Vorfreude

Nach einem langen Tag mit vielen Gesprächen und Eindrücken freue ich mich auf morgen: Morgen ist wieder Gottesdienst in der Wohnung. Ich bin gespannt, was es für einer sein wird. Wieder einmal stehen manche Grundgedanken, aber die Ausführung…

Der Freitag ist ein besonderer Tag in der Wohnung und der spezielle Gottesdienst fängt meist schon mit der Vorbereitung an. Vielleicht bringt der Beni ja seine Kamera mit und wir können ein paar Bilder posten, was es geworden ist.

DoSi stellt Fragen… konkrete Reaktion Teil 1

DoSi stellt in einem hastigen Post (wegen Zeitmangel – Danke, dass Du ihn trotzdem geschrieben hast!) sehr gute Fragen zusammen, die ich nicht zerreden mag, sondern nur darauf hinweisen.

Eine davon schnappe ich mir und versuche aus unserem Leben eine Antwort zu geben – vielleicht ehrlicher als mir lieb ist…

„Warum sind Gemeindeglieder zu Konsumenten verkommen?“

Ich beschäftige mich ja im Moment besonders mit dem ganzen Thema „Konsumkultur“ und ihre Auswirkung auf unser Verhalten und darum finde ich diese Frage in meinem Leben wie ein Echo auf vielen, vielen Gebieten wieder.

Eine mag ich Euch vorstellen – sie betrifft „Die Wohnung“ unsere Jugendgemeinschaft in der großen Familie des CVJM in Karlsruhe. Als wir gestartet sind im Sommer 2005 gab es nur wenige Konsumenten – es lag einfach daran, dass wir 6 Zimmer und 165 qm renovieren mussten. Da hat jeder mit angefasst, sei er begabt oder unbegabt. Schnell haben sich natürlich die Planer und die Fähigen herausgestellt und diese haben organisch die Führung übernommen. Legendär bleiben dabei beiden Theken (Küche und Café), die maßgeblich auf das Konto von zwei Jugendlichen gehen. Ich erinnere mich an den Augenblick, wo sie mir von dem Vorschuss den größten Teil zurückgegeben haben, weil sie ihre Arbeit so gut geplant hatten, dass sie wirklich kaum Geld benötig haben, um die Dinger zu bauen.

Ich erinnere mich an Aktionen, wo wir mit 10 Leuten Möbel zusammen geschraubt haben – ein Event, ein besonderes Gefühl. Natürlich gab es immer die Leute, die die Möbel vorher eingekauft haben, um allen die Mitarbeit zu ermöglichen.

Vielleicht kann man sagen, dass zu dieser Zeit etwa 60% der Gemeinschaftsleute aktiv waren, also keine „klassischen“ Konsumenten. Heute, mittlerweile 2 1/2 Jahre später sieht das etwas anders aus. Es gibt immer noch viele „Aktive“, die ein selbstverantwortlicher und eigenständiger Teil der Gemeinschaft sind, aber ich würde eher schätzen es sind so 25-30% – wir liegen da etwas höher als bei der „normalen Gemeinschaft“, aber natürlich sehr weit weg von „leading as a body“ oder einem Durchbruch bei der Konsumhaltung der anderen 70-75%. Zeit und Gewohnheit, Bequemlichkeit und „Eingezogen sein“ erklären so manches und natürlich auf meiner Seite das „Nicht genug Ermöglichen„, denn Mitarbeiter sehe ich in erster Linie als Ermöglichen der Teilhabe anderer. Teilhabe an allem, von der Mitarbeiter über Teil der Gemeinschaft sein bis hin zu Persönlichkeit entfalten und entwickeln.

Ich muss wegen Zeitmangel diesen Post ein anderes Mal weiter führen.

Mein Herz und Deins

Gestern war in der Mitte des Wohnzimmers in der Wohnung ein Zelt. Es hat leicht rot pulsiert und war das Symbol von dem, was in der Mitte steht oder stehen sollte. Die Bibel beschreibt es als „das Herz“. Oft ist es uns selbst nicht bewusst, was in unserem Herz ist und unsere Beziehung zu Gott ist nur ein Teil von vielen, die dieses interessante System „Herz“ bewegen.

Weil es so gut passte, haben wir eine gekürzte Version des Märchens „Das kalte Herz“ von Hauff vorgelesen. Es ist ein beredtes Zeugnis davon, was es heißt sein Herz zu verlieren. (Zum Anhören, wenn Du Zeit hast oder für den iPod zum Mitnehmen – hier gibt es eine kostenlose Hörbuchfassung – 1 Stunde 48 Minuten, das Märchen in Schriftform findest Du hier).

