Dreimal „S“ von David und „Sprachspiel und Kirche“ von Alex

Vermutlich ohne es zu merken (oder tue ich Dir Unrecht, David?) hat David einen Dreier-Zyklus von Gedichten geschrieben, die alle mit „S“ anfangen:

Sternschnupfen„, „Sterben lernen“ und „Schlaflos

Alle drei sollte man schnellstens Lesen – für die unentschlossenen ein Auszug aus „Sterben lernen“:

„Später, wenn alles von dir abhängt,
du selbst Kindern das Leben gibst
und plötzlich deine Frau nicht mehr liebst,
hat man die Anerkennung gesenkt.

Als Greis bis du unzugänglich,
man ist feige und meidet dich.
Du bist einsam, die Wohnung ist leer.“

Für seine 17 Jahre schreibt David über große Themen und hält dabei die Balance zwischen Spielerisch und Philosophisch gut. Große Gedichte, schöne Sprache.

Anders mutet ein Artikel von Alex Kupsch an, den ich im Februar kennen lernen durfte – er hat auf „Emergentes Gedankengut“ einen Artikel zu „Sprachspiel und Kirche“ veröffentlicht. Die Rückkehr der Frage steht im Zentrum davon und welche Sprachspiele (Wiki bietet einen Artikel zu „Sprachspiel“ an) man so spielt – kämpft Euch durch die Fremdwörter am Anfang und werdet belohnt durch eine andere Sichtweise belohnt (Auszug):

„Zwei mal habe ich es bisher erlebt, dass in einem Gottesdienst mitten in der Predigt eine Frage aus dem “Publikum” gestellt wurde. Einmal vom Prediger abgesprochen (so wie hier), einmal nicht. Ich erinnere mich an mein eigenes Unbehagen in beiden Fällen: Die Fragen sprengten auf überraschende Art die unbewussten Regeln des Sprachspiels Predigt. Mit mir hofften sicher die meisten, dass der Fragensteller sich möglichst schnell besänftigen lassen und das Spiel seinen gewohnten, besser: geregelten Gang gehen möge.

Nun halte ich gute Predigten für einen zentralen Bestandteil von Gottesdiensten und wünsche mir auch in Zukunft keine ständigen Unterbrechungen durch interessierte oder aufgebrachte Zuhörer. Aber gibt es deshalb gar keinen Platz für das Sprachspiel der Frage?“ (zum Artikel)

Einmal Sprache in Gedichtform und einmal gekonnt analysiert. Es ist schön mit solchen Menschen vernetzt zu sein.

Starke und Schwache

1 Wenn wir einen starken Glauben haben, ist es unsere Pflicht, die anderen in ihren Schwächen mitzutragen, anstatt selbstgefällig nur an uns zu denken. 2 Jeder von uns soll seinem Mitmenschen zu Gefallen leben, natürlich im guten Sinn, und das heißt so, dass damit die Gemeinschaft gefördert und die Gemeinde aufgebaut wird.1 3 Auch Christus hat ja nicht sich selbst zu Gefallen gelebt, sondern so, wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt war: »Die Schmähungen, mit denen man dich, Gott, lästert, sind auf mich gefallen.« 4 Was in den Heiligen Schriften steht, wurde im Voraus aufgeschrieben, damit wir den Nutzen davon haben. Es soll uns zum geduldigen Ertragen anleiten und uns Mut machen, an der gewissen Hoffnung auf die endgültige Erlösung festzuhalten.2 5 Gott, der Geduld und Mut schenkt, gebe euch, dass ihr alle in der gleichen Gesinnung miteinander verbunden seid, so wie es Jesus Christus gemäß ist. 6 Dann werdet ihr alle einmütig und wie aus einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus preisen.

Ich frage mich manchmal wie ernst es uns ist damit, dass wir als Christen „eine Gesinnung“ haben sollen. Wer ist stark und wer ist schwach in diesem Puzzlespiel und darf ich als Schwacher fordern und damit den „Starken“ in die Knie zwingen? Was ist, wenn durch unnützes Geschwätz und törichte Fragen die Einheit des Leibes selbst auf dem Spiel steht? Was ist, wenn Einheit schon zerbrochen ist? Sollten wir nicht alle mehr füreinander und die Einheit und den Aufbau der Gemeinde tun, als nur darüber reden und von anderen zu fordern, dass sie dies tun?

