Ich wär gerne weit weit weg, alleine unterwegs. nur um zu merken, dass man manchmal alleine weniger einsam ist als unter vielen menschen. Gefunden am Dienstag, 23. Juni 2009 in meinem sozialen Netzwerk
Kennst Du eigentlich die Namen von den Menschen, mit denen Du Tag für Tag unterwegs bist? Und mit ihrem Namen auch ihre Geschichte? Wie ernst nimmst Du die Frage: „Wie geht’s?“.
Ich habe letztens mit jemand zusammen gesessen, deren Eltern sich gerade getrennt haben. „Wie geht es Dir denn damit?“ habe ich sie gefragt – „oder geht es Dir schon auf die Nerven, dass Dich alle Leute danach fragen?“. „Bis jetzt hat mich noch keiner gefragt, kein einziger.“ – die Trennung war schon über ein Jahr her.
Warum hat niemand gefragt? Diese Person hat viele Freunde. Trauen wir uns nicht? Tragen wir Masken? Oder ist uns die Fähigkeit verloren gegangen zu fragen oder zuzuhören? Ich kann für die Gemeinschaften sprechen, in denen ich mich bewege und stelle fest, dass wir immer wieder Mut machen müssen „echte“ Gespräche zu führen, statt nur zu labern, „wirkliche“ Themen anzusprechen, statt Small Talk zu halten und letztlich dem anderen zu vertrauen, dass er mit mir (das ich als ziemlich Komplexe Konstruktion) auch wirklich zurecht kommt.
In unserer überindividualisierten Gesellschaft braucht es neu den Mut aufeinander zu zu gehen und den Blick einander wahrzunehmen. Damit wir nicht allein weniger einsam sind als unter vielen Menschen.