Sitzungen…

Ich glaube ich bin kein Sitzungsmensch. Ich mag es nicht Tagesorndungspunkte abzuhaken. Ich rede gern gemütlich und esse und lebe. Gestern kam einmal mehr und damit zum wiederholten Mal die Frage auf: Sollen wir nicht aufhören vor unserer Sitzung zu Essen, weil wir dann schneller fertig sind? Wir haben gesagt: Nein, wollen wir nicht und weil die Mehrheit das gesagt hat, war’s beschlossene Sache.

Jesus hat viel mit seinen Leuten gegessen. Und das war auch echt gut so und wir tun als seine Nachfolger gut daran, Sitzungen irgendwie in einen Lebenskontext zu bringen. Und wenn wir nur am Anfang zusammen essen. Das ist so viel praktisches drin. Und so viel Liebe und Gemeinde. Sitzungen. Ich mag sie deswegen immer noch nicht.

Die letzten Tage

Hm, wenn ich so auf die letzten Tage zurückblicke, dann sind sie geprägt von rennen, rennen, rennen. So viele Dinge zu erledigen! Privat, CVJM alles wild durcheinander und dazwischen hängen die Gedanken bei krassen Sachen.

Was mich besonders gestresst hat war das Mitarbeiterwochenende vom 24.-26.11. – irgendwie hat das dieses Jahr innerlich mehr gekostet als die Jahre vorher. Ein Faktor, den ich in meinem Leben immer wieder bemerke ist, dass Konflikte oder Gegenwind aus der Gemeinschaft mich umpustet, ungeklärtes ebenso. Viele Dinge gehören zum normalen Leben von Menschen in einer Gemeinschaft dazu, anderes ist ernster, wieder anderes nicht zu verstehen. Oft ist Kommunikation ein Problem – ich habe in den letzten zwei Jahren teilweise sehr hart an meiner Kommunikationsfähigkeit und der Regelmäßigkeit meiner Kommunikation gearbeitet, aber es gehören neben dem Sender auch der Empfänger zum Kommunikationsgeschehen und da entstehen eben viele Konflikte. Also Rennen, Rennen, Rennen und versuchen zu reden und verstanden zu werden.

Ich wünschte wir hätten manchmal mehr Gnade miteinander, ich bin zwar ein freundlicher Mensch, aber ich habe immer noch so viel zu lernen in Punkto „Gnade“. Gut, dass Gott in all dem wohnt. Ich bin froh, dass er da ist und mich versteht, auch ohne Worte.

Verzeiht die Ruhe

Im Moment stecke ich in vielen Dingen Gedanklich fest. Seid gewiss, dass ich schreibe und nachdenke, aber bitte seht es mir nach, dass ich das im Moment mal nicht öffentlich tue.

Vermutlich bekommt ihr irgendwann die ganze Geschichte. Bis dahin ein Geheimnis und diejenigen unter Euch, die eine Beziehung zu Gott haben und das Konzept des Gebets kennen bitte Euch für meine Familie zu beten. Danke

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Wo geht sie hin?

Wo geht sie hin?

Weiter, immer weiter

selten zurückgewendet das Alte suchend

selten lernend, immer blickend in die Ferne

der Moment verglüht, ein Hauch nur im Gefüge der Ewigkeit

rastlos, tickend, unbarmherzig

weisemacher, zukunftsträchtig, Wärterin

in unserem jetzigen Gefängnis aus Anfang und Ende

bleibt zu warten

bis sie vergeht

die Zeit

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Narbonne-Plage Rückblick und Besuch

Ich habe Recht wenig geschrieben über Narbonne-Plage 2006. Ich will auch jetzt keinen Roman schreiben, sondern Euch schlicht das Geheimnis verraten, warum diese Freizeit für mich so wertvoll war.

Es liegt alles an den Beziehungen. Ich habe ein Mitarbeiterteam gehabt, dass eine Beziehung zueinander aufgebaut hat, sich schätzen, ja sogar lieben gelernt, miteinander durch Dick und Dünn gegangen ist, Respekt vor dem anderen entwickelt hat und gern zusammen war. Dann waren so viele Leute mit, die ich in den letzten 4 Jahren lieben gelernt habe, so viele ehemals Teenager, die jetzt mehr oder weniger so „erwachsen“ geworden sind, wie ich es bin. Es tat gut mit ihnen auf Augenhöhe zu sein. Die Trennung zwischen „Mitarbeitern“ und „Teilnehmern“ gab es, aber sie war nicht wichtig. Wichtig war dieses Gefühl, dass wir zusammen gehören.

Ich habe das oft unterschätzt, gedacht das meine Person hinter meiner Funktion nicht so wichtig ist – was für ein dummer Fehler, heute lache ich darüber. Ich durfte in dieser Gemeinschaft ich sein und mit guten Freunden zusammen unterwegs. Frankreich, Italien, Deutschland – eigentlich egal.

Und so waren die 9 Mitarbeiter gestern bei uns hier in unserer Wohnung, haben gegessen, gelacht, ausgetauscht, geplant und 2007 angedacht. Natürlich wird nächstes Jahr alles anders, natürlich wird es wieder eine Freizeit geben. Aber ein paar von ihnen werden sicher dabei sein.

Ach ja: Davids Post über Narbonne ist sehr lesenswert. Sehr.

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Zitat des Tages: Tiefe

„Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!”
Gorch Fock (1880-1916), dt. Schriftsteller

Was bedeutet es, sein Leben zu vertiefen? Worte wie „oberflächlich“ kommen uns oft in den Sinn, wenn wir die Welt um uns herum betrachten, eine Mischung aus Glamour, Schminke und falschem Ruhm. Was bedeutet aber Tiefe? Ich glaube die Reflektion auszuhalten, in den Spiegel zu schauen, sich selbst zu betrachten, aber nicht nur der Spiegel und ich, sondern ein liebevolles Gegenüber muss dazu kommen. Ich erkenne, wie ich erkannt bin. Weiterlesen

Auf dem Arm

Meine persönliche, kleine Klette dieses Jahr war L. Sie hing an mir dran und hatte eine unliebsame Eigenschaft, so lieb sie auch war: Sie hat mir immer „uff de Bobbes gebumbert“, wie sie es selbst ausdrücken würde. Das ist am Anfang ja noch wirklich nett, wenn dir ständig ein kleines Mädchen hinterher läuft. Nach ungefähr 10 Minuten fängt es an zu nerven. Ignorieren hat nichts gebracht, Ermahnungen nur wenig, Flucht ist keine guten Option, so habe ich es mit stoischer Ruhe ertragen. Mehr oder weniger Stoisch. Erst am letzten Tag habe ich herausgefunden, wie ich das ständige „gebumber“ abstellen kann. L. wollte auf meinen Arm. Da war sie ziemlich zufrieden und erstaunlich ruhig. Einfach nur auf dem Arm.

Selbst auf die Gefahr hin jetzt absolut kitschig zu wirken glaube ich, dass ich auch ziemlich oft in Gottes Allerwertesten „bumber“ und rumnerve, wenn ich eigentlich nur auf seinen Arm will. Ganz oft ist mir gar nicht bewußt, was ich eigentlich will. Das ganz und gar süße Kind bringt mir eine Lektion über Gott und mich bei. Darum liebe ich solche Freizeiten und solche Erfahrungen.

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Man kann Schweigen nicht sehen…

Habe heute länger mit Barbara über virtuelle Gemeinschaften gesprochen. Virtuelle Gemeinschaften? Naja, Bloglesen und Anteil nehmen, virtuell bei Diskussionen dabei sein, mit körperlosen Menschen im Internet sprechen, Worte auf dem Bildschirm.

Mir hat das Schliessen des Blogs von Markus Bender ein paar Denkaufgaben gegeben, z.B. die Frage: Lohnt es sich weiterhin Arbeit, Zeit und Sorgfalt in ein Blog zu stecken? Bis auf ein paar Ausnahmen habe ich nur positves Feedback auf meinen virtuellen Lebensweg bekommen. über 50 Leute kommen auf direktem Weg via Browser pro Tag auf dieses Blog, die RSS-Feed Abonnementen nicht mitgezählt. Manche Leser kommentieren Dinge, die sie lesen, andere lesen schlichtweg. Stille Teilhaber. Ich habe heute bemerkt, dass diese stillen Leser auch eine Art virtuelle Gemeinschaft bilden. Eine stille Gemeinschaft. Man kann sie nicht sehen, nicht wahrnehmen und dennoch nehmen sie Anteil an den Gedanken und Worten, die hier erscheinen.

Ich wollte manchmal, ich könnte Euch sichtbar machen – auf jeden Fall ist es für mich Zeit mich einmal bei den Lesern dieses Blogs zu bedanken! Schön, dass ihr in einer Art virtuellen Gemeinschaft diesen Weg mit mir zusammen geht. Auch die Schweigenden Besucher sind herzlich willkommen. Diese Medium ist einfach zu begrenzt um etwas zu leisten, was man selten genug in einer realen Gemeinschaft hinbekommt – Sichtbarkeit, Realtität, Authentizität, aber wir machen das Beste aus dem was wir haben, oder? 😉 Un zumachen werde ich das Blog nicht. Ich glaube mir würde etwas fehlen…

Ereignis? Reich!

Heute ist nicht viel passiert. Montag. Immer öfter der Tag, an dem ich zur Ruhe kommen kann. Habe weder viel gelesen, noch viel gedacht, noch viel getan. Da war Mirja, sie und ich haben heute viel Zeit miteinander verbracht. Ereignisse? Hm. Nicht viel Ereignis.

Aber Reichtum. Reichtum an zu vielen Dingen zum Erzählen. Am Ende dieses Tages steht für mich Dankbarkeit. Ein Ereignis? Sicher. Reich? Bin ich, mehr als ich sagen kann. Morgen bin ich wieder den ganzen Tag unterwegs. Darf ich Bedauern äussern?

Beschenkt. Begeistert. Reich.

Rhythmusstörungen

Warum schreibe ich etwas über Rhythmusstörungen? Seit Mitte
letzten Jahres habe ich immer wieder versucht mein Leben in einem
Rhythmus zu leben, mit einem ungefähren Wochenablauf, einer
Ernährungsumstellung (kaum zu Glauben, aber wahr!)m Sport und noch
vielen anderen Änderungen, die einen regelmäßigeren Lebensrhythmus
ermöglichen.

Nun, nach ca. einem Jahr, muss ich feststellen, dass es Störungen in diesem Rhythmus gibt. Immer wieder:

  1. Äussere Störungen – Telefon, Chat, Erreichbarkeit hat ihren Preis.
  2. Termine: Durch den Zwang Termine wahrzunehmen, die wichtig sind,
    kommen Störungen auf den Plan. Ruhetage oder Tage, die den Schwerpunkt
    auf Vorbereitungen oder Weiterbildung haben, werden zerrissen.
  3. Innere Störungen: Disziplinlosigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten.
  4. Unvorhergesehenes oder „Notfälle“ – Dinge, die man nicht beeinflussen kann, die aber mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen.

Beim Schreiben fällt mir auf, dass ich selbst oft der Grund für die
Störungen bin. Einen Rhythmus zu leben heißt ja nicht, nichts zu tun,
sondern im Gegenteil aktiv zu sein – eben an den Zeiten, wo Arbeit,
Vorbereitung, Weiterbildung usw. den möglichst besten Platz hat.
Ãœbrigens ist meine Ehe mit Mirja ein Rhythmus, der als Grundtakt
einfach da ist. Das ist gut, so kann man die Störungen leichter
verkraften. Trotzdem hoffe ich im nächsten Jahr einen besseren
Rhythmus leben zu können. Vielleicht muss ich dynamischer werden,
vielleicht aber auch festere Eckpunkte setzen (Montag als
Schreib-/Lesetag), Samstag als Sport und Gemeinschaftstag. Viele Dinge
an denen ich immer leidenschaftliches Interesse habe (Leitung in der
Bibel/Emerging Szene) bleiben liegen. Jemand Rhythmuserfahrungen? Bin
für Tipps dankbar!

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Aus unerwarteter Stelle…

„Alles, selbst die Lüge, dient der Wahrheit – Schatten löschen die Sonne nicht aus.”
Franz Kafka (1883-1924)

Nachdenklich: Wenn dir Lüge der Wahrheit dient, so muss sie es – sie hat ihre Existenzberechtigung als Perversion der Wahrheit. Sie kann nicht anders als ihr dienen. Schatten können sehr dunkel und tief sein, sie entstehen aber nur durch die Verdunklung der Sonne. Ohne Sonne keine Schatten, obwohl die Sonne selbst nie Schattten sein kann.

Warum haben wir eigentlich Angst vor den Schatten, wenn wir doch durch die Schatten merken müssten, dass es eine Sonne gibt? Warum fürchten wir die Lüge, wenn dadurch umso stärker an der Wahrheit festhalten müssten?

Die Unsicherheit was Lüge und was Wahrheit ist, der Zweifel machts. Kafka – ich mag diesen Mann. Wie Hesse zwingt er mich zum Nachdenken. Das ist ein gutes Ding. Weißt was Wahrheit und was Lüge ist in Deinem Leben? Kennst Du Sonne und Schatten?

Fragile – Zerbrechlich

Immer wieder kommt dieses Lied, dieser Text in meinem Kopf und meinem Herz vor. Zerbrechlich. Das sind wir, oder? Zerbrechliche Wesen. Wenn wir das doch endlich verstehen würden, so würden wir vielleicht sanfter miteinander umgehen. Auf die Frage des Warums bekommt unser Herz zu selten eine Antwort. Zwischen Fragen und Zweifeln, zwischen Hoffen und Enttäuschen. Fragile

FRAGILE:

„…Lest we forget how fragile we are

On and on the rain will fall

Like tears from a star like tears from a star

On and on the rain will say

How fragile we are how fragile we are

On and on the rain will fall

Like tears from a star like tears from a star

On and on the rain will say

How fragile we are how fragile we are

How fragile we are how fragile we are“

Sting – Fragile Song Lyrics

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Die nächsten Wochen

Hm. Es ist Fussball WM. Es gibt zwei TenSing Konzerte, es geht in der Wohnung weiter, wir haben Pläne, es stehen zwei Freizeiten an. Wir leben ein interessantes Leben. Leider werden wir in den nächsten Wochen vor allem am Wochenende viel unterwegs sein.

Das ist auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite gut. Es passiert halt was. Ich habe gerade eine Mail bekommen, die davon gesprochen hat, dass liebevolle und tiefe Beziehungen das sind was wirklich zählt – Aktivitäten, Organisationen und Programme haben wir zuviele – echte Beziehungen zu wenige. Ich hoffe, dass genug Zeit da ist, um Beziehungen zu bauen, in den Beziehungen, die ich haben darf zu leben und andere zu vertiefen.

Das zählt mal als Zwischenstand, denke ich. Mehr gibt es immer wieder hier….

Warum nur 7:24 Uhr

Nachdem wir gestern bei dem 50. Geburtstag von Wilfried Höll gewesen sind (er hat einen eigenen Post verdient) und erst um 2:00 Uhr morgens ins Bett gefallen, dachte ich, heute könnte ich mal etwas länger im Bett verbringen.

Warum, ich meine WARUM, fangen Heimwerker am Samstag um 7:24 Uhr an mit lauten Maschinen Lärm zu machen? Es ist nicht zu verstehen. Warum Hämmern, Sägen, Klopfen, Schleifen und das um diese Zeit, wenn ich einmal etwas später ins Bett gegangen bin. Ich beneide Leute mit gutem Schlaf.

Freunde

Gestern habe ich meinen 31. Geburtstag gefeiert. Kein großes Alter, kein großes Ereignis. Wir haben aus dem Urlaub per SMS zwei Leuten Bescheid gesagt, ob sie die Einladung verbreiten könnten. Es waren dann gestern Abend so was um die 30 Leute, die einfach da waren. Ich bin schon überwältigt – innerhalb so wenig Zeit kommen so viele Leute zu meinem Geburtstag. Weil wir in den letzten Wochen, Monaten, Jahren Freunde geworden sind. Ein Treffen von Freunden, eine Feier von Leben, einem gemeinsamen Weg. Das wirkliche Geschenk ist mir klar geworden ist der Weg, den wir zusammen gehen. Danke an alle, die da waren, ob jetzt real oder virtuell – ich liebe es, dass ich ein Teil Eures Lebens sein darf, klein oder groß. Danke!
„True friendship – life, natural life, has no better gift to give“ C.S. Lewis (zitiert aus dem Gedächtnis)