Aus einem Gebet von Adrian Plass zu diesem Thema:

„Was Du offenbar (in diesem Text) sagen willst, ist, dass alles, was ich tue, wie großartig oder bedeutsam ich oder sonst jemand es auch finden mag, unnütz ist, wenn es nicht zu der Harmonie beiträgt, die zwischen Gliedern des Leibes Christi bestehen sollte. Es macht mir nichts aus, theoretisch zuzugeben, dass ich schwach bin, aber ich muss bekennen, dass ich große Angst davor habe, in bestimmten Situationen schwach zu erscheinen. Ich muss auch bekennen, dass ich mich oft dabei ertappe, dass ich abfällig über Mitchristen rede, weil das was sie tun oder sagen mir schwach und töricht erscheint und nicht zu meiner Vorstellung passt, wie Gemeinde sein sollte. Vergib uns, wenn wir solche Bemerkungen machen, die fast immer unkonstruktiv sind und den heiligen Geist betrüben. Vergib uns unsere Arroganz gegenüber Leuten, die du liebst. Wir wünschen uns sehr, dass die Stimme Deiner Gemeinde fröhlich und harmonisch klingt. Amen.“

Gefunden: Anbetung vorbei am Eigentlichen zweiter Teil

Peter postet den zweiten Teil der Serie und wieder ist er lesens- und nachdenkenswert.

Die Frage ist dabei: Welche Inhalte haben die Anbetungs-Lieder, die geschrieben werden und – aufschlussreicher – welche nicht?

Im zweiten Teil geht es um den Inhalt unserer Lieder und Liturgie. Brian verweist auf fünf biblische Themenkomplexe, die in moderner Anbetungsmusik kaum vorkommen, aber wichtig sind für eine gesunde und vor allem glaubwürdige Gemeinde.

Wenn es aber beim Liederschrieben nicht primär um eine tiefe, innige Beziehung zu Gott geht, worum sollte es dann gehen? Ich denke, wir täten gut daran, in unseren Texten die folgenden fünf biblischen Themen zu verfolgen, nicht um den Gedanken persönlicher Intimität zu ersetzen, sondern um ihn zu ergänzen, um das Thema in einem weiteren, größeren Bild ausgewogen zu platzieren.

peregrinatio » Brian McLaren: Anbetung – vorbei am Eigentlichen? (Teil 2)

Dabei kommen 5 Themenbereiche, die für eine gesunde und ausgewogene Sicht in unseren Liedern, wichtig sind: Eschatologie, Mission, Historische christliche Spiritualität, Einfach Gott, Klage.

Aber lest doch selbst den Post bei Peter! Es hilft mir in meinem mittlerweile erschütterten und zerütteten Verhältnis zu „Lobpreis“ weiter und startet was in meinem Kopf und meinem Herz! Z.B. die Frage, warum ich nicht selbst Lieder schreibe…ein paar gibt es schon, Klage z.B. („Ein Schrei“ heißt es), warum habe ich aufgehört und bin in den „Happy-Alles-ist-toll-und-wird-noch-besser-Lieder“-Frust gefallen ohne etwas daran zu tun? Hm. Food for thought. Wo war noch gleich meine Gitarre?

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Schafft es die Evangelische Landeskirche?

Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (Foto: dpa)

Es ist ja so ähnlich wie überall – man redet und redet – wird etwas passieren? Da gibt es eine Kongress über die Zukunft der Evangelischen Landeskirche in Deutschland, aufbauend auf den Papier „Kirche der Freiheit„, welches vor „Leuchtfeuern“ nur so strotzt (die gesamten Materialien findet man hier).

Interessant sind auch folgende Statments:

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will angesichts sinkender Mitligederzahlen und geringerer Einnahmen ihr Profil als Religionsgemeinschaft stärken. Zum Abschluss des EKD-Zukunftskonresses in der Lutherstadt Wittenberg sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, die Kirche werde sich künftig auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: „Wir wollen deutliche Priorität legen auf auf die Weitergabe des Evangeliums an die nächste Generation„.

