Traumtreppe

Wenn es eine Treppe wie aus meinen Träumen gibt, dann müsste sie so aussehen:

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Es ist eine Treppe in einem Londoner Apartment und sie führt in das Schlafzimmer. Jede Treppenstufe sieht dabei so aus:

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Ich wünschte wirklich wir hätten eine Wohnung, in der ich das einbauen könnte. Ich mag solche Wohnideen. Die komplette Galerie mit vielen Fotos gibt es hier. (Copyright für die Bilder liegt bei apartmenttherapy) Danke an Markus für den Link!

Ernste Sache – der kalte Krieg

Emilia und die letzten Kinder von SchewenbornEmilias Buch für den Tag ist heute „Die letzten Kinder von Schewenborn“ von Gudrun Pausewang. Ernste Sache. Es gab mal eine kalten Krieg in Europa.

Gestern erzählte mir erst einer der Leute aus der Wohnung von seinem Besuch in Russland, wie sie deutsche Kriesgräber gepflegt haben und mithelfen mussten Gräber umzubetten, um den Gebeinen identifizierter Soldaten eine letzte Ruhestätte zu geben.

Ich bin froh, dass dieser kalte Krieg ausgestanden ist. Tatsächlich habe ich als Kind immer dieses Feindbild vor Augen gehabt von „dem böse Russen“ – später habe ich in einem Russlandaussiedlerheim mit Kinder aus Kasachstan gespielt und versucht ihnen Deutsch beizubringen und viele lustige Sachen erlebt und Vorurteile abgebaut. Ich war selbst dort 1994 und habe ein Volk erlebt, dass gastfreundlicher kaum sein könnte, ich war in einer russischen Banja (Sauna) und habe sogar einen Blick in die endlosen Wälder werfen können. Sehr gern denke ich an diese Zeit zurück. Und bin froh, dass Emilia dieses Buch nicht lesen wird mit dem Gedanken, dass irgendein Nachbar Atombomben auf unser Land gerichtet hat. Was nicht heißt, dass es keinen Krieg auf der Welt gibt oder das es unwichtig wäre ihr etwas dazu beizubringen, aber hoffentlich nicht so unmittelbar, wie es für mich damals war dieses Buch zu lesen.

Ein Ehezuchtbüchlein

von Hermann Oefer aus dem Jahre 1913.

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Manchmal hat man Schätze in seinem Bücherregal, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich bin mir gar nicht sicher, wo wir das her haben. Aber die Weisheiten, die in diesem Büchlein zu finden sind, sind schon profund:

„Ehe ist dienen. Wer sich bedienen läßt, so das er sich bedienen läßt, bricht die Ehe.“

„Recht behalten haben ist für den Liebenden das traurigste Geschäft.“

„Wer nicht das erste Wort nach Spannungen findet, soll nicht heiraten.“

„Wer glücklich werden will, soll nicht heiraten. Glücklich machen – da liegt es“

„Wer verstanden werden will, soll nicht heiraten. Verstehen – da liegt es“

Es ist immer wieder heilsam damit konfrontiert zu werden wir gut die Alten gedacht und Wahrheiten erfahren haben. Es macht demütig. Heute könnte man ein „Ehezuchtbüchlein“ nicht mehr verkaufen, dafür aber „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ und ähnliches. Die Frage bleibt: Hat sich etwas geändert?

Seltsame Stille… (An Emergent Manifesto of Hope)

Amazon CoverbildEs ist schon ein paar Tage draussen und viele Leute haben es weltweit erhalten. In Deutschland ist es seltsam still (korrigiert mich – bloggt jemand über das Buch?) über das von vielen lang ersehnte Buch.

Ich selbst habe rund ein drittel der Artikel gelesen und stelle fest, dass wieder einmal sehr viel im amerikanischen Bereich bleibt. Gekonnt geschrieben mit vielen Einsichten versehen, aber eher nicht das, was ich mir erhofft hatte – dafür gibt es irgendwie zuwenig Bezüge zu meiner Lebenswelt, zumindest in dem was ich bisher gelesen habe.