Im Anschluss gab es Möglichkeit genauer darüber nachzudenken und aufzuschreiben, was sich alles in unseren Herzen befindet, derweil pochte unser „Zeltherz“ fleissig in unserer Mitte weiter. Es war kein Knallerabend, kein wahnsinniger alt.Worship Event, sondern einfach nur mal wieder eine Erinnerung daran, dass es wichtig ist, was unser Herz bewegt, dass wir ehrlich sind mit uns und Gott und verstehen, wie wenig er uns wirklich bedeutet und wie sehr wir eine ständige Erneuerung unseres Herzens nötig haben.

Mir hat der Abend viel bedeutet und geholfen. Ich war erstaunt, was alles in meinem Herz stand und wie viel mir dieser Anblick bedeutet hat, als alle „ihr“ Herz an das pochende Herz in unserer Mitte gehängt haben und mir klar wurde, dass wir eine Gemeinschaft von zerstreuten Herzen sind und trotzdem zusammen kommen und Gott das was wir haben bringen.

Ich weiß nicht, ob ich gut beschreiben konnte, was in unserem Gottesdienst gestern passiert ist, aber das ist das Beste, was ich tun kann. Mag jemand, der dabei war noch was in den Kommentaren schreiben?

Leitungswochenende: erste Umsetzungen?

Puh.

Ohne über Inhalte zu sprechen ist der Prozess von der Zielfindung bis zum ersten konkreten Schritt ein steiniger Weg. Gut, dass wir so viele kompetente Leute haben, die weiter helfen und gute Fragen stellen, die mir nie gekommen wären. Ich freue mich, dass ich dabei sein kann und bin gespannt welche Ergebnisse konkret heraus kommen werden. Und wieder ohne Inhalte zu verraten: Das Ziel stimmt auf jeden Fall und ist ein Gottesding und da bin ich ebenfalls gespannt was er für Wunder wirken wird, weil wir der Meinung sind, dass es sein Ding ist, in dem wir mitarbeiten wollen. Es bleibt spannend. Gut so.

Wieder zurück.

Ein interessantes Leitungswochenende mit konstruktiven Ergebnissen. Leider ist der etwas anspruchsvollere Film (wir hatten eine Auswahl da) durch „Die Dolmetscherin“ ersetzt worden. Das hat damit zu tun gehabt, dass wir bis 21:30 Uhr gearbeitet haben.

Leider war das Wochenende durch Abmeldungen gekennzeichnet: Krankheit, Beerdigung und andere Verpflichtungen haben etwas verkleinert – trotzdem haben wir gutes, konstruktives Arbeiten erlebt und vieles konnte besprochen und für die Zukunft auf den Weg gebracht werden. Zu gegebener Zeit gibt es mehr. Aber es war gut, sehr gut. Und wir hatten eine wunderbare Küche – Heike hat uns verwöhnt und mit Spezialitäten versorgt. Genial. Danke für alle Gebete und Gedanken.

Und ich schaue mir noch einige der Filme an, die ihr vorgeschlagen habt. Da kenne ich viele noch nicht…

Ab zum Leitungswochenende

Ich melde mich ab für das Wochenende – mal sehen wie das werden wird. Einer der Moderatoren ist erkrankt und kommt vielleicht erst morgen, dezimiert sind wir ohnehin schon, aber klein ist manchmal ja auch wirklich fein.

Vermutlich wird es erst am Montag wieder was an dieser Stelle geben.

Welcher Film?

Für den Samstag bei unsere Leitungswochenende bin ich angefragt worden, ob ich einen Film zeigen könnte. Jetzt bin ich ratlos, denn ich mag keinen „Ohne Hirn“ Film mitnehmen, aber auch keinen mit 5 Anspruchspunkten. Was zeigt man dem offiziellen Leitungsgremium des CVJM Karlsruhe als anregende Unterhaltung, die Sinn und Tiefgang hat. Es geht übrigens um konkrete Stationen unserer Vision der nächsten 4 Jahre.

Ich bin auf Eure Vorschläge gespannt…

Der vergangene Freitag

Es spricht schon für sich, dass ich am heutigen Freitag erst dazu komme einen kleinen Bericht über den vergangenen Freitag zu geben. Nele hat das schon früher getan (sehr cool!)

