannes habe ich die Keynote Präsentation von Kubik aus Houston gefunden. Das ist wirklich einen Blick wert, nicht nur der Ästhetik halber (da hat Denis mitgewirkt), sondern auch als Antwort, ups, Frage was Kubik ist. Fragen ist ein wichtiger werdender Teil meines Lebens. Viele Fragen. Was sind gute Antworten? Welchen Weg muss man mitgehen, um Antworten zu erspüren, zu erleben, zu erdenken? (für Leute mit DSL – man kann sich die Präsentation auch als Quicktime Film anschauen – 40MB – lohnt sich!)

kleiner Vorgeschmack…

Wir treffen uns

in Houston Texas. Wir, das sind interessante Leute aus aller Welt. Marc Berry von Safe Space in England, Doug Pagitt von Salomons Porch, Minneapolis und noch viele andere Namen, die in der Emerging Welt mit dabei sind. Worum geht es? Hm. Einen Weg zu schaffen voneinander und miteinander zu lernen. Ich bin froh, dass ich dabei sein kann und einen Platz in diesem ganzen Prozess gefunden habe, sowohl als Mitglied der Kubik Familie als auch als Teil der @home Gemeinschaft beim CVJM. Beides ist fuer die Leute hier interessant und in mir waechst die Ueberzeugung, dass wir mit @home auf dem richtigen Weg sind, auch wenn er noch lang sein mag. Auf jeden Fall sind wir nicht allein auf dieser Welt und es gibt Leute, die es auf dem Herzen haben Glaubensgemeinschaften zu unterstuetzen, zu schulen und weiter zu bringen. Ist wirklich eine Ehre hier sein zu koennen.