weniger einsam…

Ich wär gerne weit weit weg, alleine unterwegs. nur um zu merken, dass man manchmal alleine weniger einsam ist als unter vielen menschen. Gefunden am Dienstag, 23. Juni 2009 in meinem sozialen Netzwerk

Kennst Du eigentlich die Namen von den Menschen, mit denen Du Tag für Tag unterwegs bist? Und mit ihrem Namen auch ihre Geschichte? Wie ernst nimmst Du die Frage: „Wie geht’s?“.

Ich habe letztens mit jemand zusammen gesessen, deren Eltern sich gerade getrennt haben. „Wie geht es Dir denn damit?“ habe ich sie gefragt – „oder geht es Dir schon auf die Nerven, dass Dich alle Leute danach fragen?“. „Bis jetzt hat mich noch keiner gefragt, kein einziger.“ – die Trennung war schon über ein Jahr her.

Warum hat niemand gefragt? Diese Person hat viele Freunde. Trauen wir uns nicht? Tragen wir Masken? Oder ist uns die Fähigkeit verloren gegangen zu fragen oder zuzuhören? Ich kann für die Gemeinschaften sprechen, in denen ich mich bewege und stelle fest, dass wir immer wieder Mut machen müssen „echte“ Gespräche zu führen, statt nur zu labern, „wirkliche“ Themen anzusprechen, statt Small Talk zu halten und letztlich dem anderen zu vertrauen, dass er mit mir (das ich als ziemlich Komplexe Konstruktion) auch wirklich zurecht kommt.

In unserer überindividualisierten Gesellschaft braucht es neu den Mut aufeinander zu zu gehen und den Blick einander wahrzunehmen. Damit wir nicht allein weniger einsam sind als unter vielen Menschen.

Was ist eigentlich missionale Gemeinde?

Marlin Watling hat auf seinem Blog einen guten Beitrag zur aktuellen Diskussion „Was ist missional church“ – was noch besser als der Beitrag ist, ist der Dialog, die Diskussion von einigen Leuten zu dem Thema. Ich habe ebenfalls einen Beitrag verfasst und gebe ihn unten wieder, weil mich evtl. Antworten interessieren. Und ich sicher gehen möchte, dass ich Reaktionen und Antworten auf die unten gestellten Fragen auch mitbekomme. Meinen Kommentar versteht man selbstredend am Besten, wenn man die Diskussion nachvollzogen hat, die vier Punkte kann man aber auch ohne verstehen, denke ich. Wie würdest Du, der Du diesem Thema in Deinem Leben und Deinem Kopf Ausdruck gibst machst, die Fragen beantworten? Vielleicht sogar mit praktischen Beispiele versehen?

Hier mein Kommentar:

Hallo Leute,

habe mir lange überlegt, ob ich einen Kommentar schreibe – ich versuche es einmal.
Ich bin mir nicht so sicher und daraus resultieren für mich einige Fragen, die ich einfach mal in die Runde werfe:

1. Kennt jemand einen neutestamentlichen Auftrag zum Feiern von Gottesdiensten? Gibt es wirklich eine Stelle in der steht: Trefft Euch regelmäßig mit allen, um eine Veranstaltung abzuhalten? Nicht, dass es unbedingt eine biblische Legitimation für eine kontextuelle Anpassung geben müsste. Dennoch wäre eine Studie hierzu mal interessant, weil sie evtl. eine Gewichtung aufzeigt. Tradition und Rituale, wie Simon sie vorschlägt sind hier wenig hilfreich, denn sie zeigen vergangene Kontextualiserungen, was auch hilfreich ist, aber eben noch begrenzter. Meine erste Frage also: Welche Gewichtung finden wir in der Bibel, vor allem im Neuen Testament in Bezug auf Gottesdienste?

2. Ist missional das neue Buzzwort? Ich lese immer weniger über „Emerging Church“ und immer mehr über „missional“, was ich zunächst mal positiv finde. Dennoch wird eine schärfere Definition des Wortes sinnvoll. Das Beispiel wäre, dass eine missionale Gemeinde in einem Kontext, der in Programmen funktioniert auf jeden Fall Programme entwickeln wird, sonst läuft sie an ihrem Kontext vorbei. Missional vs. Programm ist daher keine Frage und eins nicht allgemeingültig das Adjektiv des anderen, sondern vielmehr kann Programm Ausdruck der Missionalität sein, abhängig vom Kontext – hier kommen wir nicht um die inkarntorische Frage herum. Missional inkarniert in eine kontextuell bestimmte Form. Wie auch immer diese aussehen mag. Hier urteilen wir viel zu schnell über „missional“ oder „nicht missional“ anhand von Formen. Erst wenn wir in der Umwelt leben und von innen her beurteilen können, ob eine Form „passt“ oder „kommuniziert“ oder nicht, sind wir in der Lage die „Missionale Frage“ zu beantworten. Meine zweite Frage ist also:
Wissen wir wirklich, was „missional“ ist oder haben wir hier Nachholbedarf?