Was haben wir gemacht? In den 23 Stunden, die uns zur Vorbereitung verblieben sind haben wir einen Raum schwarz gestrichen (davon gibt es leider kein Bild), um das Grab von Lazarus darzustellen, wir haben Abraham in ein volkstümliches Wohnzimmer gesetzt und den Pfingstbericht mit einer Kerze in einem abgedunkelten Raum gelesen.

Vorn angefangen hatten wir das Thema: Gott kommt zu Besuch – und er bleibt. 3 Besuche (Abraham, Lazarus, Pfingsten) und ihre Bedeutungen für uns. Bei Abraham kommt er in ein frustriertes Warten hinein und erneuert die Beziehung und sein Versprechen. Bei Lazarus kommt er zu spät und bringt das unmögliche mit: Neues Leben und an Pfingsten kommt er und macht sich für alle verständlich.

Das Nacherleben von diesen biblischen Geschichten ist für uns ganz wichtig gewesen – vor allem bei Lazarus. Wir hatten einfach Maria und Martha in dem schwarzen Raum, die nichts anderes getan haben als geweint (grandiose Heulleistung von Sabbe und Nele) – aber derartig nah und echt. Ich habe einige Leute mitweinen sehen. Nicht wegen den beiden, sondern wegen ihrer Frage: Wo war Jesus? Wir hätten ihn hier gebraucht und wo war er? Warum ist er nicht gekommen? Wir haben unseren Bruder verloren und wenn Jesus da gewesen wäre, dann wäre das nicht passiert.

In mancher Augen spiegelte sich diese Frage für ihr eigenes Leben.

Jeder Aufwand hat sich gelohnt, weil wir als Gemeinschaft kostbare Momente des Verstehens hatten. So kam es mir vor, kostbare Momente der Nähe, des Zusammentreffens und Bleibens. Mehr kann ich nicht sagen – vielleicht schreibt noch einer was drüber?

Toskana – Freizeit 2007

Nachdem wir letztes Jahr mit der Narbonne Freizeit (Davids Bericht) gut vorgelegt haben ist es schwer eine Nachfolgefreizeit zu machen. Wir haben uns in der Planung eine kleine Freizeit vorgestellt, dass sie so klein werden würde (bis jetzt 9 Teilnehmer, 4 Mitarbeiter) hatten wir nicht gedacht (wir haben noch Platz für 2 Leute!).

Es wird also anders. Die Toskana wartet auf uns mit all ihren Schätzen – Meer, Strand, Kunst, Kultur, Gottesbegegnungen. Wir werden diesmal individueller sein, es kann sein, dass ihr Stimmen hören werdet auf dieser Freizeit. Stimmen? Stimmen! Ein paar Geheimnisse muss man dann auch bewahren.

Was mich besonders freut ist, dass wir alle über 16 Jahre sein werden, denn was wäre eine Freizeit in der Toskana ohne Toskanischen Rotwein? Mit allen Sinnen geniessen – Dolce Vita – wunderschönes Leben – ist unser Motto.  Du darfst gespannt sein. Hier gibt es den Toskana Einladungsflyer zum Download.

Ein Wort zum Wochenende…

…allerdings zum letzten Wochenende. Da waren wir als Mitarbeiter der Wohnung in Liedolsheim uns hatten eine Mitarbeiterfreizeit. Warum Mitarbeiterfreizeit? Weil wir mittlerweile 12 Personen geworden sind. Das ist ein Grund zum Feiern, aber auch Grund darüber nachzudenken wer was macht, wie wir als Mitarbeiter weiter gehen und wer wie wir uns fühlen, so als Mitarbeiter. Es gab allerlei Ergebnisse – dynamische Strukturen, flexible Organigramme und dabei immer wieder Gelächter, Tränen und viel Herz. Ich kann Zeit zusammen nur empfehlen.

Ein konkretes Ergebnis ist die Aufteilung von Leuten auf die unterschiedlichen Bereiche der Wohnung und der Ruf nach einer transparenten Kommunikationsstruktur, die mit wenig Aufwand von allen benutzbar und einsehbar ist (wer will das nicht?). Vermutlich werde ich dazu noch mehr schreiben. Immerhin gibt es ein paar Leute, die wissen wollen was „WohnSinn“ ist oder noch werden wird… hihihihihi…

Brunch und Leben in der Wohnung…

Am Dienstag habe ich einfach mal viel Zeit in der Wohnung hier beim CVJM verbracht.

