Vorbereitungen

Morgen bin ich auf der Mitarbeiterfreizeit des CVJM Stuttgart zu Gast und darf über das Thema „Missionale Gemeinde“ & „Emerging Church“ reden. Ich finde das sehr spannend, aber auch recht anstrengend – vor allem die Themenauswahl ist nicht leicht: Was von den vielen Gedanken und Themen ist das richtige und weiterführende…ich bin gespannt wie es werden wird.

Ge-Dank-en vom 24-7

Ich komme gerade von einer Gebetsschicht und bin, ehrlich gesagt, etwas aufgewühlt. Die einfachste Station hat das bewirkt: Bohnen. Bohnen? Bohnen! Man nehme sich ein Glasschälchen und füge aus zwei Gefässen trockene rote und weiße Bohnen hinein. Danach spricht man Gebete, die roten Bohnen symbolisieren Fürbitten, die weißen Bohnen Dankgebete. Nachdem man sein Gebet zu Ende gesprochen hat, wirft man eine entsprechende Bohne in eines der beiden Gefäße. Da ich, wie so vieles im Leben, meine Gebete nicht plane, habe ich mir mal eine Handvoll Bohnen von jeder Sorte genommen und eifrig drauf los gebetet. Also: Die roten Bohnen fliegen nur so in die Gefäße – übrig bleiben die Dankbohnen in meiner kleinen Schale. Gibt es nicht genug Sachen für die ich dankbar sein kann? Es könnte auch daran liegen, dass man um 4:00 Uhr morgens einfach noch nicht wach genug ist zum Danken.

Eher nicht. Ich musste feststellen, dass ich in meinem Gebetsleben eher Fürbitten spreche – Problemorientiert bin. Das ist das Problem, Gebet, das andere ist auch ein Problem, Gebet. Bewußt Zeit um zu Danken nehme ich mir selten. Vielleicht ist es auch ein Problem meiner Ausrichtung – Dank erfordert den Rückblick, während Fürbitten fast immer Ausblick sind. Nicht immer ist ein Rückblick so reizvoll, vor allem nicht, wenn Fragezeichen die dankbare Haltung fast unmöglich machen. Wie kann man für einen Weg dankbar sein, den man nicht versteht? Besser nach vorne Blicken. Mir fällt dabei auf, dass Nicht-Danken zugleich auch Nicht-Ja sagen zu den Wegen Gottes in meinem Leben heißt. Wenn ich ihm vertraue, dass er gute Wege führt, dann kann ich danken, auch wenn ich nicht verstehe warum ich dankbar sein sollte. Ich habe am Freitag iM Gottesdienst die Frage gestellt was Gebet ist. In Dank und Fürbitte bestimmt ein Rück- und zugleich Ausblick. Vielleicht ist Gebet ja am ehesten ausgedrückter Glaube, der im Moment des Betens deutlich wird. Der Glaube daran, dass meine Vergangenheit genau so in Gottes Hand liegt, was mich zum Danken bewegt, wie die Aussicht, dass meine Zukunft ebenso in Gottes Händen liegt, was mich zur Fürbitte bringt. Bohnen können scheinbar mehr bewirken als übelriechende Verdauungsgase. Was denkst Du?

24-7 2008: Station „Die ganze Bibel“

Es ist eigentlich eine einfache Station, aber eine, die genial ist. Die ganze Bibel in einer wunderbaren Hörspielartigen Bearbeitung läuft durch – 80 Stunden lang. Von vorne bis hinten. Und man kann sich einfach den Kopfhörer aufsetzen und steigt ein. Heute war ich bei David zu Besuch und habe die Wirren verfolgt, die diesen jungen König bedrängt haben. Spannend. Heilsam. Gebetsfördernd. Man wünscht sich die gleiche Integrität bei den vielen Entscheidungen zu haben, die man fällen muss.

Wunderbar.

