Weiterlesen: Anbetung am Eigentlichen vorbei Teil 3 und 4

Die Serie bei Peter Aschoff über Anbetung geht weiter – weiter lesenswert:

Teil 3 Sprache und Stilistik

Warum es vielleicht eine gute Idee ist in Zeiten den „Dschiehad“ Worte wie „Heiliger Krieg“ und so was zu vermeiden.

Teil 4: Gott, Sex und „das Gefühl“ (kurzes Zitat):

„Anbetungsleitung, die kein neues Gebiet erkundet (sondern Produkte einer Industrie hervorbringt, deren unausgesprochenes Ziel es ist, 52mal im Jahr ein gutes Gefühl zu liefern) kann uns ungewollt nicht in die Anbetung, sondern in Versuchung führen. Und dann lägen wir daneben.

Ich denke, mit der Anbetung ist es ähnlich wie mit dem, was Forscher über Sexualität entdecken. Eine Fernsehsendung über Evolution zitierte Wissenschaftler zum biologischen Hintergrund von Verliebtheit: Das Hirn scheint so angelegt, dass es in Reaktion auf einen romantischen oder sexuellen Kontrakt zu einem besonders attraktiven Objekt des Begehrens alle möglichen wohltuenden Substanzen ausschüttet. Diese Stoffe lösen im Gehirn eine Mischung aus Euphorie, Obsession und Sehnsucht aus – wesentliche Gefühle für die Erhaltung unserer Spezies.“

Das würde ich gern mal mit vielen Anbetungsleitern diskutieren. „Adventures in missing the point“ ist ein gutes Buch von Brian McLaren.

Gefunden: Anbetung vorbei am Eigentlichen zweiter Teil

Peter postet den zweiten Teil der Serie und wieder ist er lesens- und nachdenkenswert.

Die Frage ist dabei: Welche Inhalte haben die Anbetungs-Lieder, die geschrieben werden und – aufschlussreicher – welche nicht?

Im zweiten Teil geht es um den Inhalt unserer Lieder und Liturgie. Brian verweist auf fünf biblische Themenkomplexe, die in moderner Anbetungsmusik kaum vorkommen, aber wichtig sind für eine gesunde und vor allem glaubwürdige Gemeinde.

Wenn es aber beim Liederschrieben nicht primär um eine tiefe, innige Beziehung zu Gott geht, worum sollte es dann gehen? Ich denke, wir täten gut daran, in unseren Texten die folgenden fünf biblischen Themen zu verfolgen, nicht um den Gedanken persönlicher Intimität zu ersetzen, sondern um ihn zu ergänzen, um das Thema in einem weiteren, größeren Bild ausgewogen zu platzieren.

peregrinatio » Brian McLaren: Anbetung – vorbei am Eigentlichen? (Teil 2)

Dabei kommen 5 Themenbereiche, die für eine gesunde und ausgewogene Sicht in unseren Liedern, wichtig sind: Eschatologie, Mission, Historische christliche Spiritualität, Einfach Gott, Klage.

Aber lest doch selbst den Post bei Peter! Es hilft mir in meinem mittlerweile erschütterten und zerütteten Verhältnis zu „Lobpreis“ weiter und startet was in meinem Kopf und meinem Herz! Z.B. die Frage, warum ich nicht selbst Lieder schreibe…ein paar gibt es schon, Klage z.B. („Ein Schrei“ heißt es), warum habe ich aufgehört und bin in den „Happy-Alles-ist-toll-und-wird-noch-besser-Lieder“-Frust gefallen ohne etwas daran zu tun? Hm. Food for thought. Wo war noch gleich meine Gitarre?

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Gefunden: don’t emerge before you get missional

Ein weiterer guter Denker, Alan Hirsch, bringt einen Herzenswunsch von mir auf sein Blog:

don’t emerge before you get missional (wenn Du nicht Missional von Herzen bist, dann vergiss es auf den „emerging church“ Zug aufspringen zu wollen – meine Umschreibung, völlig subjektiv)

Sein Post dazu ist sehr lesenswert:

„And it is this aspect of the ‘emerging church’ that does worry me–much of it (by no means all) seems to me to be a re-configuration of the inhereted forms of the church and its worship. And much of the literature seems to focus on the renewal of worship and spirituality as if this will resolve the problem. Even scarier is the attempt to re-energize outworn symbols and forms taken from many great movements in the past.“

Mag etwas mehr die Amerikaner treffen, aber auch wir sollten uns diese Worte zu Ohren kommen lassen. Neues Mönchtum, Katholizismen und so vieles mehr die große Frage ist: Was ist Missional und wie leben wir es heute? Welche Elemente gehören in unserer Kultur dazu? Ein Glück sind ja schon ein paar Leute daran, das zusammen wiederzuentdecken. Emerging missional church in Deutschland. Mein Traum. Träumt wer mit?