3. „You must unlearn, what you have learned“ (Yoda, Star Wars Teil V) Seien wir ehrlich: Wir haben eine christliche Kultur erlernt, ererbt, eine reiche Kultur, eine zugrunde liegende „Systems Story“ (Lesenswert dazu: A Crash Course in Chaos von Alan Hirsch: http://leiterschaft.de/emergentes/2007/03/16/crash-kurs-chaos/)
Der Prozess des „Verlernens“ muss am Anfang stehen, denn sonst haben wir ein Paradigma im Kopf, genau wie unsere ganze Gemeinschaft. Natürlich werden Leute rebellieren, wenn man ihnen den „Gottesdienst“ wegnimmt. Das hat etwas mit „Heimat“ „Kultur“ und „Erziehung“ zu tun. Hier muss man viel „verlernen“, um etwas neuem Platz zu machen, wenn es denn der missionale Weg ist. (Auch hier wieder: Wie ist der Kontext?) Ich glaube, dass es für viele ein Weg sein kann und vermutlich muss neue Kontexte aufzusuchen. Dazu muss man viel verlernen, sonst nimmt man seine „Heimat“ immer mit. Und das führt dazu, dass man nicht richtig heimisch wird. Jeder, der eine komplizierte, fremde Sprache gelernt hat, weiß von was ich rede. Wenn man sich nicht auf die Denkweise der Fremden Kultur einlässt, wird man sprachlich an seine Grenzen kommen. Und man reflektiert in der Fremde deutlicher über seine eigene Kultur.
Meine dritte Frage ist also: Wie können wir einen sinnvollen Prozess des „Verlernens“ anstossen und begleiten, damit wir neuen Wein in neue Schläuche füllen können? Und das muss Teil einer jeden Gemeinde sein, die Luthers „Ecclesia reformata et semper reformanda“ ernst nimmt.

4. Wie konkret darf das bei uns werden? Bei mir? Ist uns bewusst, dass Nachfolge nicht nur unser ganzes Leben umfasst, sondern auch kostet? Jesu Ruf in die Nachfolge (Lk. 9: http://www.bibleserver.com/act.php?text_ref=42009023) verlangt Selbstverleugnung. Nicht mehr ich, sondern er. Das fordert uns nicht nur praktisch heraus, sondern auch geistlich müssen wir von der Couch der Wohlfühltheologien aufstehen und praktisch werden. Das bringt uns (mich persönlich) an unsere Grenzen und über diese hinaus. Ich habe Achtung vor den Menschen, die sich mit ihrem ganzen Leben einsetzen, um sich auf diesen gefährlichsten aller Wege zu begeben: Denn das sichere ist, dass wir uns selbst verlieren werden in der Nachfolge. Das Sichere ist das Kreuz, das Sichere ist unser Leben zu verlieren. Das hat Jesus offen und klar gesagt. Das erfordert Demut (da steckt Mut drin) und eine Haltung, die immer lernen will und immer praktisch umsetzt. Meine letzte Frage ist: Wie lebst Du im Moment? Wie wird das was Du sagst praktisch, greifbar, fühlbar? Wie gewinnt Gott Gestalt in Deinem Leben und in dem Deiner Gemeinschaft?

Ich hoffe dieser Beitrag hilft ein wenig weiter – ein Vorschlag an alle Leser: Nehmt doch mal diese 4 Fragen auf und beantwortet sie auf Eurem Blog. Ich bin sehr an den Antworten interessiert und werde diesen Kommentar und einen Link auf den Post von Marlin auf meinen Blog stellen. Verlinkt das und ich lese das gern und versuche es aufzunehmen. Ich würde mich freuen, wenn wir konkret werden und in Deutschland viele veränderte Gemeinschaften entstehen, die sich gefährliche Fragen stellen. Und unsere kleine, deutsche Welt verändern. Gemeinschaft für Gemeinschaft, Kultur für Kultur, Nachbarschaft für Nachbarschaft.

Auf Föhr

Föhr_satellite

Auf dieser grün leuchtenden Insel werden wir dann also die nächsten zwei Wochen verbringen – wenn diese Artikel erscheint, werden wir aller Voraussicht nach schon dort sein. Das Wetter soll nicht so doll werden, aber wir werden trotzdem eine gute Zeit dort verbringen.

Hier wird es dann wieder ruhiger werden – so richtig weiter gehen wird es erst wieder Mitte September. Es seien Euch zur Lektüre die anderen hervorragenden Blogs in der Linkleiste oder die Archive empfohlen – manchmal stöbert sich gut in alten Einträgen…

Gefunden bei Haso: Zwei Gleichnisse, die Jesus nicht erzählte

Gerade auf Hasos Tafel gefunden und gleich weitergegeben…Danke, Haso!


Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand; und in seiner Skepsis ging er hin, sprach bei sich selbst: “Es ist nicht alles Gold, was glänzt”, ging hin und vergaß den Acker.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Doch als er nach vielen Jahren noch immer nicht auf eine überragende Perle gestoßen war, wurde er des Suchens müde und gab sich zufrieden mit dem, was er gefunden hatte.

Auf jeden, der den Schatz hebt und die Perle findet, kommen andere, die den Schatz verschmähen und auf die Perle verzichten.

Wenn aber der eine gefunden hat, sind die anderen schnell zur Stelle. Sie finden seine Freude übertrieben, seinen Reichtum bedenklich, werfen ihm vor, er hielte sich für einen besseren Schatzsucher und Perlenhändler als sie, und sind im übrigen der Meinung, Schätze zu finden sei eine unvorhersagbare Gunst Gottes: “Wenn Gott will, dass wir zu Schatz und Perle kommen, kann er beides in unser Wohnzimmer legen.”

[From Zwei Gleichnisse, die Jesus nicht erzählte] – ich glaube, ich habe richtig kopiert, Haso, oder?

Bloggen mit Ecto

Viele von Euch bloggen ja mit ecto – seit meinem Blogumzug ich ebenfalls wieder. Es ist doch einfach eine Freude schnell und einfach was zu schreiben und veröffentlichen zu können.

ecto ist mittlerweile auch in der englischen Beta 3.0b33 erhältlich – es fehlen natürlich dann die deutsche Grammatikprüfung, aber es gibt dafür einen Flickr-Helper und die Oberfläche kommt etwas aufgeräumter und netter daher. Eine Neuerung sind die Plugins – z.B. gibt es ein Twitter-Plugin für diejenigen, die diesen Dienst nutzen – einfacher wird es durch Apple Script Unterstützung. Ich benutze es gern und freue mich auf das Release der endgültigen Version, die bestimmt auch wieder ins Deutsche übersetzt werden wird (kommt sogar schon bald). In der Lizenz von ecto sind alle zukünftigen Updates enthalten – so dass man sich freuen kann ohne bezahlen zu müssen…

Life of Tine: Tod

Es gibt immer wieder Momente, in denen ich die wirklichen Schätze um mich herum ein wenig mehr entdecken kann. Mir ist schon lange klar, dass unsere Mini-Klein-Gruppe Dienstags Abends etwas ganz besonderes ist, aber Tine liefert mir und Euch einen weiteren Grund: Sie beschäftigt sich mit dem Tod. Und entdeckt dabei das Leben. Ehrlich. Offen. Wertvoll.

Ist echt eine Ehre mit solchen Menschen unterwegs sein zu können. Persönlichkeiten. Bravo, Tine. Und Danke!

Mehrsprachiges Bloggen

Jetzt meldet sich mal Beni/Benjamin Lipp, der heimliche Blog-Admin von Björn zu Wort.

Da der Björn immer wieder auch Posts ins Englische übersetzt, wünschte er sich schon länger ein Plugin, das das besser aufbereitet. So, jetzt hat er es. Mal schaun ob’s ihm gefällt.
Das Plugin heißt Gengo.

Es krempelt den Blog schon etwas um:

  • es gibt zwei mehr oder weniger getrennte Versionen des Blogs, deutsch und englisch
  • die aktuelle Sprache erkennt man daran, dass an die URL ein „de/“ oder ein „en/“ angehängt ist
  • die „normale“ Adresse http://journeyofbjoern.athome-karlsruhe.de/ wird zur deutschen Version weitergeleitet.
    Beim Internet Explorer kann’s sein, dass es nicht funktioniert, und man automatisch bei der englischen landet.
  • rechts oben in der Sidebar kann die Sprachversion ausgewählt werden. In Klammern steht die Anzahl vorhandener Posts. In der Englischen Version sind noch nicht so viele, aber ich werde sie – soweit vorhanden – noch einbauen
  • Kommentare und Feeds sind auch in zwei Sprachen aufgeteilt
  • bei jedem Post finden sich aber Links zur anderen Sprachversion und deren Kommentare
  • Kategorien sind übersetzt worden, werden aber leider nicht immer in der richtigen Sprache angezeigt
  • die meisten anderen kleinen Texte (Sidebar-Ãœberschriften, Kommentar-Form, Post-Metadaten) sollten auch jeweils in der Sprache angezeigt werden
  • die Links zum nächsten/vorherigen Post stimmen leider nicht (vielleicht mal zufällig)

Gengo ist also nicht ganz perfekt, es gibt ein paar Schönheitsfehler. Die sind aber auszuhalten, denke ich.
Falls jemandem noch Fehler auffallen oder anderes an Gengo, dann wäre es nett, wenn ihr einfach einen Kommentar schreibt, dann schau ich mal, was sich machen lässt!