Jugendalphakurs

Der Jugendalphakurs ist seit letztem Dienstag am Start – den ersten Bericht und anderes mehr gibt es auf der kleinen Seite, die ich für den Alpha angelegt habe:

Jugendalpha 2008 – ich liebe die Dynamik, die da gerade entsteht… (das der RSS-Feed) und hoffe, dass wir uns unser eigenes, kleines Alpha-Archiv anlegen können. Maxi hat schon einen Bericht über den ersten Abend geschrieben. (Johannes auch, aber ganz kurz) ach: Und noch kann man einsteigen

Arbeitslast?

Im Moment ist es mal wieder so weit, dass die Arbeitswochen beim CVJM in Richtung der 60 Stunden gehen. Arbeits-Last? Ich empfinde es nicht wirklich so, wobei ich auch gerade erst am Anfang der Zeit bis zu den Sommerferien stehe, die fast immer eine der arbeitsreichsten Zeiten des CVJM Jahres darstellt. Ich versuche diesem Jahresrhythmus, den ich entdeckt habe dadurch auszugleichen, in dem ich in den Wochen in denen es nicht so krass ist etwas weniger arbeite (was mir auch nur in so fern gelingt, dass ich da normal – also 45 Std arbeite, selten 40 oder so…).

Zur Last wird dies alles auch erst, wenn zu viele Aufgaben dazu kommen, für die ich keine Begabung habe oder einfach schlecht darin bin (zu viel Orga, Berichte, Strukturarbeit etc.) das raubt mehr Kraft, als ich oft dafür aufwenden möchte…

Sei es drum – noch habe ich den Kopf oben und bin mitten im Geschehen. Mal sehen, ob ich das in 3 Wochen auch noch sagen kann.

Langer Tag

Nachdem ich gestern von 7:30 Uhr bis 23:30 Uhr ohne Pause unterwegs in Sachen CVJM war, geniesse ich den heutigen Morgen (erster Termin ist um 11:00 Uhr) und gehe mit Emilia auf den Spielplatz…

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Der Freitag

Zugegeben: Gestern waren wir spektakulär spät dran: Ich glaube der Beginn war 21:15 Uhr statt 19:30 Uhr, aber es war es wirklich wert zu warten. Anton hat gekocht und es gab frische Tappas oder Burritos oder wie auch immer man diese köstlichen gefüllten Fladen nennt (Update: Sie heißen Cassedias). Ich glaube ernsthaft sagen zu können, dass in den letzten Wochen beim Vorbereiten des Essens mehr Kräuter verwendet wurden, als in den 3 Jahren vorher…

Wir haben bewusst zusammen gegessen und zwar an einer Tafel mit Kerzen und Gesprächen. Der „Nachtisch“ war dann allerdings anderer Art – „Gott is(s)t mit“ vor ihm, mit ihm – wir haben uns an den letzten Abend Jesu, das letzte gemeinsame Essen, erinnert. Man könnte eine Wortstudie über „Essen“ in den Evangelien durchführen (bestimmt gibt es die schon) und würde mehr oder minder herausfinden, dass es die häufigste Aktivität Jesu war: Essen (vermutlich gleich hinter „gehen“, aber das ist evtl. nicht ganz so aussagekräftig). Jesus isst mit seinen Jüngern, er is(s)t da und das verbindet ihn mit ihnen. Die Enge im Cafébereich der Wohnung hat uns dann ins Wohnzimmer getrieben, wo wir zusammen dann den „Nachtisch“ begangen haben – das Abendmahl – zuerst konnte man auf Zettel schreiben und an die Wand hängen, was es einem bedeutet, dass Gott mit uns zusammen is(s)t – danach habe ich unten stehenden Text vorgelesen (der mir während der Sache einfiel und von daher nicht wirklich hohe Dichtkunst ist) und die Einsetzungsworte vorgelesen.

Wieder einmal war dieser Abend einfach und doch besonders, es gab viel zu Essen, Lachen und Begegnung mit Gott und einander. Natürlich. Simpel und doch wertvoll. Der Freitag in der Wohnung. Ein guter Tag.