Gefunden: Anbetung am Eigentlichen vorbei

Bei Peter Aschoff (Peregrinatio) findet man den Anfang einer vielversprechenden Reihe – entnommen aus dem Buch „Adventures in missing the point“ von Brian McLaren – bringt uns Peter ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich kann ihm nur zustimmen und zitiere ihn gern hier:

Unsere Songwriter könnten eine große Rolle in diesem Umbruch spielen, indem sie eine ganzheitliche Theologie artikulieren, die in ihren eigenen Leuten verwurzelt ist. Doch leider habe ich, während ich an vielen Orten saß, zuhörte und an ausgedehnten Anbetungszeiten teilnahm, das Empfinden, dass unsere Liedtexte und Lobpreisblöcke uns zu selten in neues Territorium führen. Stattdessen bringen sie uns im Endeffekt immer wieder an den gleichen alten Ort: einen guten Ort, einen Ort, den man gern besucht, aber nicht der richtige Ort, an dem Christen leben sollten.

Das fängt schon hier an: Viele unsere Liedtexte sind beschämend personalistisch, alles dreht sich um Jesus und mich. Hören Sie doch einfach zu, wenn Sie das nächste Mal im Gottesdienst singen, dann erfahren Sie, wie Jesus
mir vergibt, mich umarmt, mich seine Gegenwart spüren lässt, mich stärkt, mich belebt und so weiter und so fort.

Nicht dass daran etwas nicht wahr wäre. Zugegeben, persönliche Intimität Gott gegenüber ist so ein wunderbarer Fortschritt gegenüber einem kalten, abstrakten, hölzernen Aufsagen des Dogmas. Aber eine innige Beziehung ist nicht die
ganze Geschichte. In der entstehenden Kultur ist es nicht einmal unbedingt die Hauptsache. 
 
Wenn uns Christen im Westen ein außerirdischer Außenstehender vom Mars beobachten würde, denke ich, er würde sagen, dass wir entweder
 

• alle leicht gestört sind und jede Menge Knuddeltherapie brauchen – ironisch, weil sie zu den wohlhabendsten Menschen der Welt gehören, die in jeder Hinsicht mehr gesegnet als jede andere Gruppe in der Geschichte
• uns einen Dreck um den Rest der Welt kümmern, dass unsere Religion uns geistlich selbstsüchtig macht.

Wir sind nicht so, aber man könnte diesen Rückschluss ziehen, wenn man unsere Gottesdienste betrachtet. Aber ich denke, dass wir Songwriter weiter Lieder schreiben, die solche Schlüsse nahelegen, weil wir denken, dass die Leute das wollen und brauchen.“

Original-Post

Ich habe das Buch in Houston halb gelesen und bin gespannt was Peter uns noch so bringen wird!

Bibel? Autorität?

Gut gefällt mir, was Daniel auf „Emergentes Gedankengut“ gepostet hat. Mit N.T. Wright liebäugele ich schon seit dem Studium und habe seine Einsichten immer wieder schätzen gelernt. Danke für die Mühe das zu transkribieren, Daniel! Ich wünschte mir viel Diskussionen darüber und viele Ansätze und Wege das auch praktisch werden zu lassen. Bin durch Babypause und Rekonvalenszenz von Mirja grad etwas daran gehindert – wer diskutiert mit?

Mr. Doug Pagitt präsentiert: "Listening to the Beliefs of Emerging Churches“ und „Emergent Manifesto of hope“

Listening to the beliefsMacht der Kerl auch noch was anderes als Bücher schreiben? Interessant ist Doug auf jeden Fall und nett, man kann mit ihm und über ihn lachen (habe ihn hier in Karlsruhe und auch in Houston getroffen). Und er beschreibt ein neues Buch, das ich spannend finde:“Listening to the Beliefs of Emerging Churches„.

Doug selbst beschreibt es folgendermaßen:

If you are not familiar with the book it is is edited by Robert Webber, whose health has been severe in the last months, and includes John Burke, Dan Kimball, Karen Ward, Mark Driscoll and me.
We each wrote from our perspective of theology and responded to one another. Robert then reflected on the writings and responses.
Robert gives each of us title: I am called the Embodied one, John is the Incarnational one, Karen is the Communal one, Mark is the Biblicist, and Dan is the Rockabily.
No, Dan is the Missional one.

The titles aren’t perfect but pretty good.

the pagittBlog: Listening to the Beliefs of Emerging Churches…

Es ist ein Buch, das auf Dialog aufgebaut ist – jeder schreibt seine Meinung und etwas zu der Meinung von anderen. Ich finde den Grundgedanken genial, weil man, so denke ich, den anderen wertschätzt und von ihm lernt, aber auch kritisches, weiterbringendes deutlich machen kann. Es ist noch nicht erschienen, aber wird es vermutlich bald. Eine Idee für uns hier in Europa?

