Wir waren heute (im Urlaub) in Vinci, der Geburtsstadt von Leonardo da Vinci. Der ist ja heutzutage in aller Munde. Wir haben zwar keinen geheimen Code entdeckt, dafür aber einen Haufen, einen ganzen Haufen Maschinen und anderer Ideen, die der gute Mann hatte. Besonders beeindruckt hat mich das Streben dieses Mannes, Arbeiten leichter und effektiver zu machen. Vom automatischen Woll-Aufroller bis hin zur Blattgold-Klopfmaschine ist hier wirklich alles dabei. Die ersten Panzer, eine mobile Brücke über Flüsse, Kraftübertragungswellen, ein Taucheranzug und die berühmten Flügel hat der Mann an alles gedacht.
Dabei hat uns der virtuelle Bereich der Museen noch einmal weiter gebracht als der reele. Wir sind schon Bildschirmabhängig, oder? Nein, es war unsere einzige Chance, weil das komplette Museum auf italienisch beschrieben war. Die Filme waren gute Computeranimationen, die ohne Worte die Konzepte und Erneuerungen von DaVinci erklärt haben. Innovativ, bis zum Anschlag, der Mann.
Und trotzdem: am meisten gelernt haben wir bei einer BBC Doku im Education Room, ganz oben unter dem Dach. Auf Englisch lief hier ein Film über DaVinci’s Leben und Wirken. Wir haben mitbekommen, dass er quasi der erste Bioniker war (Hi Julian!). Er hat immer wieder die Natur vor Augen gehabt und wollte seine Maschinen so natürlich wie möglich gestalten, Beispiel:
Viele Leute kennen seine Konzepte vom Hubschrauber – eine Spirale statt der Propeller, diese Idee hat er nicht weiter verfolgt, weil sie ihm nicht naturgemäß genug erschien. Der Mann der BBC meinte, dass dieser Entwurf viel versprechender war als die Flügel, die er danach gebaut hat. Aber die Flügel waren ein Ausdruck seiner natürlichen Beziehung, seinem Design, das er aus anatomischen Studien gewonnen hat. Das ein Mensch nicht die Energie aufbauen kann, um sich selbsttätig in die Lüfte zu erheben war ihm dabei weniger wichtig. Es musste natürlich sein, dem Flug der Vögel angepasst. Dem Bewegen der Schwingen durch Menschenkraft. Später wird er vom Vogelflügel weggehen und einen Fledermausflügel als Beispiel nehmen und einen Gleiter bauen. (weitere Informationen: Wikipedia Artikel, DaVinci Museum englisch, Galerie seiner Bilder)
Traurig war, dass er am Ende seines Lebens sich selbst hinterfragt hat und all sein schaffen: Ist überhaupt etwas damit getan worden? Soll seine letzte Frage gewesen sein. Ein gebrochener Mann – die Mona Lisa soll am ehesten Ausdruck von Verzweiflung gewesen sein, Hoffnungslosigkeit.
Insgesamt war es ein sehr lohnender Tag, wir haben den Entschluss gefasst mehr von DaVince zu lernen und auch ein Buch zu kaufen. Kennt jemand eins?