Ich bin bei Steve Taylor über eine interessante Diskussion in den Kommentaren gestolpert, bei der sich auch Doug Pagitt beteiligt hat. Es geht genau um das Thema, wer geschrieben hat und wer nicht. Ich zitiere Doug:

Hey Steve, we have worked hard to keep the Emergent convervation from the US about the US – As you know the other expressions in other countries come under the name Amahoro.
So when we in the US are speaking of the Emergent US we are not supposing to speak for the entire world, and ave worked hard to not do so. This book was a collective effort of the network in the US, that is why the authors are from the US.

Ich stehe dem nicht kritisch gegenüber oder so. Mir fällt nur auf, dass ich erwarte, dass Bücher, die geschrieben werden für mich geschrieben werden. Das ist natürlich Blödsinn, aber dennoch wünsche ich mir ab und an mal „das Buch“ für meine Situation. Das Buch, das wirklich weiterhilft. Ich sollte den Grundsatz von C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien beherzigen: „Wir müssen wohl die Bücher, die wir lesen wollen selbst schreiben“.

Wo sind die deutschen Autoren? Oder darf ich diese Frage überhaupt stellen? Muss ich mich nicht selbst fragen, warum ich nicht schreibe und Diskussionsbeiträge liefere? „An Emergent Manifesto of Hope“ ist von US Autoren für die USA geschrieben – darf man hoffen, dass es für Deutschland bald etwas ähnliches geben kann? Es gibt so viele Leute, die wirklich etwas zu sagen hätten über all das und Hilfen für die Gemeindewelt in Deutschland geben könnten. Ich glaube ein Deutsches „Manifesto“ könnte hier ein großer Schritt in die richtige Richtung sein. Was denkst Du?

Gelandet: An Emergent Manifesto of Hope

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Neuer Lesestoff – von den Emergent US Jungs herausgegeben von Doug Pagitt und Tony Jones (via Emersion Books). Natürlich gibt es auch ein Buch Blog. Und Doug hat einen Podcast dazu veröffentlicht. Es ist ein Sammelband von unterschiedlichen Autoren, darunter Brian McLaren, Dan Kimball, Ryna Bolger, Sally Morgenthaler und viele mehr. Interessante Dinge gibt es unter den 5 Ãœberschriften, die sich allesamt um Hoffnung „Hope“ drehen:

  1. A People of Hope
  2. Communities of Hope
  3. A Hopeful Faith
  4. A Hopeful Way Forward
  5. Hopeful Activism

Unter 4 findet sich ein Artikel mit dem vielversprechenden Titel: „Digging Up the Past: Karl Barth (the reformend Giant) as Friend to the Emerging Church“, das ist aber nur ein  Ding am Rande. Ein vollgestopftes Buch mit Denkansätzen, Meinungen, Erfahrungen und Berichten. Ich kann kaum erwarten Zeit zu finden es zu lesen. 😉

Weiterlesen: Anbetung am Eigentlichen vorbei Teil 3 und 4

Die Serie bei Peter Aschoff über Anbetung geht weiter – weiter lesenswert:

Teil 3 Sprache und Stilistik

Warum es vielleicht eine gute Idee ist in Zeiten den „Dschiehad“ Worte wie „Heiliger Krieg“ und so was zu vermeiden.

Teil 4: Gott, Sex und „das Gefühl“ (kurzes Zitat):

„Anbetungsleitung, die kein neues Gebiet erkundet (sondern Produkte einer Industrie hervorbringt, deren unausgesprochenes Ziel es ist, 52mal im Jahr ein gutes Gefühl zu liefern) kann uns ungewollt nicht in die Anbetung, sondern in Versuchung führen. Und dann lägen wir daneben.

Ich denke, mit der Anbetung ist es ähnlich wie mit dem, was Forscher über Sexualität entdecken. Eine Fernsehsendung über Evolution zitierte Wissenschaftler zum biologischen Hintergrund von Verliebtheit: Das Hirn scheint so angelegt, dass es in Reaktion auf einen romantischen oder sexuellen Kontrakt zu einem besonders attraktiven Objekt des Begehrens alle möglichen wohltuenden Substanzen ausschüttet. Diese Stoffe lösen im Gehirn eine Mischung aus Euphorie, Obsession und Sehnsucht aus – wesentliche Gefühle für die Erhaltung unserer Spezies.“

Das würde ich gern mal mit vielen Anbetungsleitern diskutieren. „Adventures in missing the point“ ist ein gutes Buch von Brian McLaren.