080106807x01_ss500_sclzzzzzzz_v60062437_.jpgWeiter weist Doug auf das bald herauskommende Buch „An Emergent Manifesto of hope“ hin, dass laut Doug:

The Manifesto is future focused, visionary and an inspiring account of what Emergent is about and hopes to contribute.

the pagittBlog: Listening to the Beliefs of Emerging Churches…

Zwei Bücher, die es verdienen präsentiert zu werden. Also: Rauf auf die Wunschlisten und Zeit im Terminkalender eintragen – es gibt wieder Lesestoff…

Inklusiv oder Exklusiv – bei Mike

War Jesus inklusiv oder war er exklusiv? Mike schreibt einen wunderbaren tiefsinnigen Post dazu, den er so abschliesst:

„Dieses Paradox bleibt und es ist allen EClern zu wünschen, dass wir diese Spannung weise ins Leben übersetzen. Inklusivität ohne Exklusivität führt zu Christentum ohne Nachfolge und schliesslich zum Synkretismus. Eklusivität ohne Inklusivität führt zum gnadenlosen & elitären frommen Ghetto.“

Danke Mike!

Lewis Zitat in „The Forgotten Ways“

Ein Zitat von C.S. Lewis in „The Forgotten Ways„:

„there exists in every church something that sooner or later works against the very purpose for which it came into existence. So we must strive very hard, by the grace of god to keep the church focused on the mission that Christ originally gave to it.“

„es gibt in jeder Kirche etwas, das früher oder später dem entgegen arbeitet, wozu die Kirche gegründet wurde. Die Kirche konzentriert an der Mission  zu halten, die Christus ihr gegeben hat, bedeutet, durch die Gnade Gottes, sehr harte Arbeit.“ (Ãœbersetzung: Björn Wagner)
Ich habe jetzt schon bei einigen Kirchen mitgearbeitet und kann sagen, dass dieser Satz wahr ist. Man fängt an, viele Menschen sind begeistert, manche kommen zum Glauben und plötzlich ist alles anders geworden und man macht Programme und Dinge „schon immer so“. Alans Buch drückt einmal mehr mein Bauchgefühl in Worte aus.

Alan Hirsch “The Forgotten Ways” – die zugrunde liegende Geschichte

Was ist der Herz unserer Kultur? Was liegt unserer Art zu denken, zu leben und zu handeln zugrunde? Alan Hirsch beschreibt es als die „Systems Story“ oder als „Paradigm“ (Paradigma). Er bezieht sich hier stark auf einen Kirchenberater namens Bill Easum, der interessante Dinge herausgefunden hat – „jede Organisation baut sich von einer ihr zugrunde liegenden System Geschichte her auf„, er beschreibt weiter „dies ist kein ‚System von Glaubensaussagen‘, sondern eine sich immer wiederholende Geschichte, die bestimmt, wie sich eine Organisation anfühlt, denkt und demzufolge handelt.

Das macht Sinn und ist nicht eben neu als Erkenntnis, aber wenn man es konsequent weiterdenkt, dann muss man anerkennen, wie diese zugrunde liegende Geschichte aussieht:“Diese System Geschichte bestimmt die Art und Weise, wie sich eine Organisation verhält, egal wie deren Organigram aussieht. Es ist eine Art Ur-Schablone, die alles andere prägt.

Beispiel: Innerhalb einer Organisation entsteht Unmut über die Gottesdienstform, mancher bemerkt, dass diese verändert werden sollte. Jetzt greift die Struktur und die Art und Weise, wie dies geschieht. Meist gibt es Kritik oder Änderungsvorschläge an das jeweilige Team, sind die Änderungsvorschläge tiefergehend gehen sie an der ind er Hierarchie nächst höhere Team. Von den Teams gehen die Veränderungen dann direkt oder eben über Umwege wieder in die praktische Arbeit. Je größer die Gemeinschaften, um so mehr Instanzen sind dabei zu informieren und mit einzubeziehen. An keiner Weise kann man aber das System direkt hinterfragen, es gibt Teams, es gibt Wege, es gibt Absprachen. Eine Gemeinschaft braucht diese Dinge – warum? Woher nehmen wir diese Art und Weise?

Natürlich steckt darin auch eine kulturelle Prägung, aber was, wenn die Kultur sich ändert? Sollte sich nicht dann auch die „System-Geschichte“ ändern?

Alan hilft mir einige der Dinge, die in meinem Kopf stecken zu formulieren. Das ist gut, weil es konstruktiv in diesem Buch weitergeht. Mehr, wenn ich mehr habe – zwischendrin postet DoSi eine Serie über „The Forgotten Ways“ – wie sein ganzer Blog lohnt sich das.