Reformen sollen Evangelischer Kirche helfen | tagesschau.de

Es geht um die sinkenden Mitgliedszahlen und die Einnahmen – die bringt uns zurück zu dem was Kernaufgabe ist: Die Weitergabe des Evangeliums an die nächste Generation. Wie macht man das?

Ziel sei es, die Qualität der Gottesdienste zu verbessern, ehrenamtliche Mitarbeiter stärker einzubinden und unterschiedliche Gemeindeformen auf dem Land und in der Stadt zu wagen, sagte Bischof Huber.

Bei dem bisher einzigartigen Kongress hatten sich 300 Vertreter des deutschen Protestantismus getroffen, um über die Zukunft der Kirche zu beraten. Grundlage war das Reformpapier „Kirche in Freiheit“ von Huber, das schon vorher heftig diskutiert worden war. Huber hatte vorgeschlagen, die Zahl der Landeskirchen, Pfarrer und Gemeinden zu reduzieren. Denn bis zum Jahr 2030 sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Kirchenmitglieder um ein Drittel auf 17 Millionen sinkt und sich die Finanzkraft der Kirche halbiert.

Reformen sollen Evangelischer Kirche helfen | tagesschau.de

Weniger Kirchen, dafür attraktiver? England ist einen anderen Weg gegangen mit den „Fresh Expressions of Church“ und ich glaube er war und ist gesünder. In die Offensive sind die Engländer gegangen in ihrer großen Krise, die auch finanzieller Art war und haben Raum für neues, radikales und anderes geschaffen. Da gibt es viele gute Geschichten zu sehen und zu lernen. So viel Phantasie jedoch findet man bei der EKD nicht. Schade. Wie wird sie 2030 aussehen? Wird sie es schaffen? Was denkst Du?

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Alan Hirsch “The Forgotten Ways” – die zugrunde liegende Geschichte

Was ist der Herz unserer Kultur? Was liegt unserer Art zu denken, zu leben und zu handeln zugrunde? Alan Hirsch beschreibt es als die „Systems Story“ oder als „Paradigm“ (Paradigma). Er bezieht sich hier stark auf einen Kirchenberater namens Bill Easum, der interessante Dinge herausgefunden hat – „jede Organisation baut sich von einer ihr zugrunde liegenden System Geschichte her auf„, er beschreibt weiter „dies ist kein ‚System von Glaubensaussagen‘, sondern eine sich immer wiederholende Geschichte, die bestimmt, wie sich eine Organisation anfühlt, denkt und demzufolge handelt.

Das macht Sinn und ist nicht eben neu als Erkenntnis, aber wenn man es konsequent weiterdenkt, dann muss man anerkennen, wie diese zugrunde liegende Geschichte aussieht:“Diese System Geschichte bestimmt die Art und Weise, wie sich eine Organisation verhält, egal wie deren Organigram aussieht. Es ist eine Art Ur-Schablone, die alles andere prägt.

Beispiel: Innerhalb einer Organisation entsteht Unmut über die Gottesdienstform, mancher bemerkt, dass diese verändert werden sollte. Jetzt greift die Struktur und die Art und Weise, wie dies geschieht. Meist gibt es Kritik oder Änderungsvorschläge an das jeweilige Team, sind die Änderungsvorschläge tiefergehend gehen sie an der ind er Hierarchie nächst höhere Team. Von den Teams gehen die Veränderungen dann direkt oder eben über Umwege wieder in die praktische Arbeit. Je größer die Gemeinschaften, um so mehr Instanzen sind dabei zu informieren und mit einzubeziehen. An keiner Weise kann man aber das System direkt hinterfragen, es gibt Teams, es gibt Wege, es gibt Absprachen. Eine Gemeinschaft braucht diese Dinge – warum? Woher nehmen wir diese Art und Weise?

Natürlich steckt darin auch eine kulturelle Prägung, aber was, wenn die Kultur sich ändert? Sollte sich nicht dann auch die „System-Geschichte“ ändern?