Nachtisch

Nach dem Essen nahm
Jesus das Brot voll von Gram
sein Blut den Becher füllt
er teilt sich selbst
in Herrlichkeit und Leid zugleich gehüllt
Das Brot soll werden
eine Gemeinschaft auf Erden
sein Leib, seine Arme, seine Beine
er wohnt ihn ihr
so seltsam, so komisch und doch ganz seine
Das Blut enthält sein Leid
ein Kelch voll Kraft in Selbstlosigkeit
fragt uns: Wofür schlägt dein Herz?
er lässt uns nie in Ruh‘
Leben mit ihm ist Ernst und auch voll Schmerz
Gott isst mit uns
und in diesem Mahl
Gibt er sich uns hin(Björn Wagner)

Gefunden bei Haso: Zwei Gleichnisse, die Jesus nicht erzählte

Gerade auf Hasos Tafel gefunden und gleich weitergegeben…Danke, Haso!


Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand; und in seiner Skepsis ging er hin, sprach bei sich selbst: “Es ist nicht alles Gold, was glänzt”, ging hin und vergaß den Acker.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Doch als er nach vielen Jahren noch immer nicht auf eine überragende Perle gestoßen war, wurde er des Suchens müde und gab sich zufrieden mit dem, was er gefunden hatte.

Auf jeden, der den Schatz hebt und die Perle findet, kommen andere, die den Schatz verschmähen und auf die Perle verzichten.

Wenn aber der eine gefunden hat, sind die anderen schnell zur Stelle. Sie finden seine Freude übertrieben, seinen Reichtum bedenklich, werfen ihm vor, er hielte sich für einen besseren Schatzsucher und Perlenhändler als sie, und sind im übrigen der Meinung, Schätze zu finden sei eine unvorhersagbare Gunst Gottes: “Wenn Gott will, dass wir zu Schatz und Perle kommen, kann er beides in unser Wohnzimmer legen.”

[From Zwei Gleichnisse, die Jesus nicht erzählte] – ich glaube, ich habe richtig kopiert, Haso, oder?

Anselm Grün und die Mönche von Münsterschwarzach

Münsterschwarzach, irgendetwas sagt mir der Name...“, dachte ich, als ich an dem Schild an der Autobahn vorbei fuhr. „Da müssen wir hin„, habe ich dann zu Mirja gesagt. Gesagt, getan – wir waren sogar zweimal dort in dem Benediktinier-Kloster von Anselm Grün – das war es auch, was es mir gesagt hat. Anselm haben wir nicht gesehen uns aber dafür mit zwei netten Brüdern der dortigen Buchhandlung über die Bedeutung von Weihrauch, Bibel und Gottesdienst ausgetauscht, im „Fairhandel Laden“ eine Lampe gekauft (die Schränke…ich hätte bestimmt 3 Schränke sofort mitnehmen können…), Die Klosterkirche besucht (siehe Bilder) und uns gefreut über die Aktionen dieser lebendige Bruderschaft. Von dem Projekt „Nachhaltige Energien aus lokalen Energieträgern“ bis hin zur DVD über das Klosterleben (einen kurzen Ausschnitt gibt es bei YouTube) und einem eigenen Buchverlag (Vier Türme Verlag) hat dieser Orden einfach alles, was man sich von einer lebendigen spirituellen Gemeinschaft wünscht und vorstellen kann.Mönche Münsterschwarzach.jpg

Ganz besondern spannend finde ich, dass sie auch eine Schule unterhalten – ganz nach alter Benediktinischer Tradition und man immer wieder den Blick in die lokale Umgebung und den weiten Blick in die Welt bei ihnen finden kann.

Ob ich ein Fan geworden bin? Zumindest ein wacher, positiver Beobachter und jemand, der dem gelebten Glauben und der Spirituellen Familie der Mönche einiges abgewinnen kann. Ich habe mir auch die DVD gekauft (kann man gern mal auf nen Abend bei uns anschauen & drüber reden, was man lernen kann…) und verstehe jetzt ein wenig mehr von dem Buch „Ordnung, Stille, Klarheit“ (Anselm Grün) und seinem realen Hintergrund.

Besonders der kleine Buchladen ist zauberhaft und hat uns wieder zum Kauf eines Kinderbuchs verleitet (

„Sag doch was!“ (Polly Dunbar)) und ich habe mich an etwas anderen Gottesdienstutensilien eingedeckt, um nicht zu viel zu verraten…

Man kann übrigens auch dort im Gästehaus für Tagungen oder Rückzugstage unterkommen oder Seminare der Brüder besuchen – die Fair Handel Gesellschaft hat dort ihr Lager und auch den Lagerverkauf mit vielen genialen Dingen (manche sogar runtergesetzt, weil Lagerverkauf…) – naja ihr merkt schon: Münsterschwarzach ist eine Reise wert oder einen Abstecher, wenn ihr noch nicht dort wart.

