Jahr der Stille 2010

Jahr der Stille

Gut finde ich die Initiative „Jahr der Stille 2010. Gottes Lebensrhythmus entdecken“ – Stille ist für mich noch eher ein Bedrohung, selten eine Erholung und nur wenn ich mich wirklich darauf einlasse ein Platz zur Gottesbegegnung.

Persönlich freut mich also, dass aus einem unterschiedlichen Kreis von Werken und Kirchen diese Initiative kommt. Und so kann ich mich auch in der Planung von 2010 schon darauf einstellen – Stille. Das letzte Mal greifbar war diese Stille für mich in dem Film „Die große Stille“ der mich nicht zum Einschlafen gebracht (wie viele Leute, denen ich den Film zeigte), sondern zum Aufwachen.

Die Ziele dieses Projekts sind:

  • Den Lebensrhythmus Gottes im Alltag verwirklichen.
  • Gott in der Stille suchen. In ihm ruhen und sich gelassen an seiner Gegenwart freuen.
  • Gott im Gebet begegnen und achtsam sein Wort lesen.
  • Eine Neujustierung vornehmen für eine gesunde Balance zwischen Ruhe und Aktion
  • Stille-Zeiten, Retraiten und Fastenangebote neu entdecken
  • Hilfreiche Muster erlernen und sich austauschen über Erfahrungen mit der Stille.
  • Stille-Elemente einbauen in den Alltag von Familie, Beruf und Gemeinde
  • Als Leitungs- und Mitarbeiterkreise endtecken, wie Entscheidungen aus dem Hören auf Gott getroffen werden.

Den Info Flyer gibt es hier zum Download, die Webseite gibt es hier.

FROH! Weihnachtsmagazin

blog_frohmagazin_ansichtIn diesem Jahr kann Weihnachten richtig FROH! werden. Ein wunderschönes Magazin das nur Lob eingeheimst hat (Glam, StyleSpion, jetzt.de) gibt Denksport und Ruhepause mit Texten von illustren Leuten wie Klaus Berger – besonders gefällt mir das Design (eine Vorschau gibt es hier – Ansehpflicht!)

Das Magazin ist herausgegeben vom Motoki-Kollektiv in Köln und ist mit einer Auflage von 2000 Stk. zu streng limitiert. Du solltest Dich beeilen, wenn Du es bestellen magst! Und das kann man hier.

Warum ich die Dinge nicht geregelt kriege:

Inspiriert von Martins ehrlichem Post über seine größten Schwächen beim Fotografieren dachte ich mir: „Was sind eigentlich meine größten Hindernisse die Dinge geregelt zu bekommen?“

Voilá:

  1. Ich schreibe mir die Dinge nicht ausreichend genug, zeitnah oder überhaupt auf. Das ist ein riesiges Problem, denn Dinge, die ich mir nicht aufschreibe vergesse ich fast sofort. Verschiedene GTD Systeme (für eine gute Einführung in GTD: Johannes Kleskes Artikel „GTD in einer Nussschale„) sind an diesem Fehler schon gescheitert: Lektion, die ich dabei lernte: Jedes tolle, wundervolle und effiziente Wie-ich-die-Dinge-geregelt-kriege System scheitert an der korrekten Anwendung…
  2. Ich lasse mich zu leicht und einfach ablenken. Anstatt mich zu fokussieren und an dem einen Ding hart und schnell zu arbeiten, woran ich gerade bin, kommt mir Twitter&Co, aber häufig auch einfach Menschen, das Telefon und die Kaffeemaschine (nur mal schnell einen Kaffee kochen – wo war ich gerade dran?) in den Weg. Zerfaserte Tage gibt es zu viele – gebündelte und geregelte Tage zu wenige.
  3. Ich schiebe Dinge, auf die keine Lust oder vor denen ich Angst habe, auf. Das ist echt schwierig, weil sie dann von weniger wichtig/nicht dringend automatisch zu Superwichtig und Dringend mutieren und ich dann trotzdem immer noch mit meiner Motivation und/oder meiner Angst vor den Dingen kämpfen muss, um sie gemacht zu bekommen.
  4. Ich tue schlicht zu viele Dinge, mische an zu vielen Baustellen mit und sitze in zu vielen Besprechungen. Das raubt mir Zeit, Kraft und Nerven, erfordert viel mehr Konzentration als „einfach nur Ablage“ machen und lenkt auch noch ab. Wenn meine Arbeit gut sein soll brauche ich über 50% meiner Zeit für die Vorbereitung und Nachbereitung am Schreibtisch. Wenn ich aber schon über 50% am Durchführen bin kann ich schlecht noch so viel Zeit zum Vor-/Nachbereiten aufwenden. Das ist ein Teufelskreis…
  5. Ich arbeite zu wenig mit anderen zusammen. Mir ist aufgefallen, dass ich das Wort „delegieren“ nicht mag – ich als Vorgesetzter delegiere an meine Untergebenen ist ein Prinzip dem ich so nicht mehr zustimmen kann. Ich arbeite zusammen und wo ich mit anderen zusammen arbeite ist das Ergebnis kreativer, durchgeplanter und besser erledigt. Meine Fehler fallen nicht mehr so ins Gewicht, weil sie auf die Stärken anderer treffen. Ich lerne von anderen (und nicht zuletzt von Jüngeren!) und gebe von meinen Stärken etwas für alle. Es ist wie es ist – ich habe hier schon mehr gemacht und bin den letzten Monaten nachlässig geworden. Blöd.  

