1 Wenn wir einen starken Glauben haben, ist es unsere Pflicht, die anderen in ihren Schwächen mitzutragen, anstatt selbstgefällig nur an uns zu denken. 2 Jeder von uns soll seinem Mitmenschen zu Gefallen leben, natürlich im guten Sinn, und das heißt so, dass damit die Gemeinschaft gefördert und die Gemeinde aufgebaut wird.1 3 Auch Christus hat ja nicht sich selbst zu Gefallen gelebt, sondern so, wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt war: »Die Schmähungen, mit denen man dich, Gott, lästert, sind auf mich gefallen.« 4 Was in den Heiligen Schriften steht, wurde im Voraus aufgeschrieben, damit wir den Nutzen davon haben. Es soll uns zum geduldigen Ertragen anleiten und uns Mut machen, an der gewissen Hoffnung auf die endgültige Erlösung festzuhalten.2 5 Gott, der Geduld und Mut schenkt, gebe euch, dass ihr alle in der gleichen Gesinnung miteinander verbunden seid, so wie es Jesus Christus gemäß ist. 6 Dann werdet ihr alle einmütig und wie aus einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus preisen.
Ich frage mich manchmal wie ernst es uns ist damit, dass wir als Christen „eine Gesinnung“ haben sollen. Wer ist stark und wer ist schwach in diesem Puzzlespiel und darf ich als Schwacher fordern und damit den „Starken“ in die Knie zwingen? Was ist, wenn durch unnützes Geschwätz und törichte Fragen die Einheit des Leibes selbst auf dem Spiel steht? Was ist, wenn Einheit schon zerbrochen ist? Sollten wir nicht alle mehr füreinander und die Einheit und den Aufbau der Gemeinde tun, als nur darüber reden und von anderen zu fordern, dass sie dies tun?
Aus einem Gebet von Adrian Plass zu diesem Thema:
„Was Du offenbar (in diesem Text) sagen willst, ist, dass alles, was ich tue, wie großartig oder bedeutsam ich oder sonst jemand es auch finden mag, unnütz ist, wenn es nicht zu der Harmonie beiträgt, die zwischen Gliedern des Leibes Christi bestehen sollte. Es macht mir nichts aus, theoretisch zuzugeben, dass ich schwach bin, aber ich muss bekennen, dass ich große Angst davor habe, in bestimmten Situationen schwach zu erscheinen. Ich muss auch bekennen, dass ich mich oft dabei ertappe, dass ich abfällig über Mitchristen rede, weil das was sie tun oder sagen mir schwach und töricht erscheint und nicht zu meiner Vorstellung passt, wie Gemeinde sein sollte. Vergib uns, wenn wir solche Bemerkungen machen, die fast immer unkonstruktiv sind und den heiligen Geist betrüben. Vergib uns unsere Arroganz gegenüber Leuten, die du liebst. Wir wünschen uns sehr, dass die Stimme Deiner Gemeinde fröhlich und harmonisch klingt. Amen.“