Alan hilft mir einige der Dinge, die in meinem Kopf stecken zu formulieren. Das ist gut, weil es konstruktiv in diesem Buch weitergeht. Mehr, wenn ich mehr habe – zwischendrin postet DoSi eine Serie über „The Forgotten Ways“ – wie sein ganzer Blog lohnt sich das.

Alan Hirsch „The Forgotten Ways“ – Erste Eindrücke

The Forgotten Ways“ ist ein gutes Buch, es quillt über von Gedanken eines Praktikers, Herausforderungen eines leidenschaftlichen Missionars und ist zu Recht als Nachfolge Buch von „Shaping of things to come“ bezeichnet worden. Was mir sehr gut gefällt ist, dass Alan persönlich wird und nicht von irgendwelchen Geschichten berichtet, sondern seine eigene erzählt.

Alan erzählt fährt überhaupt nicht auf einen „Emerging Church Hype“ ab, sondern malt ein Bild einer Kirche, die missional in ihrem Herzen ist. Er verspricht das, was wir bis jetzt noch nicht gesehen haben: Ein Blick in die Anfänge, den Weg der ersten Gemeinde und das Rätsel wie man in 200 Jahren von 25.000 Jüngern auf 20.000.000 Jüngern Jesu kommt. Er schreibt dabei von dem „Apostolischen Genie“ (Apostolic Genius) – alles in allem greift er vieles auf, das ich mich seit dem Studium frage. Ich glaube nicht, dass ich eine komplette Zusammenfassung des Buches schaffen werde, aber ich denke meine Eindrücke werden weiterhin hier erscheinen. Ach ja – das Intro in das erste Kapitel (in englischer Sprache) gibt es hier zum runterladen, falls ihr Interesse habt…

Konsumorientierte Gemeinde vs. Gemeinschaft von Nachfolgern

Alan Hirsch, wie gern würde ich Dich in Skandinavien besuchen, wenn Du dort sprichst. Aber so kann ich wenigstens ein paar der Gedanken von Deinem Blog weitergeben:

Unser Ziel als Gemeinschaften, Gemeinden ist Menschen in die Nachfolge zu bringen – wir leben aber in einer Kirchenumwelt, die laut Alan (ich unterstütze seine Meinung 100%!) allerdings ein anderes Modell vorstellt: Elemente einer Konsumorientierte Gemeinde

  • Erweitere Dein Kirchengebäude, damit es Wachstum zulässt – öffne die Sitzordnung, gestalte es wie ein Theater, halbrund. (Expand the building to allow for growth and redesign it as an open semi circle not unlike that of a good theatre.)
  • Stell sicher, dass wirklich exzellent gepredigt wird, modern, mit vielen Bezügen zum Leben der Hörer. (Ensure excellent preaching in contemporary style dealing with subjects that relate to the life of the hearers)
  • Entwickle ein inspirierendes Lobpreiserlebnis, indem Du eine geniale Band und sehr gute Lobpreisleiter hast. (Develop an inspiring worship experience (here limited to ‘praise and worship’) by having an excellent band and positive worship leaders.)
  • Absolut wichtig ist eine eine hammer Kinder- und Jugendarbeit. Wenn Du hier alles gibst, sind die Leute in anderen Gebieten auch mit weniger zufrieden! (An absolutely critical area is children’s and youth ministry. Ensure excellent programs here and people will put up with less elsewhere in the mix.)
  • Entwickle eine gutes Zellgruppen Programm, das nach einen christlichen Lehrplan aufgestellt ist und Pastoral begleitet wird. (Develop a good program of cell groups built around a Christian education model to ensure pastoral care and a sense of community.)
  • Die Parkplätze deiner Gemeinderäume sind unglaublich wichtig! Stell sicher, dass Du genug Parkplätze hast und diese leicht zu finden sind.(Make certain you have excellent car parking facilities, with friendly car park attendants, to ensure minimum inconvenience in finding a car park)
  • Du musst sicherstellen, dass die nächste Veranstaltung immer besser ist als die vorhergehende, damit die Leute auch immer wieder kommen. (Make sure that next week is better than last week to keep the people coming.)