Hat jemand Lust mir zu helfen und mich immer mal wieder anzufragen ob ich in den 5 genannten Punkten besser geworden bin? Oder mich darauf aufmerksam zu machen, dass ich mir wieder Dinge nicht aufgeschrieben habe, mich ablenken lasse etc.? Jetzt da ich all das geschrieben habe komme ich mir unendlich doof vor – das sind alles Dinge, die ich mittlerweile in den Griff bekommen haben sollte. Ist es dumm über seine Fehler zu schreiben? Wie geht es dir beim Lesen? Was wären Deine Hindernisse und Fehler?

Buchempfehlung: Klimakriege

„Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“ (Harald Welzer)

Harald Welzer, Professor für Sozialpsychologie, vertritt in diesem Buch die These, dass die eigentliche Katastrophe nicht durch den Klimawandel ausgelöst wird, sondern durch unsere Unfähigkeit als Sozialgemeinschaft zusammen zu leben: Gewalt wird die Folge sein und wenn man die Nachrichten anschaut, dann kann man durchaus erste Ansätze davon sehen. Der Klimawandel löse eine Welle der Gewalt aus – der soziale SuperGAU sei das Endergebnis der Klimaveränderungen.

Ernstes Thema – ein praktischer Lösungsansatz kann sein, dass sich die reichen Industrieländer, die voraussichtlich am wenigsten an den Folgen des Klimawandels leiden werden, sich im kollektiven Konsumverzicht üben müssen. Das ist eine Lektion, die ich auch noch nicht genug gelernt habe, leider. Es gibt so viele gute Bücher und so viele wichtige!

Gedanken zur Missio Dei (Sendung Gottes)

Beim Erarbeiten eines Artikels über Gemeinschaft und Dreinigkeit gefunden und gedacht: Zu gut, um es Euch vor zu enthalten:

„However, the traditional concepts of mission, evangelism and church planting remain difficult to accept in today‘s pluralistic world. Polarization goes on: on the one hand, history has witnessed to many missionary movements that have walked hand in hand with ‚triumphalist colonial-style arrogance‘; on the other hand, our world is weighed down by an over-polite and considerate postmodernist relativism that continues to deconstruct all points of reference for many in the church, divesting them of any passion for mission. Both of these positions are equally abusive of God‘s expanding grace, …“ (Accad/Corrie, Trinity, In Corrie: Dictionary of Mission Theology, S. 398)

„Wie auch immer – die traditionellen Sichtweisen von Mission, Evangelisation und Gemeindegründung sind in unserer pluralistischen Welt von heute nicht mehr zu halten. Und die Pole entfernen sich immer weiter von einander: Auf der einen Seite berichtet uns die Geschichte von missionarischen Bewegungen, die geprägt waren von einer „Siegessicheren Kolonialherrschaftsähnlichen Arroganz“, dem gegenüber steht ein kaum zu ertragender, überhöflicher und vorsichtiger postmoderner Relativimus. Dieser hört nicht auf die Orientierungspunkte vieler Kirchen zu dekonstruieren und so jegliche Leidenschaft für Mission zu rauben. Gottes Gnade, die sich weit ‚der Welt‘ entgegen streckt, wird durch diese beiden Pole gleichermaßen missbraucht…“(Accad/Corrie, Trinity, InCorrie: „Dictionary of Mission Theology: Evangelical Foundations“, S. 398 – Ãœbersetzung B.Wagner)

If we understood the full implication of christ‘s calling for us to take the good news to the world in the same way that he brought it to us, there would be little need for our petty arguments about the orally proclaimed gospel versus a gospel of social action. Christ‘s proclamation as we have it in the written witnesses is not one that made choices between one technique of proclamation or another. Rather Christ‘s gospel is a fully released initiative of creative proclamation, ever seeking to add ways to express the divine love to humanity, rather than finding excuses to eliminate one or the other means of expression. This is evangelism at its best! (Accad/Corrie, Trinity, In Corrie: Dictionary of Mission Theology, S. 400)

„Wenn wir nur die Bedeutung der Berufung Christi an uns verstehen würden, die darin besteht die gute Nachricht der Welt in genau der gleichen Weise zu bringen in der er selbst sie gebracht hat, dann würden unsere kleinlichen Diskussionen über dem „auf der Verkündigung des Wortes basierten Evangelium“ gegen ein „Evangelium der aktiven sozialen Gerechtigkeit in Taten“ gegenstandslos werden. Den Berichten in den Evangelien zufolge hat Jesus keine Entscheidungen zwischen der einen und der anderen Art und Weise der Verkündigung getroffen. Statt dessen verkündigt Christus das Evangelium mit voller Entschlusskraft kreativ und beschreitet immer neue Wege darin, der Liebe Gottes zu den Menschen Ausdruck zu verleihen, anstatt statt ’nur‘ nach Ausflüchten zu suchen die eine oder andere Form abzulehnen und zu verwerfen. Das ist Evangelisation in Bestform!“ (Accad/Corrie, Trinity, In Corrie: Dictionary of Mission Theology, S. 400 – Ãœbersetzung B.Wagner)

Backwahn?