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„Die Anbetungszeit bereitet den Weg des Wortes vor…“

Ich gebe zu, dass dieser Comic von ASBO übertrieben ist, aber ich war tatsächlich schon in Gottesdiensten (als Prediger und als Besucher), in denen man den Eindruck hatte, dass es tatsächlich so läuft:

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Der Text übersetzt:

„Anbetungsleiter an Prediger, Anbetungsleiter an Prediger – Die Leute sind jetzt ekstatisch und bereit beeinflusst zu werden. Ich schlage vor, wir machen mit Phase 2 weiter, Anbetungsleiter Ende“

„Prediger an Anbetungsleiter. Einverstanden. Ich übernehme von hier an – sie werden nicht bemerken, was sie trifft. Ende und aus.“

Die Bildunterschrift heißt „Teamwork“.

Mittlerweile bin ich bei frontalen, ekstatischen „Anbetungszeiten“ sehr unruhig und möchte am liebsten gehen. Auf der anderen Seite erinnere ich mich an einen wunderbaren Mitarbeiterabend im April, in dem wir als Gemeinschaft eine frontale Lieder-Anbetungszeit hatten und es enorm richtig und Ausdruck unserer gemeinsamen Gottesbeziehung war. Vermutlich gibt es wieder einmal kein schwarz und weiß, sondern eher ein grau – wie so oft. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder bewusst werden und auch Rechenschaft darüber ablegen, wie „Lieder“ und „emotionale Inhalte“ in unseren Veranstaltungen wirken und wozu sie letztlich dienen.

Missional Think Tank mit Alan Hirsch 5: Lern-Beziehungen

Eine der herausragenden Erfahrungen beim Missional Think Tank in Münster war sicherlich der Beziehungsfaktor. Man hat geniale Leute kennen gelernt und von einander gelernt. Allesamt krasse Leute. Und ich stelle fest, dass auch nur in einer Beziehungsumgebung Lernen und Lehren Tiefe erhält. Wenn ich zurück schaue auf meine Studienzeit so kann ich von den Dozenten, mit denen ich eine Freundschaftliche Beziehung hatte, am Meisten wiedergeben. Kirchengeschichte von Prof. Dr. Lutz von Padberg und die Lektionen über die „bunte Welt des Mittelalters“, Dr. Armin D. Baum im Neuen Testament „Lukas als Historiker der letzten Jesureise“, Prof. Dr. Klaus W. Müller und das „schamorientierte Gewissen“ und noch viele andere. Sogar Fächer, die ich nicht mochte wurden mir durch persönliche Beziehungen zugänglich und erträglich.

Manchmal träume ich von einer Art Lern-Paten-Netzwerk oder so, wo dich Gemeinden vernetzen und gegenseitig auf einer regelmäßigen Basis coachen und weiter bringen. Abseits von aller Betriebsblindheit. Ansätze gibt es im CVJM Verbund zu solchen Dingen, aber manchmal muss man einfach warten und solchen Dingen Zeit geben. Bin ich überhaupt bereit mich begleiten zu lassen und wäre ich bereit andere zu begleitet, auch wenn es Zeit und Geld kostet? In Lern-Beziehungen zu stehen ist für mich sehr wertvoll, Leute persönlich kennen zu dürfen ist ein Vorrecht. Ich bin gespannt was sich noch weiter entwickelt…

Christival Meinungen

Falls ihr wie ich nicht beim Christival wart und mal Berichte lesen wollt empfehle ich Euch:

Tobias Faix (Bericht 1 und Bericht 2) und Daniel Hufeisen (Bericht 1, Bericht 2 und Bericht 3) – und der CVJM Nürnberg hat sehr viele Pressemeldungen und anderen Berichte zusammen gefasst: Hier.

Das Christival und die Reaktionen in Bremen in unserem Land sind es wert gesehen und gelesen zu werden, weil sie das Bild unserer Gesellschaft gegenüber den „Christen“ ausdrücken. Natürlich auch ein durch die Medien erzeugtes – für mich ist es wichtig da am Ball zu bleiben…

Ein wunderbares Pfingstfest wünsche ich Euch allen!

Und damit es auch ein kleines Pfingstgeschenk für Euch gibt, darf ich Euch heute einen wunderbaren Fotografen vorstellen, den ich die Ehre habe zu kennen:

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Martin Gommel

Seine Bilder sind genau das Richtige, um die Welt mit anderen Augen anzuschauen und „begeistert“ zu werden.

🙂

Sein Blog mit genialen Artikeln rund um die Fotografie gibt es hier.