Das ist es, was die „Kirchenwachstumsbewegungsleute“ den „Dienst-Mix“ nennen. Wenn sich ein Element von diesen verbessert, verbessert sich das komplette Angebot und wenn man sich um die Qualität und konstante Verbsserungen der einzelnen Elemente kümmert wird man das Wachstum der Gemeinde fördern. Die Kirche mit dem besten Programm und der attraktivsten Mischung aus allen Elementen bekommt mehr Besucher. (This is what church growth practitioners call the ‘ministry mix’. Improvement in one area benefits the whole and constant attention to elements of the mix will ensure growth and maximize impact. The problem with all this caters right into consumerism. And the church with the best programs and the sexiest appeal tends to get more customers.

The Forgotten Ways » Blog Archive » Church growth and discipleship

Das erlebe ich immer wieder. Die Leute gehen in die Gemeinde mit dem besten Gottesdienstprogramm. Auch hier in Karlsruhe wiederholen sich diese Geschichten endlos. Immer wieder gibt es „Hip“ oder „In“ Gemeinden, die das beste Programm bieten, dorthin gehen die frustrierten, ewig auf der Suche sich befindenden Christen zum „Auftanken“ – wird das Programm dort weniger gut, sucht man sich die nächste Gemeinde. Kosumorientiert, oder?

Wo bleibt da die „Nachfolge“ – einer aktiver Prozess, den man eigenverantwortlich gestaltet? Wo bleiben die Leute, die Jesus zum ersten Mal begegnen? Häufig sind es nur Leute, die schon in Beziehung zu Jesus stehen. Alan geht noch weiter:

We can’t seem to make disciples based on a consumerist approach to the faith. We plainly cannot consume our way into discipleship. All of us must become much more active in the equation of becoming lifelong followers of Jesus than what consumption can produce. Here’s the problem at least as I see it; consumerism is detrimental to discipleship and church growth in its conteporary form is almost completely built on a consumeristic model. That’s just one of the reasons why we must move from it to a more missional model that values the centrality of discipleship in the central element in the equation of church.

The Forgotten Ways » Blog Archive » Church growth and discipleship

Man kann sich einfach nicht in die Nachfolge hinein komsumieren“ ist der Satz, der mich am meisten anspricht dabei. „Jeder von uns muss aktiver werden auf diesem Weg ein lebenslanger Nachfolger Jesu zu werden – die Kirchenwachstumsbewegung in ihrer gegenwärtigen Form ist fast ausschliesslich auf einem Konsummodell aufgebaut“ ein anderer. Ich bin sehr gespannt auf Alans Buch. Und seine Antworten auf die berechtigten Fragen und Kritiken, die er immer wieder vorbringt.

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Erlebnisgottesdienste?

Bei Peter Aschoff (Peregrinatio) findet man öfter gute und nachdenkenswerte Posts, so auch dieser hier über Erlebnisgottesdienste – er macht sich Gedanken über Pro und Contra von Erlebnisgottesdiensten und stellt eine gute Frage:

Ich frage mich manchmal, ob unsere Gottesdienste nicht von selbst viel spannender würden, wenn wir alle zusammen sechs Tage in der Woche leidenschaftlich für Gerechtigkeit und Versöhnung kämpfen würden. Es gäbe immer etwas zu erzählen. Klar, auch das will gut erzählt werden, aber man muss sich schon weniger aus den kreativen Fingern saugen.

peregrinatio » Erlebnisgottesdienste?

In seiner Diskussion mit einem Amerikaner namens Perry Noble kommt er auf einen Vergleich zwischen Unterhaltung und Kunst in Gottesdiensten.

Vielleicht verwechseln gerade Amerikaner auch immer wieder Kunst und Unterhaltung. Perry Noble bezieht sich nicht von Ungefähr auf Hollywood, das uns unterhält und daran gut verdient. Kunst dagegen will nicht wie Unterhaltung konsumiert werden, sondern sie verlangt uns mehr Engagement ab beim Zuhören, Hinsehen, Widersprechen und Mitdenken. Echte Kunstwerke (egal welcher Gattung) sprechen auch noch auf den zweiten und dritten Blick. Manchmal beginnt es dann erst richtig. Bei Unterhaltung ist das undenkbar, sie muss beim ersten Kontakt “zünden” und ist dann aber meistens auch schon verpufft.

peregrinatio » Erlebnisgottesdienste?

Mein Alltagsleben mit Gott als kunstvolles Element, das echt ist und nicht „nur“ Unterhaltung in einem Gottesdienst und das der anderen ebenso. Unsere Alltagsgottesdienste kommen zusammen und gestalten den besonderen Gottesdienst der Gemeinschaft. Wunderschöne Vorstellung und gutes Ziel. Was für eine Aufwertung und Ehrung von beidem: Dem Alltagsgottesdienst des Einzelnen und dem Gemeinschaftsgottesdienst.

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Mehr von Alan Hirsch

Alan Hirsch stellt wieder interessante Fakten vor – obwohl er Australier ist kommen die Zahlen mit doch bekannt vor.

Alan Hirsch Diagramm Ãœbersetzt
„So in Australia we have the somewhat farcical situation of 95% of evangelical churches tussling with each other to reach 12% of the population. And this becomes a significant missional problem because it begs the question, “what about the vast majority of the population (in Australia’s case 85%, in the US about 65%) that report alienation from precisely that form of church?” How do they access the gospel if they reject this form of church? And what would church be like for them in their various settings? Because what is clear from the research in Australia at least, is that when surveyed about what they think about the contemporary church growth expression of Christianity, the 85% range from being blasé (“good for them but not for me”) to total repulsion (“I would never go there”). At best we can make inroads on the blasé but we can’t hope to reach the rest of the population with this model– they are simply alienated from it and don’t like it for a whole host of reasons.“

(Kurzfassung: In Australien ist es so, dass 95% der evangelikalen Kirchen um 12% der Bevölkerung balgen. Dies ist ein krasses missonales Problem, weil die Frage sich aufdrängt: „Was ist mit der breiten Mehrheit der Bevölkerung?“ „Wie kommen sie in Kontakt mit dem Evangelium, wenn sie diese Form der Kirche ablehnen?“ Die Meinung dieser Mehrheit der Bevölkerung über Kirche geht von: „Gut, für die Leute, die hingehen, aber nicht gut für mich“ bis „da würde ich niemals hingehen!“)
Gerade in Karlsruhe fällt mir auf, dass die vielen evangelikalen Gemeinden um die gleiche Schicht kämpfen, ringen, balgen. Aber kaum jemand kümmert sich um die vielen anderen. Noch nicht mal wir beim CVJM – die einzige Ausnahme ist vermutlich TenSing. Mit dem Aufkommen neuer Mittelschicht evangelikal geprägter Gemeinden gibt es mehr Konkurrenz im frommen Teich, aber wenig Bewegung für die breite Bevölkerung. Ich sage hier nicht viel neues für manche, aber Viele andere wehren sich immer noch gegen diese Zahlen und Einsichten. Wir sind zu allen Menschen unserer Bevölkerung berufen, nicht nur zu einem kleinen Segment. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Mobys Weihnachtsbotschaft

Moby von WikipediaWer ihn nicht kennt: Moby ist Musiker, DJ und schon lange in Geschäft (Wiki-Artikel hier) und natürlich bloggt er auch. Ein politischer Zeitgenosse und ein Christ – das hat man schon öfter mal gehört, interessant ist seine Weihnachtsbotschaft dieses Jahr(gefunden bei Mark Berry):

christ compels us to be better than we usually are.
christ compels us to forgive those who’ve wronged us.
christ compels us to love our enemies.
christ compels us to be humble and non-judgemental.
christ compels us to care for the neediest.
christ compels us to be non-violent.
christ compels us to recognize that the material world and all of our posessions will ultimately turn into dust, so we shouldn’t get too attached to our bodies, our lives, and our stuff.
and, most importantly(in many ways), christ compels us to love one another and look after one another, and to see all people as our own family.
so when i call myself a christian it’s because i find christ’s character and teachings to be incredibly compelling and, well, divine(cos they’re too weird/impractical/perfect to have ever been invented by a human being).
(Quelle: Moby)

Das finde ich ziemlich interessant, weil hier die Bergpredigt praktisch betont wird. Ich habe das Gefühl wir Christen reden zu viel und nur wenig tun etwas. Was der gute Moby tut kommt in einem Interview mit ihm ganz gut raus (in Deutsch!) er ist Aktiv, tut politisch etwas und strebt nach Gerechtigkeit. Ich mache mir im Moment ein paar Gedanken über Emerging Church und Dogma und hoffe zu ein paar Erkenntnissen zu kommen. Moby gibt mir gute Vorlagen dazu.

Gefundenes

Bei Daniel habe ich einen Link zu Steve Taylors Blog gefunden. Er wird dieses Jahr wieder „Emerging Church Postkarten“ aus der ganzen Welt sammeln, wie im letzten Jahr (die Sammlung aller Karten gibt es hier). Interessant.

Bei Johannes habe ich die Keynote Präsentation von Kubik aus Houston gefunden. Das ist wirklich einen Blick wert, nicht nur der Ästhetik halber (da hat Denis mitgewirkt), sondern auch als Antwort, ups, Frage was Kubik ist. Fragen ist ein wichtiger werdender Teil meines Lebens. Viele Fragen. Was sind gute Antworten? Welchen Weg muss man mitgehen, um Antworten zu erspüren, zu erleben, zu erdenken? (für Leute mit DSL – man kann sich die Präsentation auch als Quicktime Film anschauen – 40MB – lohnt sich!)

kleiner Vorgeschmack…

Unvermischte Kardinäle

Joachim Kardinal Meisner; Rechte: dpa

Joachim Kardinal Meisner macht von sich reden. Vermischen dürfen sich die Religionen nicht. Klare Worte findet er:

Christen und Muslime könnten „nicht gemeinsam in einer Feier beten“, sagte Meisner am Freitag (08.12.06) in einem Interview der „Bild“-Zeitung: „Du betest zu deinem Gott, ich zu meinem. Diesen Unterschied respektiere ich ehrfurchtsvoll. So wie der Papst das jetzt auch in der Moschee in Istanbul gemacht hat.“

Meisner verteidigt seinen Standpunkt – WDR.de – Kultur

Die Erwachsenen sollen den Glauben der Kinder schützen, in dem sie multireligiöse Feiern vermeiden.

„Wir Erwachsene können still dabei sein, wenn Muslime in der Moschee beten. Und anschließend sind sie schweigsam neben uns, wenn wir das Vater Unser sprechen.“ Kinder könnten dies in der Regel noch nicht verstehen. „Umso mehr haben Kinder einen Anspruch darauf, ihren Glauben unvermischt kennen zu lernen. Deswegen soll man Kinder gar nicht in so eine Situation bringen, wo sie das nicht mehr klar unterscheiden können.“

Meisner verteidigt seinen Standpunkt – WDR.de – Kultur

Unvermischt. Das kann allerdings auch nur jemand sagen, dessen Kirche eifersüchtig über der „rechten Lehre“ wacht. Unvermischten Glauben gibt’s ausserhalb der Katholischen Kirche schon fast keinen mehr, denke ich. Interessant fand ich die Aussage von Reiner Priggen, NRW Fraktionsvorsitzender der Grünen:

Mit Spott reagierte der Fraktionsvize der NRW-Grünen, Reiner Priggen: „Schmeißen Sie endlich die Heiligen Drei Könige aus dem Dom.“ Es sei guten Katholiken nicht zumutbar, zusammen mit persischen Sterndeutern christliche Feiern zu begehen, meinte Priggen sarkastisch.