Manchmal verstehe ich meine Frau nicht. Mal ehrlich – wen wundert die konstante Verbreiterung meiner Bauchregion, wenn ich alle zwei Tage nach Hause komme und so etwas vorfinde:

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Nennen sich „Lucia-Brötchen“ und werden mit Safran (!) gemacht. Klasse. Kleine Anekdote am Rande – ich kam nach Hause und Mirja schaute etwas traurig aus der Wäsche. Gefragt antwortete sie: „Ach weißt Du, ich hatte mir heute Abend vorgenommen das eine Weihnachtsgeschenk (Anmerkung von Björn: Es ist ziemlich kompliziert und hat sie noch nie vorher gemacht!) fertig zu nähen und danach noch den Rock, aber ich habe den Rock nicht mehr geschafft.“ Ich schüttle mit dem Kopf und stelle fest, dass sie am Abend ungefähr 4 Stunden genäht, gebacken und gewerkelt hat.

Neben meiner Frau komme ich mir immer unglaublich faul vor…

Netzwerk Tag

Andere haben es mir schon lange vorgemacht, aber besser spät als nie.

Vielleicht haben wir uns mal irgendwo getroffen und Du magst in Kontakt mit mir bleiben oder Du hast einfach Spaß daran Dich mit anderen zu vernetzen – wie auch immer. Unten stehen die Netzwerkdienste bei denen ich so dabei bin. Ich würde mich freuen, wenn Du mich als Freund hinzufügst oder was auch immer nötig ist, um uns digital ein Stück näher zu bringen.

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Ich freue mich auf die digitale Vernetzung!

Ekkaleo.de – stellt „Emerging Church“ vor und kritisiert

Einfach nur, um es zu erwähnen: David Decker, der Mann hinter Ekkaleo.de hat ein Emerging Church Feature zusammengestellt, das ich gut und ausgewogen finde, lässt es doch vielen Leuten Raum und bringt eine Bandbreite an Meinungen zusammen.

Kommentiert habe ich Davids kritische Gedanken an der Stelle „Was mir an der Emerging Church nicht gefällt“ – ich habe mich als Teil dieser Bewegung schlicht an manchen Punkten gänzlich anders gesehen und wahrgenommen. Man kann und darf gern mit diskutieren – vielleicht auch vom Emergent Forum aus?

CVJM Kolleg

Ich sitze gerade im ICE nach Karlsruhe. Hinter mir liegt ein anstrengender, aber guter Tag. Nachdem ich heute morgen noch Kabel und Stecker für Starkstrom abgeholt habe, bin ich in den Zug gestiegen und nach Kassel gefahren.

Es war mein erster Aufenthalt im CVJM Kolleg – viel mehr als den Kurs, den ich geben durfte, habe ich auch nicht mitbekommen. Zum Gespräch hat es nachher leider nicht mehr gelangt – da war mir mein Zug dann doch wichtiger. Aber auch so habe ich leider Verspätung und finde es zum wiederholten Male sehr seltsam nicht in der Wohnung sein zu können, also nicht zur rechten Zeit.

Ich merke wie sehr mir die Leute und die Wohnung ans Herz gewachsen sind gerade dann, wenn ich nicht da sein kann, wie jetzt. Es ist eine echte Gemeinschaft geworden zumindest für mich. Aber zu dem was heute in Kassel passiert ist:

Ich war eingeladen eine Vorlesung im Rahmen der Ekklesiologie (Lehre von der Gemeinde) über „Emerging Church“ zu halten. Und es war gut, sehr gut sogar. DIe Studenten haben gut mitgemacht, engagiert diskutiert, intelligent rückgefragt und der Aufbau der vier Stunden war solide.

Ich bin jetzt ein wenig ausgepowert, aber glücklich und konnte im Schnee nach Hause fahren. Fein. Jetzt noch der Gottesdienst am Sonntag und danach ein wenig Ruhe und Frieden und Zeit mit der Familie. Der Jahresabschluss naht….

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Individualismus

„Individualismus bedeutet heute, daß man alles tut, was alle anderen tun – bloß einzeln.”
Rock Hudson (1925-1985), amerik. Filmschauspieler

Es gibt doch Schauspieler, die etwas zu sagen haben. Das Zitat ist wahr und wenn ich mir mein Leben und das von anderen anschaue, dann muss ich mich immer wieder selbst ermahnen nicht einfach all das zu tun, was die anderen tun, sondern das was richtig und gut ist. (Römerbrief 12, 1-2)