24-7 Gestartet

Jetzt läuft unser 24-7 – nach einem guten Aufbau und feinen Ideen sieht das Wohnzimmer in der Wohnung anders aus, entspannter, sauberer.

Foto 273Der Einstieg läuft diesmal über das Abendmahl, dass man von der Person der Gebetsschicht vorher gereicht bekommen sollte – es wird ein wenig schwierig, wenn da keiner ist. Na ja.

Ich freue mich auf die Zeit des Gebets und für die, die Beten, wird es eine geniale Zeit, dessen bin ich mir sicher. Es gibt noch Platz in den Gebetsschichten…

24-7 Schaffen wir es?

Ich fahre gleich los den Aufbau von 24-7 in diesem Jahr zu machen. Wenn ich auf die Gebetsliste schaue, dann weiß ich nicht so recht, was ich denken soll: 26 Leute haben sich angemeldet – 52 Gebetsschichten sind vergeben – 122 noch offen (insgesamt sind es 176 – Gebetsliste). Ist das wenig, wenn 26 Leute beten?

Wir hatten gestern eine Umfrage in der Wohnung (wenn sie dich interessiert – hier gibts das Ding zum Download: Gebet Umfrage ) zum Thema „Gebet“ 10 Fragen, die gezeigt haben, wie wir Gebet sehen. von den 24 Anwesenden haben 22 gesagt, dass sie Glauben, dass Gebet etwas bewirkt. Viele, die noch nicht eingetragen sind in die Liste, haben ausgesagt, dass sie bei 24/7 mitmachen und schauen wollen, was passiert. Glaube einer hat sich noch mal eingetragen. Ich frage mich den ganzen Morgen schon, wie man in einem Gottesdienst das eine sagen und „Juhu“ schreien kann – ich hatte das Gefühl, dass war echt – und danach nichts unternehmen. „Consuming Religion“ führt das auf die „Konsum Werte“ zurück. Wenn dem so ist, dann haben wir viel zu tun, denn das stellt die schlimmste Haltung dar, die man innerhalb einer Gemeinschaft haben kann.

Ich bin gespannt und erschreckt und fühle mich allgemein etwas niedergeschlagen – habe ich zu hohe Ideale? Illusionen? Oder ist das Leben einfach so und wir müssen uns dem Druck und der Wahl der Gemeinschaft beugen (man stimmt ja mit den Füßen ab…).

Bin für Ideen oder Vorschläge sehr offen…

Gebet, Gebet, Gebet

Für jemand, der bei all den Dekonstruktionsversuchen seiner letzten Jahre zwischendrin bei der Frage stehen geblieben ist „Was ist Gebet jetzt eigentlich?“ ist es eine große Herausforderung zwei Gebetsgottesdienste und einen großen Teil einer 24/7 Woche vorzubereiten.

Die Not macht allerdings die Tugend und wieder einmal wird die Gemeinschaft gefordert sein mit mir zusammen zu puzzeln über dieser Frage und es gleich bei 24/7 auszuprobieren. Heute Abend erwartet Dich, wenn Du zu dem Gottesdienst in die Wohnung kommst, Teil 1 von „Was ist Gebet eigentlich“ – morgen folgt dann Teil 2. Vielleicht können wir berichten, meine Einschätzung aber ist die, dass wir erst einmal 24-7 Vorbereiten müssen, bevor wir geordnet von diesen Gottesdiensten berichten können. Also: Warten oder Vorbei kommen…

Ãœbrigens: Wenn Du mitbeten magst – trag dich in die Gebetsliste ein…

The Hermeneutics Quiz

Habe den Test von Scot McKnight gemacht, den Dosi verlinkt hat. Nicht überraschend habe ich das gleiche Ergebnis wie er – in Bezug auf meine Hermeneutik bin ich ein „moderate“ Scot schreibt dazu:

„The moderate hermeneutic might be seen as the voice of reason and open-mindedness. Moderates generally score between 53 to 65. Many are conservative on some issues and progressive on others. It intrigues that conservatives tend to be progressive on the same issues, while progressives tend to be conservative on the same issues. Nonetheless, moderates have a flexible hermeneutic that gives them the freedom to pick and choose on which issues they will be progressive or conservative. For that reason, moderates are more open to the charge of inconsistency. What impresses me most about moderates are the struggles they endure to render judgments on hermeneutical issues.“ [From The Hermeneutics Quiz | LeadershipJournal.net]

Mein Ergebnis war 63 – also eher am oberen Ende der Skala schon in Richtung von „progressive“ – was auch immer solche Tests wert sind, im großen und ganzen empfinde ich diesen Test als ganz ok und treffend…

24/7 Gebet 2008

Dieses Jahr haben wir wieder eine Woche 24/7 bei uns in der Wohnung. Und diesmal verändern wir ein paar Sachen – wie es genau aussehen wird bleibt unser Geheimnis. Aber du kannst ja vorbei schauen und es dir erbeten.

Bild 5

Hier geht es zur Online-Gebetsliste und hier kannst Du den Flyer herunterladen.

Start ist am Samstag den 15.03. um 20:00 Uhr in der Nowackanlage 5, 2. Obergeschoss – ach ja und wenn Du was beim Beten essen willst – am Sonntag den 16.03. ist Brunch (von 11:00-15:00 Uhr) und parallel die Gebetsräume offen. Ende ist Ostersonntagmorgen mit dem Osternachtsgottesdienst der Großfamilie CVJM im Waldheim. Noch ist viel Platz auf der Liste – tragt Euch ein…

Ach ja und wenn Du einen Blog hast – mach das doch bekannt – es ist für viele eine krasse Erfahrung, aber nur wenige wissen davon. Schreib einen Post und verlinke das hier. Danke!

Luther war für flache Hierarchien…

Ich lese seit ein paar Tagen in einer faszinierenden Dissertation „Der Gedanke des allgemeinen Priester- und Prophetentums. Seine gemeindetheologische Aktualisierung in der Reformationszeit“ (Klaus P Voss) und da bin ich über folgende Sätze von Luther gestolpert:

„In der Erklärung des 1. Petrusbriefs (1523) führt Luther aus, daß der Unterschied zwischen denen, ’so ytzt Priester heyssn‘ und den übrigen Christen ’nur eyn unterscheyd eusserlich des ampts halben‘ sei, ‚datzu eyner von der gemeyne beruffen wirtt‘.‘ Jede qualitative Vertiefung dieses Unterschieds lehnt Luther ab. Darum fährt er fort: ‚Aber für Gott ist keyn untercheyd, und werden nur darumb ettliche auss dem hauffen erfurtzogen, das sie an statt der gemeyn das ampt füren und treyben, wilchs sie alle haben, nicht eyner mehr gewallt habe denn der ander.‚“ (Voß, S. 46)

„Noch unmissverständlicher und dezidierter hatte er dies bereits in ‚De Captivitate Babylonica'“, auch aus dem Jahre 1520, getan. Den Grundsatz, ‚daß wir alle gleichermaßen (aequaliter) Priester sind‘, hatte er dort so ausgelegt: ‚dieselbe Vollmacht (eande potestatem) an Wort und Sakrament zu haben‘.“ (Voß S. 47)

Natürlich ist das auch im Kontext seiner Rebellion gegen Rom zu sehen, aber eben nicht nur – Luther geht es „generell um eine Dekonstruktion jeder klerikalen Vollmachtexklusivität“(Voß, S. 48). In einer Zeit in der von der Landeskirche im Allgemeinen immer noch eine Prädikantenausbildung gefordert wird, bevor man auf die Kanzel darf, sollte man sich diese Worte von Luther wirklich noch einmal anhören:

„Die Evangeliumsverkündigung lag nach Luthers eigener Definition als Kern- und Grundfunktion dem Amt mit allen seinen anderen Einzelfunktionen zugrunde. Dieses ‚predigampt‘ erhält nun aber gerade nicht den Rang einer unteilbaren Amtsvollmacht. Es wird ihm vielmehr, analog zu den anderen Amtsfunktionen, seine Exklusivität genommen: Das ‚predigampt‘ und ‚ministerium verbi‘ ist allen Christen ‚gemeyn‘.“ (Voß S. 48)

Der Titel des Posts ist natürlich provokant gemeint, denn Luther wollte nicht eine hierarchielose Kirche, aber im Nachdenken, wo wir uns befinden und wie man praktisch in der Landeskirche lebt, ist mir aufgefallen, wie stark Luthers Gedanken (und auch manche von Calvin, Voß 114ff) in Vergessenheit geraten sind, ob der Strukturen in denen die Kirche heute lebt. Umso mehr verstehe ich es als Ansporn Verantwortung und Privilegien zu teilen und als „Leib zu leiten“, wo es immer möglich ist. Denn viele sind so sehr in ihrem „Du Chef, ich Hilfarbeiter“ Denken gefangen, dass es sie überfordert als „Teil des Leibes“ zu leiten und wenn jemand nicht gemeinsam Verantwortung tragen will kann man ihm oder ihr das auch nicht abverlangen, höchstens in einem Entwicklungsprozess dorthin begleiten.

Habe scheinbar ohne es zu wollen einen Theologiepost geschrieben. Manchmal kommt das Studium wohl durch…

p.s. den Post habe ich schon am Montag geschrieben, nicht das sich jemand wundert wieviel Zeit der Björn so vor einer Wochenendfreizeit noch hat…

Offenbarungsmusik

Musikalisches_OpferDaniel hat vor geraumer Zeit Schritte zu einer Theologie gewagt. Ich habe diesen Post in der Erinnerung behalten, weil ich ihn bemerkenswert fand. Dann haben Dosi, Daniel und ich letztens Gelegenheit gehabt über dieses Verständnis von Offenbarung zu sprechen und es haben sich noch mehr Puzzleteile in meinem Kopf angefunden. Scheinbar ist das und ein wenig Zeit das, was es braucht um zu einem eigenen Bild zu kommen, das meinen Ansatz von Offenbarung Gottes wiedergibt.

Offenbarungsmusik. (Ich leihe mir dabei die vier Kategorien von Daniel gern aus)

  1. Bibel – die musikalischen Hauptthemen, wie in einer Symphonie, werden in der Bibel eingeführt. All die großen Melodien, kompliziert und verschachtelt umspielen den Charakter Gottes, Noten klingen zusammen, so wie sie eigentlich gedacht waren. Zugänglich ist uns diese „Urfassung der Hauptmelodien“ nur noch mithilfe von Interpretation, sozusagen dem „Neuerspielen der Partitur“. Es gibt eine einigermassen klare Instrumentierung und einen Dirigenten, der die Hauptthemen mit dem Orchester zusammen eingespielt hat.
  2. Schöpfung – die Hauptthemen erklingen gespielt von fremdartigen Instrumenten, z.B. wird eine Melodie von einer Bongo gespielt oder ein Violinenteil auf der Jembe. Das ist seltsam, ist aber so, wenn man es in diesem Zusammenhang sieht. Die Schöpfung hat mehr Möglichkeiten und spielt Gottes Melodien, eben auf ihre Art und Weise. Und das heißt manchmal deutlicher und manchmal weniger deutlich, breiter, vielleicht als „Klangteppich“ – dadurch werden viele Nebenthemen hörbar.
  3. Tradition – hier werden die Themen versucht mit und gegeneinander zu spielen. Sie erklingen selten ausgewogen, sondern eher isoliert und mit Schwerpunkten versehen. Strenge Dirigenten wählen aus, kürzen zusammen, stellen neu nebeneinander. Immer noch erklingen die Hauptthemen, aber eben stringenter, gefasster. Die Instrumente werden neu ausgewählt, die zusammen spielen sollen. Dadurch wird manches klarer, manches aber eben auch unzugänglicher.
  4. Erfahrung – Improvisation. Man spielt mit den Themen, verspielt sie, bleibt Künstler und vermischt seine eigenen Melodien mit denen der Hauptmelodien. Heraus kommt vieles schräge, vieles interessante, aber auch vieles an Aktualisierung, das vielleicht einmal in eine Tradition münden wird. Der Heilige Geist führt manches mal die Hand und hilft bei der Neuinterpretation, vielleicht sogar in noch nicht gehörten Gebieten.