Das Ergebnis ist erstaunlich lebendig – in den paar Stunden wo ich hier war haben sich 2 Leute getroffen, um Mathe zu üben, 1 Person hat mit Vorbereitungen für eine Freizeit gekämpft, zwei andere haben sich für was anderes getroffen, ich hab dann irgendwann angefangen drüben was mit GarageBand aufzunehmen und immer mehr Leute kamen und haben alles mögliche erledigt.

Das fühlte sich ziemlich doll nach Leben an und ich hab mich gefreut Teil davon sein zu dürfen.

Ach, bevor ich das vergesse: Sonntag 20.05. ist Brunch in der Wohung, gewohnte Qualität, gewohnte Vielfalt und gewohnte Zeit – 11:00-15:00 Uhr. Freue mich drauf diesmal mit machen zu dürfen, Lecker Café…

Seid Ihr dabei, wenn ihr in Karlsruhe seid? Nowackanlage 5, 2. Obergeschoss… 😉

Besuch aus Peru

Raoul und GerdWir haben heute und gestern Besuch aus Peru hier bei uns: Raoul und Gerd vom ACJ (der peruanische CVJM) – super spannend von Südamerika zu hören.

Der peruanische CVJM ist maßgeblich an den missionarischen Aufbrüchen im Land beteiligt und bringt katholische Kirche, Evangelikale und Charismatische Gemeinden zusammen. Zur gleichen Zeit geht es aber auch im inkarnatorische Arbeit in dem das Evangelium ausgelebt wird: Soziale Brennpunkte werden umgestaltet, Jugendlichen Ausbildungsplätze ermöglicht – z.B. in dem Projekt, dass wir vom CVJM Karlsruhe unterstützen. Das ist eine Bäckerei, die in einem Slumviertel Jugendliche ausbildet, damit sie später als Bäcker arbeiten können.

Unser Treffen stand aber ganz unter dem Vorzeichen des gegenseitigen Lernens – der erlebnispädagogische Outdoorpark und die Wohnung fanden Raoul und Gerd krass spannend. Wie funktioniert das, wie kann man ähnliche Dinge in Peru denken? Hat mir selbst sehr viel Spaß gebracht und meinen Horizont erweitert. Schön, dass der CVJM Weltweit arbeitet. Einladungen nach Peru gab es dann auch noch – wer weiß? In Südamerika war ich noch nie.  Auch für mich ist dieser Teil der Welt jetzt etwas näher als vorher – richtig nahe wird es dann, wenn im September eine Jahrepraktikantin aus Peru hier anfängt. Es tut sich was.

Mitarbeiter…

Am Tag der Arbeit feiern wir die Mitarbeit.

Naja, wir sind ein paar Verrückte, die sich in der Wohnung engagieren und unbedingt weiter kommen wollen. Zusammen, im Team. Also treffen wir uns dann, wenn alle anderen frei machen, damit wir Zeit haben (einen anderen Termin haben wir nicht gefunden…) so heißt es morgen: Essen, reden, lachen, beten, visionieren und schauen, wohin der Weg Gottes mit uns allen und diesem Platz führt. Ich verstehe mich dabei als derjenige, der den Rahmen schafft und die ganzen Sachen so bereitstellt, dass wir als Team entscheiden, gehen, streiten, versöhnen, lachen, weinen und uns am Schluss unserer Fehler bewusst wieder auf den Weg machen können.

Autoritärer Leiter (ich sage was zu tun ist) sein stelle ich mir einfacher vor. Ist aber keine Option. Trotzdem kämpfe ich damit, dass wir nicht 10 Stunden für jedes Thema aufwenden können, es also eine Form geben muss wie man auch Zeitlich ordnet, ferner, dass die Stillen im Land viel zu sagen haben, aber meist von den „Lauten“ und den „Vielredern“ (zu denen ich ja selbst gehöre) um das Wort gebracht werden und ich hier also die einen herausfordern und die anderen bremsen muss. Natürlich helfen Erlebnispädagogik, Moderationstechnik und gesunder Menschenverstand weiter, aber ich komme doch schnell an meine Grenzen.
Fakt ist, dass ich bis jetzt kein Mitarbeitertreffen derartig gut vorbereitet habe (ca. 15 Arbeitsstunden bis jetzt). Ob es etwas bringen wird? Ich bin gespannt…vielleicht darf ich ja ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern…