Die Situation im Nahen Osten Teil 8: Armageddon

Bomben auf Beirut, Katjuschas auf Haifa: Die evangelikalen Christen in den USA sehen im aktuellen Nahost-Konflikt den Anfang vom Ende, soll doch in Israel der Showdown zwischen Gut und Böse stattfinden. Deshalb unterstützen sie Israel – damit die Welt wie vorgesehen untergehen kann.

Evangelikale in den USA: Die Armageddon-Lobby | tagesschau.de

Es ware eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann irgendwann diese Meldung aufkommen musste: Evangelikale Christen in Amerika warten auf die letzte Schlacht. Jesus kommt wieder und es hat mit dem Krieg mit der Hisbollah zu tun. Dabei ist es schwer feinfühlig zu sein und die Balance zwischen Glaubensinhalten, die unumstößlich wahr sind und der Linie, wo man in den religiösen Fanatismus abgleitet zu halten. Hat dieser Konflikt wirklich etwas mit dem kommenden Messias zu tun? Weiterlesen

Die Situation im Nahen Osten Teil 7: Getötete Menschen

Krieg ist ein blutiges Geschäft, beim Nachfoschen über den Bericht der Israelischen Armee über den Angriff auf das Dorf Kana, bin ich über einen wichtigen Bericht der Organisation „Human Rights Watch“ gestolpert. Die Leute von „Human Rights Watch“ sind vor Ort im Libanon und kommen ihrer Aufgabe nach, die Menschrechtsverletzungen zu dokumentieren und anzuprangern – sie haben einen 51-seitigen Bericht verfasst, der den vielen zivilen Toten Namen gibt und Israel zugleich mit seinem Versagen konfrontiert tatsächlich die Hisbollah zu treffen.

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Kinder – Arm oder Reich? (Ausführlicher Post)

Widersprüchliche Meldungen gibt es derzeit in den Nachrichten bzgl. Armut von Kindern: Die einen sagen, dass Eltern noch nie so viel Geld für Kinder ausgegeben („2003 waren es im Schnitt 549 Euro pro Monat“) haben und Kinder demnach so reich sind, wie noch nie, die anderen berichten von einer neuen Armut, die sich seit 2004 verdoppelt habe („Mehr als 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben nach Angaben des Kinderschutzbundes auf Sozialhilfeniveau.“).

Infografik

Deutsche Kinder sind so reich wie nie“Armes Deutschland mit reichen Kindern“ lautet eine der Hauptaussagen der repräsentativen Kids-Verbraucher-Analyse 2006, die der Egmont Ehapa Verlag in Berlin vorstellte. Demnach sind die Kinder hierzulande so reich wie nie, verfügen die Sechs- bis 13-Jährigen in laufenden Jahr doch über ein Vermögen von 1006 Euro.

Studie: Deutsche Kinder sind so reich wie nie | tagesschau.de Weiterlesen

Die Situation im Nahen Osten Teil 6: Wie lange noch?

Das Hin und Her bleibt. Auch nach den jüngsten Ereignissen kann man sich immer noch kein klares Bild von der Situation machen. Auf der einen Seite wird über den Begriff „Krieg“ diskutiert, ob er der richtige sei, auf der anderen Seite ist man fassungslos, wie hoch die Zahl der Opfer und der Austausch von Raketen und Bomben aussieht.

Condolezza Rice besucht die Region und vermittelt, vermutlich um Druck auf Israel auszuüben – Israel bombardiert ein kleines Dorf, Kana, und 54 Menschen, viele Kinder, sterben bei den Angriffen. 48 Stunden Bombardierungspause, die nach wenigen Stunden von Israels Seite wieder gebrochen wird. Der Angriff auf das Dorf wird allgemein verurteilt, die UN scheitert wieder am Veto Recht der USA Israel zu verurteilen. Israel macht dagegen die Hisbollah verantwortlich – sie benutze „menschliche Schutzschilde“. Dies wird interessanterweise aus Deutschland kommentiert (Eckard von Klaeden, der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion):

…machte derweil die Kriegsführung der Hisbollah für die vielen zivilen Toten im Süden Libanons verantwortlich. „Es ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Kriegsvölkerrecht von Seiten der Hisbollah, sich immer wieder unter Zivilisten zu mischen, zivile Wohngebiete und Dörfer als so genannte menschliche Schutzschilde zu missbrauchen“, sagte von Klaeden im Südwestrundfunk. „Es ist der israelischen Armee so gut wie unmöglich, gegen Hisbollah vorzugehen, ohne dabei Zivilpersonen in Mitleidenschaft zu ziehen, also Zivilisten zu töten.“

Erler: „Rice hat in Nahost viel mehr erreicht als erwartet“ | tagesschau.de

Das ist vermutlich nur eine Seite, meine Schätzung ist, dass die Hisbollah Kämpfer schlicht mit Freunden aufgenommen werden. Reaktionen aus dem Libanon zeigen, dass die Hisbollah bei der Bevölkerung generell eher positiv wahrgenommen wird. Israel mag die Raketenabschuß Basen zerstören, aber die Hisbollah wird aus diesem Krieg gestärkt hervorgehen. Meine Prognose ist, dass es noch viel länger dauern wird, als 14 Tage. Ich hoffe, dass es nicht noch mehr eskaliert – Syrien hat ja bereits signalisiert, dass es bereit ist in diesen Konflikt mit einzusteigen. Wir werden sehen…

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Situation im nahen Osten Teil 5: Invasion, Krisenblogger und Israels Beweggründe

Die Britische Aussenministerin und UN Präsident Kofi Anan warnen Israel vor einer Invasion:

„Dies ist eine sehr gefährliche Situation“, sagte Außenministerin Margaret Beckett in einem Interview der „Financial Times“. „Eine Fehlkalkulation, ein Fehler könnte dramatische Folgen haben.“ Israel stehe an einem Wendepunkt.Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan warnte Israel vor einer Invasion. Der Einmarsch von Bodentruppen wäre „eine sehr ernste Eskalation“, sagte Annan dem Fernsehsender CNN.

Internationale Warnungen vor Invasion im Libanon | tagesschau.de

Ich glaube, dass Israel trotzdem in den Libanon einmarschieren wird. Sie wollen das und werden das tun.
Beim Nachdenken über die Situation ist mir ein großer Faktor aufgefallen, der logisch ist und Sinn macht. Israels eigentliches Problem ist weder der Gazastreifen noch der Libanon. Sie haben vieles davon schon im Griff. Israels eigentliches Problem ist Syrien und der Iran. Diese unterstützen, wie schon oft zitiert, die Gruppen, die Israel Probleme bereiten. Der Libanon ist wehrlos – ich glaube, dass Israel ein Exempel statuieren will: Seht, was passiert, wenn ihr uns nicht in Ruhe lasst. Wir sind in der Lage uns schnell und effizient zu wehren. Und wir ziehen das durch.Israel will Stärke beweisen. Das würde zumindest auch die Härte und das Ausmass erklären.Leider wird es nichts nutzen. Ich glaube nicht, dass Syrien oder der Iran beeindruckt sind.

Derweil gibt es eine andere, auch wieder logische Entwicklung, der man mal nachgehen könnte: Es gibt Blogger im Nahen Osten, im Krisengebiet. Eine Übersicht gibt es hier.

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Die Situtation im Nahen Osten Teil 4: Kofi's Appell

UN-Generalsekretär Kofi Annan (Foto: dpa)

Kofi Anan hat sich deutlich zu dem Krieg im Libanon geäußert:

„Mehrere von Israels Aktionen haben libanesische Zivilisten getötet und Infrastruktur zerstört. Auch wenn Israel das Recht auf Selbstverteidigung hat, ist die exzessive Anwendung von Gewalt zu verurteilen.“

Annan schlägt scharfe Töne gegen Israel an | tagesschau.de

Dem kann ich nur zustimmen. Ees ist einer Selbstverteidigung unwürdig so viel Tod, Schaden und Zerstörung zu bringen. Ich kann dahinter nicht eine Verfolgung der Hissbollah sehen. Israel zeigt sich davon unbeindruckt und bringt ein drastisches Bild(Zitat Dan Gillermann, UN Botschafter Israels):

„Bei einer Krebsoperation stoppt man nicht in der Mitte, näht den Patienten zu und sagt, ‚Leb damit bis es dich tötet.‘ Wir werden im Libanon weitermachen, um sicher zu sein, dass das Krebsgeschwür im Herzen Libanons entfernt ist.“

Annan schlägt scharfe Töne gegen Israel an | tagesschau.de

Ich kann verstehen, dass Israel die Selbstmordattentate beenden will und irgendwie Frieden schaffen. Aber das ging noch nie mit Waffen. Derweil schreibt Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad Kanzlerin Merkel einen Brief, in dem es (Angaben eines Regierungssprechers):

„um Deutschland, um Zionismus und darum, wie wir eine Lösung des Palästinenserproblems erreichen können“

Irans Präsident wendet sich per Brief an Merkel | tagesschau.de

Er bleibt dabei scheinbar seiner, von Merkel schon im Vorfeld stark kritisierten, Haltung gegenüber Israel treu:

Der Brief sei für die deutsche Regierung in hohem Maße heikel. „Es gibt eine Menge Propaganda gegen Israel und die Juden“, sagte der Regierungsmitarbeiter. „Er kritisiert Deutschland nicht.“ Es gehe im Wesentlichen darum, „wie wir zusammenarbeiten können, um die Probleme der Welt zu lösen“, so der Regierungsmitarbeiter weiter. (…)

Irans Präsident wendet sich per Brief an Merkel | tagesschau.de

Wie die Rolle des Irans in dem gegenwärtigen Konflikt im Libanon ist, scheint zumindest der Tagesschau klar zu sein: „Ahmadinedschad hat wiederholt das Existenzrecht Israels bestritten und
gefordert, der jüdische Staat müsse von der Landkarte verschwinden. Im
gegenwärtigen Nahost-Konflikt gilt Iran als Hauptsponsor der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Kofi hat Recht, da ist zuviel Gewalt im Spiel, die Reaktion Israels ist zu brutal, fast schon wie von Sinnen. Israel wird „das Krebsgeschwür“ nicht auf diesem Weg herausbekommen. Die Frage bleibt jedoch: Welchen Weg muss man beschreiten, um den genauso sinnlosen Antisemitismus der Hisbollah, der Hamas, Syriens und des Irans Einhalt zu gebieten?

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Wissen wir eigentlich was Frieden bedeutet?

Nur kurz, aber dieser Gedanke dämmerte mir beim Lesen der Nachrichten heute morgen. Wissen wir in Deutschland eigentlich noch was Frieden bedeutet? Der zweite Weltkrieg, kalte Krieg und die Bedrohung aus dem Osten – all diese Dinge sind vorbei und gewesen. Jetzt ist Frieden in Europa, zumindest in unserem Teil von Europa. Langsam sterben in Deutschland die letzten, die den Krieg miterlebt haben, aus. Zurück bleiben Generationen von Menschen, die meiner Meinung nach Schwierigkeiten damit haben Dankbar zu sein und zu Schätzen, dass wir Frieden haben. Ich wünsche mir natürlich, wie alle anderen keinen Krieg, um wieder neu zu lernen, was Frieden ist.

Aber der Israel-Hamas/Hisbollah Krieg und auch der immer noch andauernde Krieg im Irak (wie soll man etwas nennen, dass in den letzten 8 Wochen 6000 Zivilisten das Leben gekostet hat? Und seit Beginn dieses Krieges gesamt 50.000…). Längst vergessen ist auch der 11. September. Ich bin letztens an Frankfurt vorbei gefahren und habe ein Flugzeug landen sehen, vorne einige Wolkenkratzer, hinten die große Boing. Frieden. Keine Angst haben zu müssen, dass dieses Flugzeug in den Wolkenkratzer fliegt. Unsere Freunde in England haben unlängst der Opfer des Bombenanschlags in der U-Bahn gedacht. Frieden? Frieden! Mehr als die Abwesenheit von Krieg. Mehr als Keine Angst haben. Ich glaube, wenn ich ehrlich zu mir und zu Gott bin, dann bekomme ich eine Ahnung, was Frieden bedeutet, Frieden den selbst eine Rakete nicht nehmen kann. Das wünsche ich mir für mich und für uns. Und da ist es wieder, dieses Sehnen nach etwas größerem, schön ist das…(Das Bild ist von Rob Pepper und heißt „Streets Reclaimed“)

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Situation im Nahen Osten Teil 3: Wirkliche Gefahr aus dem Libanon?

Wir sehen viele Bilder vom brennenden Beirut und schrecklich ist, was der dortigen Bevölkerung angetan wird!Wir hören von UN Warnungen an Israel und Recht hat sie! Sogar Israelis selbst kritisieren die Härte mit der die Israelische Armee vorgeht:

„Es gab einen Angriff und eine Provokation gegen Israel, das steht außer Zweifel, aber die Frage ist, wie und wie stark wir reagieren und wohin uns das führen wird“, meint Gideon Levy, Journalist der Tageszeitung Haaretz. „Ich war gestern den ganzen Tag im Norden unterwegs und die Lage dort ist wirklich furchtbar. Und da muss man sich doch fragen: War das wirklich unvermeidbar? Zwei Soldaten wurden entführt und wir reagieren ohne jede Verhältnismäßigkeit. Haben wir vorher wirklich alles versucht? Haben wir denn in den letzten drei Jahren versucht, die Hisbollah auf andere Art und Weise aus dem Südlibanon wegzukriegen?“

Wenig Zweifel in Israel an Militäreinsatz | tagesschau.de

Von solchen Versuchen ist mir nicht viel bekannt, muss ich sagen. Vermutungen über die Gefahr aus dem Norden, vom Libanon her, werden aber im Moment bestätigt:

Patrick Leclercq: Iran unterstützt die Hisbollah militärisch und finanziell. Von Iran erhält sie Raketen, an die sie sonst nicht herankommen würde. Nach Schätzungen war sie vor den kriegerischen Auseinandersetzungen im Besitz von 12.000 Raketen. Noch wichtiger ist aber die ideologische Unterstützung der religiösen Führer. Die Hisbollah als „Partei Gottes“ hat das erklärte Ziel, in Libanon einen Gottesstaat aufzubauen.

Interview: „Die Hisbollah ist Staat im Staate“ | tagesschau.de

12.000 Raketen, von denen viele im Moment Richtung Israel fliegen. Haifa ist schon getroffen worden – sicherlich, die Präzision und Vernichtungskraft der israelischen Armee wird von den Hisbollah Kämpfern nicht erreicht, aber eine Gefahr lässt sich genauso wenig leugnen wie der Willen der Libanesischen Hisbollah den Krieg mit Israel auch zu führen. Israel seinerseits erntet für sein Verhalten auch keinen Ruhm, bleibt sich aber treu – wie im Sechstage Krieg greifen sie den Feind an, bevor dieser wirklich zuschlagen kann. Effektiv, aber kaltblütig, Rabbi Akiba gab schon diesen Rat: „Töte Deinen Feind, bevor er Dich töten kann! (Sinngemäß, kein wörtliches Zitat)“. Was in diesem Fall gerecht ist kann wohl kaum noch jemand sagen.

Ich wünschte alle Angreifer würden ihre Angriffe stoppen. Dieses Problem läßt sich nicht wegbomben, Diplomatie hat allerdings in den letzten 58 Jahren auch noch nichts positives ausgerichtet.

Wie würden wir reagieren, wenn ein Nachbarstaat von uns 12.000 Raketen hat, die er auf uns richtet? Kalter Krieg ist für manchen noch ein Begriff, Raketenstellungen gab es in meinen Kindertagen in der Nähe meines Dorfes – die haben Richtung Osten gezeigt. Irgendjemand einen konstruktiven Vorschlag?

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Situation im Nahen Osten Teil 2: Hamas, Hisbollah und Hintergründe

Nach den jüngsten Angriffen Israels auf den Libanon wird es Zeit sich mit den beiden Organisationen Hamas und Hisbollah zu beschäftigen. Die Hamas regiert im Gaza-Streifen als Partei. Ihr Ziel:

Die Hamas bezeichnet die gesamte Region Palästina – damit auch Israel, das als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet wird – als „islamisches Heimatland“, das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe, und erklärt es zur Pflicht eines jeden Moslems für die Eroberung Israels zu kämpfen (in ähnlichem Sinne äußerte sich zuletzt der palästinensische Außenminister Zahar (im Amt seit März 2006) in einem Xinhua-Interview; vgl. „Für Israel kein Platz – Ultimatives Ziel der Hamas ist Zerstörung Israels und Gründung eines islamischen Staates“, DER STANDARD, Wien, 3. März 2006, http://derstandard.at/?id=2400293 ). Diese Position ist radikaler als die der säkularen PLO, die 1988 zumindest Israels Souveränität anerkannt hat.

Hamas – Wikipedia

Hamas in Gaza, Hisbollah im Norden im Libanon:

„Hisbollah ist eine Doktrin, eine soziale politische Partei. Zum ersten Mal beteiligen wir uns an einer libanesischen Regierung, weil wir bei den anstehenden Entscheidungen gebraucht werden. Hisbollah arbeitet nach ihren Prinzipien und gleichzeitig für das Wohl Libanons. Genauso arbeiten wir für die wirtschaftlichen und die sozialen Belange der Libanesen.“
Ziel: Auslöschung des Staates Israel

Allerdings verfolgt die Hisbollah nicht nur soziale und politische Ziele. Sie hat sich auch die Auslöschung des Staates Israel vorgenommen. Und dazu unterhält sie eine wohlgerüstete und disziplinierte Armee von etwa 5000 Kämpfern und – wie sie behauptet – 10.000 Reservisten.

Hisbollah – selbst ernannte „Partei Gottes“ | tagesschau.de

Hinter beiden Organisationen steckt allerdings ein Staat, mit Geld und Mitteln und wieder einmal dem Ziel Israel von der Landkarte zu tilgen:

Der iranische Traum:

Es ist bezeichnend, dass Hisbollah bei einer Besprechung in der iranischen Botschaft in Beirut gegründet wurde. Der Iran hatte immer schon versucht, im Libanon an Einfluss zu gewinnen und hatte sogar davon geträumt, mit Hilfe der libanesischen Schiiten dort eine zweite Islamische Republik ausrufen zu können.

Die Interessen hinter der Hisbollah | Fokus Nahost | Deutsche Welle | 14.07.2006

Der Iran nutzt diese Gelegenheit dankbar: Hamas, mehr aber Hisbollah geben Teheran eine Möglichkeit, sich direkt in den israelisch-palästinensischen Konflikt einzumischen, ohne sich dabei selbst die Finger zu verbrennen.

Die Interessen hinter der Hisbollah | Fokus Nahost | Deutsche Welle | 14.07.2006

Ich will Israels Vorgehen gegen den Libanon und Gaza nicht verteidigen, aber in dieser Lage lebt sich wirklich nicht gut – zwischen Hamas und Hisbollah. Die Hintergründe dieser Organisationen machen schnell deutlich, warum es keinen Frieden geben wird in dieser Region. Wenn Hamas, Hisbollah und der Iran als erklärtes Ziel haben Israel von der Landkarte zu tilgen werden sie eben dieses versuchen und Israel wird zurückschlagen. Ich habe keine Lösungsvorschläge. Das ist traurig, aber entspricht der Wahrheit. Der UN Sicherheitsrat hat nur ein begrenztes Verständnis für die Härte mit dieser Krieg seitens der Israelis geführt wird. Allein das Veto Recht Amerikas hat eine Resolution zu Ungunsten Israels verhindert.

Doch die (Resolution) wird es gegen den Widerstand der Vetomacht USA nicht geben. US-Botschafter John Bolton machte für die Eskalation vielmehr erneut Damaskus und Teheran verantwortlich: „Syrien bietet dem militärischen Flügel der Hamas Obdach und versorgt Hisbollah. Irans ausufernde Finanzierung und andere Unterstützung von Hisbollah, ist wohl bekannt und dauert seit langem an.“

Hitzige Debatte im UN-Sicherheitsrat | tagesschau.de

Wer hier wirklich noch im Recht ist und wer lügt ist für einen Europäer kaum zu verstehen.Wollen wir hoffen, dass dieser Krieg bald beendet und mit möglichst wenigen Opfern geführt wird. Frieden will im Nahen Osten keiner so recht, Gewinnen wollen alle.

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Situation im Nahen Osten Teil 1:Chronik 1948-2006

Ein Fleckchen Erde um das seit mindestens 4000 Jahren gekämpft wird. Israel und die angrenzenden Staaten. Nicht das der Islam so lange dort kämpft, der ist erst im 6 Jhd n. Chr. auf den Plan getreten, vorher waren es Römer, Griechen, Perser, Assyrer – die Liste ist lang.

Seit 1948, dem Abzug der britischen Kolonialherren, die übrigens offiziell 1922 das Mandat für Israel vom damaligen Völkerbund übertragen bekommen haben, und der nachfolgenden Erklärung des Staates Israel herrscht Krieg:

Am 14. Mai 1948 kam es zur formellen Gründung des Staates Israel; noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg.

Israel – Wikipedia

Vom Gefühl der Bevölkerung Israels können wir sagen: Dieser Krieg hat nie wirklich aufgehört. Shoam, Sohn von unserem Gastgeber letztes Jahr, erzählte: „Ihr könnt uns nicht verstehen, wir leben hier ständig im Krieg!“. Die jüngsten Ereignisse bestätigen das drastisch.

Immer wieder gibt es Konflikte zwischen den angrenzenden Staaten allen voran Ägypten, Syrien, Jordanien, Libanon. Stichworte hier sind der „Sechstagekrieg„(1967), der „Jom-Kippur-Krieg„(1973). Israel war aber auch selbst immer wieder aktiv: 1981 anektierte es die Golanhöhen, griff in den irakisch-iranischen Krieg ein, indem sie den Atomreaktor Osirak zerstörten. Die Begründung war eine befürchtete atomare Bedrohung seitens der Iraker.

1982 marschiert Israel in den Libanon ein, nimmt Beirut, wonach in der Folge die Hamas auf den Plan tritt und gewaltätige Unruhen in der israelischen Besatzungszone ausbrechen. Ironischerweise bekommen Jitzhak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat 1993 für das Oslo-Abkommen (Gewaltverzicht seitens der PLO, Errichtung eines autonomen palästinensischen Staates) den Friedensnobelpreis. Rabin wird 2 Jahre später bezeichnenderweise von einem Juden ermordet.

Die Jahre 1995-2003 sind von gescheiterten Friedensverhandlungen und palästinensischen Selbstmordattentaten geprägt. Immer wieder versucht Amerika (Camp David 2, Roadmap zum Frieden) zu vermitteln – erfolglos. Israel baut 2003 eine 720 km lange Sperranlage um das palästinensische Westjordanland („Die Mauer“). Die Situation der Palästinenser wird in den Film „Paradise Now“ gut beschrieben. Sehenswert!

2004 beginnt Israel mit der gezielten Tötung von Hamas Führern wie Scheich Ahmed Jasin. Jassir Arafat stirbt im November eines natürlichen Todes. 2005 räumt Israel alle 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen.

2006 gewinnt die Hamas die Wahlen in Palästina. Die Hamas ist radikaler als die PLO:

Die Hamas bezeichnet die gesamte Region Palästina – damit auch Israel, das als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet wird – als „islamisches Heimatland“, das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe, und erklärt es zur Pflicht eines jeden Moslems für die Eroberung Israels zu kämpfen (in ähnlichem Sinne äußerte sich zuletzt der palästinensische Außenminister Zahar (im Amt seit März 2006) in einem Xinhua-Interview; vgl. „Für Israel kein Platz – Ultimatives Ziel der Hamas ist Zerstörung Israels und Gründung eines islamischen Staates„, DER STANDARD, Wien, 3. März 2006, http://derstandard.at/?id=2400293 ). Diese Position ist radikaler als die der säkularen PLO, die 1988 zumindest Israels Souveränität anerkannt hat. (Fettdruck vom Autor hinzugefügt)

Hamas – Wikipedia

Bald (2008) werden es 60 Jahre Israel sein. Der Krieg wird nicht aufhören.

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Es hört nicht auf…Streit um Israel

Israel startet Offensive im Gaza-Streifen

Kaum war das Ultimatum zur Freilassung eines entführten israelischen Soldaten abgelaufen, drang Israels Armee in den Gaza-Streifen vor. Die Luftwaffe zerstörte mehrere Brücken und ein Elektrizitätswerk. Gaza lag weitgehend im Dunkeln. Palästinensische Extremisten drohten inzwischen mit der Ermordung des Soldaten und eines weiteren Israelis.

Israelische Armee dringt in den Gaza-Streifen ein | tagesschau.de

Israel möchte einen Soldaten zurück haben, der von der Hamas oder einer ihrer Untergruppen gefangen gehalten wird. Dabei zerstören sie die letzte Brücke zwischen dem Nord und Südteil und das einzige verbleibende Elektrizitätswerk des Gaza Streifens.Israel und Gaza

Schon komisch, oder? Ben Eliezer, Minister in Israel äussert sich:

„Wir haben überhaupt kein Interesse daran, Gaza zu besetzten. Wir haben
auch kein Interesse daran, den Zivilisten Schaden zuzufügen. Wir wollen
allen erklären – auch den Bürgern, die das der Hamas sagen sollten: Wir
wollen unser Kind nach Hause holen, das ist alles.“

Ich habe da so meine Fragen. Elektrizität und Brücken haben eine enorme Auswirkung auf die Zivilbevölkerung und die zivile Ökonomie eines Landes. Verhandlungen sind aber nicht der Stil von Israel und Erpresst werden auch nicht. Frieden? Ich glaube nicht, dass es in unserer Welt Frieden geben wird zwischen Israel und Palästinensern. Schade, oder?

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