Ich mag dieses Bild, weil es die Beziehung der vier Gebiete untereinander ausdrückt und dennoch ihre Unterschiedlichkeit ernst nimmt. Wenn ich z.B. eine Hauptmelodie nicht erkannt habe, dann spielt mir die Tradition vielleicht einen Teil davon vor oder die Schöpfung bringt mir etwas nahe, dass ich vorher nicht verstanden habe. Meine Erfahrung geht an ihre Grenzen und spielt sich wunde Finger, aber ist in der Lage vieles umzusetzen, zu interpretieren, zu verstehen. Ich habe selbst als Freejazz Basser improvisiert und sehe auch da wirklich eine spirituelle Komponente drin. Hier ist also mein persönlicher Ansatz Offenbarung Gottes zu verstehen – als gewaltige Symphonie mit unterschiedlichen Elementen.

DoSi stellt Fragen… konkrete Reaktion Teil 1

DoSi stellt in einem hastigen Post (wegen Zeitmangel – Danke, dass Du ihn trotzdem geschrieben hast!) sehr gute Fragen zusammen, die ich nicht zerreden mag, sondern nur darauf hinweisen.

Eine davon schnappe ich mir und versuche aus unserem Leben eine Antwort zu geben – vielleicht ehrlicher als mir lieb ist…

„Warum sind Gemeindeglieder zu Konsumenten verkommen?“

Ich beschäftige mich ja im Moment besonders mit dem ganzen Thema „Konsumkultur“ und ihre Auswirkung auf unser Verhalten und darum finde ich diese Frage in meinem Leben wie ein Echo auf vielen, vielen Gebieten wieder.

Eine mag ich Euch vorstellen – sie betrifft „Die Wohnung“ unsere Jugendgemeinschaft in der großen Familie des CVJM in Karlsruhe. Als wir gestartet sind im Sommer 2005 gab es nur wenige Konsumenten – es lag einfach daran, dass wir 6 Zimmer und 165 qm renovieren mussten. Da hat jeder mit angefasst, sei er begabt oder unbegabt. Schnell haben sich natürlich die Planer und die Fähigen herausgestellt und diese haben organisch die Führung übernommen. Legendär bleiben dabei beiden Theken (Küche und Café), die maßgeblich auf das Konto von zwei Jugendlichen gehen. Ich erinnere mich an den Augenblick, wo sie mir von dem Vorschuss den größten Teil zurückgegeben haben, weil sie ihre Arbeit so gut geplant hatten, dass sie wirklich kaum Geld benötig haben, um die Dinger zu bauen.

Ich erinnere mich an Aktionen, wo wir mit 10 Leuten Möbel zusammen geschraubt haben – ein Event, ein besonderes Gefühl. Natürlich gab es immer die Leute, die die Möbel vorher eingekauft haben, um allen die Mitarbeit zu ermöglichen.

Vielleicht kann man sagen, dass zu dieser Zeit etwa 60% der Gemeinschaftsleute aktiv waren, also keine „klassischen“ Konsumenten. Heute, mittlerweile 2 1/2 Jahre später sieht das etwas anders aus. Es gibt immer noch viele „Aktive“, die ein selbstverantwortlicher und eigenständiger Teil der Gemeinschaft sind, aber ich würde eher schätzen es sind so 25-30% – wir liegen da etwas höher als bei der „normalen Gemeinschaft“, aber natürlich sehr weit weg von „leading as a body“ oder einem Durchbruch bei der Konsumhaltung der anderen 70-75%. Zeit und Gewohnheit, Bequemlichkeit und „Eingezogen sein“ erklären so manches und natürlich auf meiner Seite das „Nicht genug Ermöglichen„, denn Mitarbeiter sehe ich in erster Linie als Ermöglichen der Teilhabe anderer. Teilhabe an allem, von der Mitarbeiter über Teil der Gemeinschaft sein bis hin zu Persönlichkeit entfalten und entwickeln.

Ich muss wegen Zeitmangel diesen Post ein anderes Mal weiter führen.

Emerging Landeskirche bei Simon

Und weil ich der Landeskirche wieder näher komme (immerhin tatsächlich räumlich: Ich wohne im Pfarrhaus von Rüppurr – bin aber kein Pfarrer…) interessieren mich die Gedanken von Simon zu dem Thema:

Emerging Landeskirche! 9 Thesen

Auch wenn ich die in den Kommentaren genannte Auffassung teile, dass Simon die Landeskirche ein wenig rosarot zeichnet haben die Gedanken doch etwas. Ich empfehle sie zur vorsichtigen Lektüre, denn manch praktischer Mensch und Gottesdienstgänger ohne Sinn für theologische Diskussionen wird sich doch eher fragen: „Redet der da wirklich von meiner Kirche?“

Dennoch sehe ich viel Potential in der Wiederentdeckung der Landeskirche, wenn sie denn lernt den „Faithfull radicals“ die gleiche Offenheit entgegen zu bringen, wie die anglikanische Kirche Englands den „Fresh Expressions of Church„. Manche Ansätze dafür gibt es ja schon…


Was 2008 so alles passieren könnte…

Jetzt bin ich genau 14 Tage wieder am Arbeiten und so langsam lichtet sich der Staub – ein vorsichtiger Blick auf das, was 2008 so alles passiert und passieren könnte..

  • Leitungswochenende CVJM (15-17.02.08)
  • Jugendmitarbeiterwochenende CVJM (07.-09.03.08)
  • 24/7 in der Karwoche (16.-23.03.08)
  • Referate bei der Mitarbeiterfreizeit des CVJM Stuttgart über den Emergenten Kram (20.03.08)
  • Flug nach England (evtl. 22.-29.03.08)
  • Tagung des Verbunds des CVJM (17.-20.04.08)
  • Treffen mit Alan Hirsch in Münster (25.-26.04.08)
  • Katholischer Jugendbewegungstag in Karlsruhe (weltweite Sache 10.05.)
  • Schülertag (Vernetzung und Event) in Karlsruhe (vermutlich 14.06.08)
  • Da gibt es noch mehr…

Daneben gibt es noch ein paar laufende Sachen, die sich Auswirken auf das Jahr

  • da steht zum einen eine schöne und große Veränderung in „der Wohnung“ an – Anna und Felix heiraten, Felix zieht aus und damit verändert sich einiges. Da steckt ganz viel gutes Potential drin, ganz viel Herausforderung, ganz viel – ich kann noch nicht überblicken was das alles meinen wird.
  • Das Engagement des CVJM wird sich 2008 hoffentlich stärker auf den Dienst an der Stadt Karlsruhe erweitern. (z.B. Ferienspiele für Kinder, andere Aktionen…)
  • Gestern hatte ich jemand da, mit dem ich über eine kleine große Idee nachgedacht habe, die vielleicht bald an den Start gehen wird. (Geheimnisvoll)
  • Ein privates Ding von uns wird mit Hilfe von Beni und ein paar anderen vermutlich auch demnächst an den Start gehen und hat mit Fair gehandelter Baumwolle/Kleidung zu tun. (Geheimnisvoll)
  • Gern würden wir in den Gemeinschaften, in denen wir uns bewegen das Jahr 2008 als Literaturjahr gestalten: Rund ums Buch und rund um Lesen, Hörbücher – in Büchern erschliessen sich Welten – die eigene und fremde, neue aufregende – vielleicht ist der Titel „Gebundene Welten“ ein Arbeitstitel…(wenn euch das interessiert, meldet Euch ruhig bei mir oder Mirja…)
  • Ich würde gern persönlich mehr predigen und lehren in 2008 und Gelegenheiten nutzen ins Gespräch zu kommen. Ich habe das in den letzten 2-3 Jahren runtergefahren, aber jetzt ist es wieder mehr „dran“. (Ihr dürft mich gern einladen, wenn ihr denkt, dass das das Richtige ist…)
  • Emergent Deutschland wird hoffentlich in diesem Jahr viele Gedanken zur Diskussion beisteuern und wachsen…

Es gibt bestimmt noch mehr, aber das ist das, was grad in meinem Kopf steckt. Das erfordert auch mehr Organisation und Disziplin als ich bis jetzt mein eigen genannt habe. Also muss ich am Lernen dran bleiben, mein GTD (Getting Things Done) ausbauen und hoffen, dass nicht allzuviel daneben geht. Zuletzt ist da noch meine wunderbare, kleine Familie, die sich wie eine Melodie durch dieses Jahr zieht und Gott, der nicht nur Rahmen und Arbeitgeber, sondern auch Freund, Helfer, Lehrer, Trainer und überall und in allem ist und sein wird.

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Von der Wichtigkeit von Stammbäumen…

Mal ehrlich: Stammbäume? Familienstammbäume? Dann doch schon eher Briefmarken sammeln…
Sie gehören ja auch zu den Texten, die in der Bibel sehr gern überlesen werden – aufgefallen ist Mirja und mir beim Lesen von Lukas 3 die Verknüpfung von 3 wichtigen Themen am Anfang des Dienstes Jesu:

  1. Johannes, als der Wegbereiter Jesu kritisiert viele aber auch den Herrscher Herodes für deren Ungerechtigkeit. Umkehr ist nötig von diesen Ungerechten Wegen.
  2. Jesus wird in der Taufe von Gott als „Sohn“ bezeichnet.
  3. Im Stammbaum Jesu, den Lukas gewiss nicht zufällig an diese Stelle plaziert hat, wird deutlich, dass Jesus der Sohn von der Sohn von, der Sohn von ist.

Ich ziehe daraus für das Lukasevangelium ein paar Schlüsse:

  1. Das Kommen Jesu hat mit Gerechtigkeit zu tun. Unrechte Verhältnisse, seien es private oder staatliche werden zur Umkehr gerufen.
  2. Jesus ist Gottes Sohn.
  3. Jesus ist der Sohn von Menschen.
  4. Punkte 2+3 schliessen sich nicht aus.
  5. Punkt 1 und 2 stehen in logischer Folge zueinander, allerdings vom Wesen von 2 auf die Wirkung zu 1 geschlossen
  6. Einer, der das kommen Jesu wie in 1 verkündigt, kann das Thema Ungerechtigkeit nicht aussen vor lassen.
  7. Menschen scheinen dafür geeignet zu sein „Väter“ Christi zu sein (Punkt 3) – warum sonst dieser Stammbaum?

Das ist jetzt recht platt, aber trotz allem eine gute Zusammenfassung vieler Gedanken, die mir beim Lesen des AT, der Evangelien und der Briefe in letzter Zeit immer wieder kamen. Lukas fügt das hier zusammen und setzt es an den Anfang der Wirkenszeit Jesu. Bemerkenswert, wie die Themen Gerechtigkeit, Menschwerdung (Inkarnation) und Gottbleiben Jesu hier zusammen spielen und auch im Verlauf der Evangelien immer wieder wichtig werden. Gerechtigkeit, privat und gesamtstaatlich. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt…nun ja. Es gibt so viel zu tun…ich mache mal ein wenig weiter hier in unserem Leben in Karlsruhe…

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