Mr. Doug Pagitt präsentiert: "Listening to the Beliefs of Emerging Churches“ und „Emergent Manifesto of hope“

Listening to the beliefsMacht der Kerl auch noch was anderes als Bücher schreiben? Interessant ist Doug auf jeden Fall und nett, man kann mit ihm und über ihn lachen (habe ihn hier in Karlsruhe und auch in Houston getroffen). Und er beschreibt ein neues Buch, das ich spannend finde:“Listening to the Beliefs of Emerging Churches„.

Doug selbst beschreibt es folgendermaßen:

If you are not familiar with the book it is is edited by Robert Webber, whose health has been severe in the last months, and includes John Burke, Dan Kimball, Karen Ward, Mark Driscoll and me.
We each wrote from our perspective of theology and responded to one another. Robert then reflected on the writings and responses.
Robert gives each of us title: I am called the Embodied one, John is the Incarnational one, Karen is the Communal one, Mark is the Biblicist, and Dan is the Rockabily.
No, Dan is the Missional one.

The titles aren’t perfect but pretty good.

the pagittBlog: Listening to the Beliefs of Emerging Churches…

Es ist ein Buch, das auf Dialog aufgebaut ist – jeder schreibt seine Meinung und etwas zu der Meinung von anderen. Ich finde den Grundgedanken genial, weil man, so denke ich, den anderen wertschätzt und von ihm lernt, aber auch kritisches, weiterbringendes deutlich machen kann. Es ist noch nicht erschienen, aber wird es vermutlich bald. Eine Idee für uns hier in Europa?

080106807x01_ss500_sclzzzzzzz_v60062437_.jpgWeiter weist Doug auf das bald herauskommende Buch „An Emergent Manifesto of hope“ hin, dass laut Doug:

The Manifesto is future focused, visionary and an inspiring account of what Emergent is about and hopes to contribute.

the pagittBlog: Listening to the Beliefs of Emerging Churches…

Zwei Bücher, die es verdienen präsentiert zu werden. Also: Rauf auf die Wunschlisten und Zeit im Terminkalender eintragen – es gibt wieder Lesestoff…

Lewis Zitat in „The Forgotten Ways“

Ein Zitat von C.S. Lewis in „The Forgotten Ways„:

„there exists in every church something that sooner or later works against the very purpose for which it came into existence. So we must strive very hard, by the grace of god to keep the church focused on the mission that Christ originally gave to it.“

„es gibt in jeder Kirche etwas, das früher oder später dem entgegen arbeitet, wozu die Kirche gegründet wurde. Die Kirche konzentriert an der Mission  zu halten, die Christus ihr gegeben hat, bedeutet, durch die Gnade Gottes, sehr harte Arbeit.“ (Ãœbersetzung: Björn Wagner)
Ich habe jetzt schon bei einigen Kirchen mitgearbeitet und kann sagen, dass dieser Satz wahr ist. Man fängt an, viele Menschen sind begeistert, manche kommen zum Glauben und plötzlich ist alles anders geworden und man macht Programme und Dinge „schon immer so“. Alans Buch drückt einmal mehr mein Bauchgefühl in Worte aus.

Alan Hirsch “The Forgotten Ways” – die zugrunde liegende Geschichte

Was ist der Herz unserer Kultur? Was liegt unserer Art zu denken, zu leben und zu handeln zugrunde? Alan Hirsch beschreibt es als die „Systems Story“ oder als „Paradigm“ (Paradigma). Er bezieht sich hier stark auf einen Kirchenberater namens Bill Easum, der interessante Dinge herausgefunden hat – „jede Organisation baut sich von einer ihr zugrunde liegenden System Geschichte her auf„, er beschreibt weiter „dies ist kein ‚System von Glaubensaussagen‘, sondern eine sich immer wiederholende Geschichte, die bestimmt, wie sich eine Organisation anfühlt, denkt und demzufolge handelt.