Freitag Abend Gottesdienst

Leben in der KücheGestern war er also, unser Freitag Gottesdienst. Nach einer turbulenten Woche mit vielen Gesprächen und vielem, was auch Mühe gemacht hat. Es erstaunt mich jedesmal wie viel Leben da ist, wie viel Lachen und Sprühende Kreativität. Habe versucht ein paar Fotos zu machen, was immer schwierig ist, wenn man den Inhalt des Abends im Kopf hat.
Genial war die Vorbereitung, weil wir uns viel Zeit nehmen konnten. Sabbe, Felix, Barbara, Nora und ich haben alle Elemente des Abends so ab 15:30 Uhr angefangen aufzubauen – wir waren übrigens nicht in dem Einkaufzentrum – wir konnten flexibler sein in der Wohnung und Selbstbeherrschung auf viele unterschiedliche Gebiete ausdehnen. Z.B. Alkohol, Sport, Trägheit vor dem Bildschirm, Kaufrausch usw. – es gibt nicht nur den Konsum, der Selbstbeherrschung erfordert.

Der Abend war lang, länger als geplant – gern hätte ich das Gedicht, das David (UPDATE: David mich erhört und das Gedicht online gestellt! DANKE David!)vorgetragen hat. Ich hoffe wir haben die Balance zwischen eigenem Begegnen mit Gott und dem Thema und den frontalen Elementen halten können. Ich versuche eine Abschlusszusammenfassung mit Bildern usw. als pdf zu schreiben. Aber schön war es, hat mir gut getan.

Alan Hirsch „The Forgotten Ways“ – Erste Eindrücke

The Forgotten Ways“ ist ein gutes Buch, es quillt über von Gedanken eines Praktikers, Herausforderungen eines leidenschaftlichen Missionars und ist zu Recht als Nachfolge Buch von „Shaping of things to come“ bezeichnet worden. Was mir sehr gut gefällt ist, dass Alan persönlich wird und nicht von irgendwelchen Geschichten berichtet, sondern seine eigene erzählt.

Alan erzählt fährt überhaupt nicht auf einen „Emerging Church Hype“ ab, sondern malt ein Bild einer Kirche, die missional in ihrem Herzen ist. Er verspricht das, was wir bis jetzt noch nicht gesehen haben: Ein Blick in die Anfänge, den Weg der ersten Gemeinde und das Rätsel wie man in 200 Jahren von 25.000 Jüngern auf 20.000.000 Jüngern Jesu kommt. Er schreibt dabei von dem „Apostolischen Genie“ (Apostolic Genius) – alles in allem greift er vieles auf, das ich mich seit dem Studium frage. Ich glaube nicht, dass ich eine komplette Zusammenfassung des Buches schaffen werde, aber ich denke meine Eindrücke werden weiterhin hier erscheinen. Ach ja – das Intro in das erste Kapitel (in englischer Sprache) gibt es hier zum runterladen, falls ihr Interesse habt…

Erste Besprechungen von Alan’s Hirschs Buch "The Forgotten Ways“

The Forgotten Ways: Reactivating the Missional ChurchErwartungsgemäß bekommt Alan Hirsch’s neues Buch (zusammen mit seinen Blog) die ersten Besprechungen. Auf nextreformation gibt es einige Posts (in Englischer Sprache) und Zitate, die die Vorfreude und die Erwartungen an das Buch steigern.

Da haben wir zu dem Buch direkt Besprechung 1 und Besprechung 2, zu Karl Barth (ein Australier bringt uns diesen Theologen zurück, man überlege sich das…) und einem Vergleich zu „Organic Church“ von Neil Cole bzw. „Decoding the church“ von Howard Snyder. Interessante Meinungen und Einblicke. Zwei Zitate aus dem Buch:

“Nothing is more difficult to carry out, nor more doubtful of success, nor more dangerous to handle, than achieving a new order of things.” Machiavelli

“Strictly speaking one ought to say that the church is always in a state of crisis and that its greatest shortcoming is that it is only occasionally aware of it…” D Bosch

NextReformation » the forgotten ways II

Ich fand das Zitat von David J. Bosch schon immer genial – „Genau genommen befindet sich die Kirche beständig in einer Krise und ihr größter Fehler ist, dass sie sich dessen nur so selten bewußt ist.

So oft denken wir: „Es läuft doch ganz gut bei uns“, verkennen aber, dass die Kirche global tatsächlich in einer Krise steckt und in unserem Fall (Deutschland) kommt vor „global“ auf jeden Fall noch „national“ – wie und wann ändern wir (und wer ist wir? Du, ich…?) etwas daran?

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