Seine Bilder zu sehen gibt es auf dem Photoblog. (Rechts oben in die Ecke klicken auf „Browse“ führt zu einer Ãœbersicht aller Bilder)

Und auch auf flickr ist er zu bestaunen. Sein Fotoportfolio kann man hier herunterladen.

Viel Freude beim Anschauen!

Missional Think Tank mit Alan Hirsch 4 – Reproduktion

So sicher und klar es ist, dass das Reich Gottes nicht darin besteht, dass möglichst viele Menschen „zum Glauben kommen“, so sehr hat Jesus alle Menschen seines Aufgabengebietes (Mt. 15, 24) in seine Nachfolge gerufen. Bevor er diese Welt verlassen hat, hat er uns jedoch einen Auftrag gegeben, der eine definierte Anzahl von Menschen im Blick hat: Alle. Schlicht, Simpel.

Mir ist dabei bewusst, mehr als bewusst, dass der Prozess der Nachfolge, zu dem wir einladen sollen, nicht unbedingt durch unsere „christliche Kultur“ begrenzt ist, sondern von Jesus einladender und offener verstanden wird. Auch wenn seine Forderungen radikal bleiben (Lukas 9, 23) ist er doch auf diese Welt gekommen, um zu suchen und sich finden zu lassen. Ich merke, wie schwer mir die Formulierungen fallen und wie dicht dadurch die Sätze werden.

Ich versuche ein Beispiel: Freunde von uns leben in einem anderen Land und unterstützen Menschen darin selbstständig zu werden, z.B. kleine Geschäfte zu eröffnen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Viele Menschen kommen zu ihnen und erfahren Annahme, Liebe und Unterstützung. Im persönlichen Gespräch und durch das Leben meiner Freunde kommt immer wieder die Botschaft von Jesus hinzu – so leben und reden sie Reich Gottes in ihrem Land. Klassischer „Gemeindebau“ ist das nicht, dennoch glaube ich, dass sie genau das richtige und wichtige tun. Und sie sind daran interessiert möglichst vielen Menschen zu helfen, ihnen in ihrem gesamten Leben weiter zu helfen und letztlich ihnen auch zu helfen Gottes Plan in ihrem Leben zu sehen.

Die Gemeinschaften, die dabei entstehen haben natürlich im Sinn sich zu reproduzieren, denn viele kleine Gemeinschaften repräsentieren die persönliche, lebenteilende und mitteilende Botschaft deutlich greifbarer als große. Mein Ergebnis ist immer wieder das gleiche: Reproduktion ist unumgänglich – nicht als „Gemeindebauprinzip“ auf einer Liste von „effektiven Evangelisationsmethoden“, sondern als Ausdruck des Lebens. Neil Cole schreibt dazu in seinem Buch „Organic Church: Growing Faith Where Life Happens (JB Leadership Network Series)“

„I have heard people say, ‚We have plenty of churches. There are churches all over the place that sit empty, why start new ones? We don’t need more churches but better ones.‘ Can you imagine making such a statment about people? ‚We have plenty of people. We don’t need more people, just better ones. Why have more babies?‘ This is short-range thinking. No matter how inflated you think the world population is, we are only one generation away from extinction if we do not have babies…Imagine the headlines if suddenly it was discovered, that 96% of the woman in america were no longer fertile and could not have babies. We would instantly know two things: this is not natural so there is something wrong with their health. We would also know that our future is in serious jeopardy.“ (Zitiert nach „The Forgotten Ways: Reactivating the Missional Church“ (Alan Hirsch) S. 140 das Szenario erinnert an den Film „Children of men“)

Die Herausforderung an mich und vielleicht auch an dich ist den Gedanken zu zu lassen, dass unsere Gemeinschaften sich vermehren müssen. Wie schon gesagt geht es dabei nicht um Prinzipien, sondern um die Art und Weise wie das Leben abläuft, mit allen seinen Stadien. Ich muss sagen, dass mich diese Erkenntnis selbst be-trifft, weil ich schon lange nicht an den Start einer neuen Gemeinschaft gedacht habe. Genau daran hat mich die Zeit in Münster erinnert – und falls ihr jetzt denkt: „Wir haben keine Möglichkeiten dazu“ – wirklich? Das ist auch mein erster Gedanke und ich glaube, dass wir mehr Möglichkeiten haben, als wir denken. Der Auftrag Jesu an uns beginnt mit den Worten: „Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben.“ und endet mit den Worten: „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Mt. 28, 18-20)