Das macht Sinn und ist nicht eben neu als Erkenntnis, aber wenn man es konsequent weiterdenkt, dann muss man anerkennen, wie diese zugrunde liegende Geschichte aussieht:“Diese System Geschichte bestimmt die Art und Weise, wie sich eine Organisation verhält, egal wie deren Organigram aussieht. Es ist eine Art Ur-Schablone, die alles andere prägt.

Beispiel: Innerhalb einer Organisation entsteht Unmut über die Gottesdienstform, mancher bemerkt, dass diese verändert werden sollte. Jetzt greift die Struktur und die Art und Weise, wie dies geschieht. Meist gibt es Kritik oder Änderungsvorschläge an das jeweilige Team, sind die Änderungsvorschläge tiefergehend gehen sie an der ind er Hierarchie nächst höhere Team. Von den Teams gehen die Veränderungen dann direkt oder eben über Umwege wieder in die praktische Arbeit. Je größer die Gemeinschaften, um so mehr Instanzen sind dabei zu informieren und mit einzubeziehen. An keiner Weise kann man aber das System direkt hinterfragen, es gibt Teams, es gibt Wege, es gibt Absprachen. Eine Gemeinschaft braucht diese Dinge – warum? Woher nehmen wir diese Art und Weise?

Natürlich steckt darin auch eine kulturelle Prägung, aber was, wenn die Kultur sich ändert? Sollte sich nicht dann auch die „System-Geschichte“ ändern?

Alan hilft mir einige der Dinge, die in meinem Kopf stecken zu formulieren. Das ist gut, weil es konstruktiv in diesem Buch weitergeht. Mehr, wenn ich mehr habe – zwischendrin postet DoSi eine Serie über „The Forgotten Ways“ – wie sein ganzer Blog lohnt sich das.

Globales Dorf

Gestern habe ich ein vorzügliches Buch per Post bekommen, auf das ich mich schon lange freue. Ich habe es via den Marketplace bei Amazon bestellt, weil die Anbieter dort unschlagbar günstig sind.

Auf der Verpackung war folgendes zu sehen:
Der Weg eines Buchs - Globales Dorf

Der Laden hat seinen Sitz in England, das Buch ist in den USA gedruckt, der Poststempel ist aus Neuseeland und bestellt hat es ein Deutscher. Viel Globaler geht es nicht, oder? Und das auch noch für weniger Geld als es bei Amazon regulär gekostet hätte. Über das Buch schreibe ich später mehr.

Eragon

Ich habe letzte Woche ein gutes Buch gelesen. Mal wieder ein nicht so anstregendes und so waren die 600 Seiten auch schnell durch. Christopher Paolini war 15 Jahre alt, als er Eragon schrieb. Das ist jung und tatsächlich ist auch eher ein Jugendbuch – aber durchaus eine nette Geschichte. Eragon findet ein Drachenei und die Geschichte geht los. Und sie geht gut los, überlegt, nicht neu, nicht spektakulär, aber gut. Ein nettes Buch für zwischendurch. Und das Beste ist: Es gibt noch einen Band auf den ich mich jetzt freuen kann.

Aus unerwarteter Stelle…

„Alles, selbst die Lüge, dient der Wahrheit – Schatten löschen die Sonne nicht aus.”
Franz Kafka (1883-1924)

Nachdenklich: Wenn dir Lüge der Wahrheit dient, so muss sie es – sie hat ihre Existenzberechtigung als Perversion der Wahrheit. Sie kann nicht anders als ihr dienen. Schatten können sehr dunkel und tief sein, sie entstehen aber nur durch die Verdunklung der Sonne. Ohne Sonne keine Schatten, obwohl die Sonne selbst nie Schattten sein kann.

Warum haben wir eigentlich Angst vor den Schatten, wenn wir doch durch die Schatten merken müssten, dass es eine Sonne gibt? Warum fürchten wir die Lüge, wenn dadurch umso stärker an der Wahrheit festhalten müssten?

Die Unsicherheit was Lüge und was Wahrheit ist, der Zweifel machts. Kafka – ich mag diesen Mann. Wie Hesse zwingt er mich zum Nachdenken. Das ist ein gutes Ding. Weißt was Wahrheit und was Lüge ist in Deinem Leben? Kennst Du Sonne und Schatten?