Meisner verteidigt seinen Standpunkt – WDR.de – Kultur

Da hat er doch mal echt was wahres gesagt. Magier aus Persien huldigen Jesus. Das war für mich immer ein Rätsel, aber Gott ist ein Gott über alle Völker. Inkarnation ist ein Geheimnis, das wir immer noch nicht ergründet haben. Gott wird Mensch und läßt sich von Andersgläubigen anbeten…hm…

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Konsequent oder Kontrovers? Kindergärten schaffen Weihnachtfeiern ab

Eine Erzieherin und zwei Kinder zünden die Kerzen an einem Adventskranz an (Quelle: picture-alliance / dpa)Es ist interessant zu verfolgen, wie das Verhalten von einigen Kindergärten in Deutschland durch die Presse geht, die tun schlicht folgendes:

Immer mehr christliche Kindergärten im Land verzichten auf eine Weihnachtsfeier. Der Grund: Den andersgläubigen Kindern sei dies nicht zuzumuten.

Stuttgart: Viele Kindergärten verzichten auf Weihnachtsfeiern – Nachrichten | SWR.de

Nach Angaben der Kindergartenleitung seien derzeit von den 36 Kindern, die die Einrichtung besuchten, vier evangelisch, vier katholisch, dreizehn muslimisch und vier Kinder hinduistischen Glaubens. Weihnachten sei dort schwer zu vermitteln, so dass der Kindergarten schon seit vielen Jahren auf eine Weihnachtsfeier verzichtet, so die Leiterin Anja Bonomo.

Stuttgart: Viele Kindergärten verzichten auf Weihnachtsfeiern – Nachrichten | SWR.de

Eigentlich recht konsequent, oder? Wenn ein Großteil der Kinder aus Familien kommt, die keinen christlichen Glauben und demensprechend keine christlichen Traditionen haben, dann kann man denen keine Weihnachtsfeier „zumuten“. Weiterlesen

@home Gottesdienst „Glauben“

Gestern Abend war einer dieser wertvollen Gottesdienste, die viel mit mir gemacht haben. Es ging um das Thema „Glauben“. Was ist das überhaupt? Eine Facette, die wir herausgepickt haben (wohlgemerkt, das ist nur eine von vielen!) ist, dass Glauben so was wie eine Linse oder Brille darstellt. Wir nehmen mit unserem Verstand etwas von Gottes Realität wahr, mit unserem natürlichen Wesen, wie ein Lichtfleck an der Wand. Mit einer unserer Projektionslampen habe ich ein Bild an die Wand geworfen, allerdings ohne Linse – es war nur dieser Lichtfleck zu sehen. Mit Linse konnte ich das Bild nach und nach scharf stellen, bis man Muster, Formen und zum Schluss das ganze Bild erkennen konnte.

Den Leute haben wir am Anfang  die Augen verbunden, um ihnen deutlich zu machen, wie das ist, wenn man nichts sieht – danach haben wir eine FIlmszene gezeigt, die natürlich keiner zuordnen konnte, danach konnten sie die Augenbinden abnehmen und die Filmszene wurde diesmal unscharf gezeigt. Am Schluss konnte man alle Details erkennen. Die Frage was und vor allem woran wir glauben wurde dann in Kleingruppen diskutiert. Das war eine wunderbare Erfahrung, weil wir uns gegenseitig erzählen konnten, was Glaube für uns bedeutet. 14-19 Jährige sitzen zusammen hören einander zu, respektieren sich und arbeiten zusammen. Eine gute Zeit, ein guter Abend voll von dem, was ich als Kirche bezeichnen würde. Dafür bin ich immer wieder dankbar.

Eindrücke von Houston Teil 1: Warum eigentlich?

Warum bin ich eigentlich nach Houston, Texas gefahren? Alles fängt in London im Mai diesen Jahres an. Da habe ich einige nette Leute, Engländer Amerikaner kennen gelernt, etwas über meinen Tellerrand hinaus geschaut und festgestellt, dass es auf unserem Planeten viele Leute mit ähnlichen Fragen gibt.

Runder Tisch in HoustonAls wir von London aufbrachen gab es schon einige Bemerkungen, die in die Richtung eines neue Treffens gingen. Genaues war noch nicht klar, aber ich freute mich darauf die Leute wieder zu sehen, weil sie konstruktiv dachten. Was noch mehr war, war ich plötzlich Teil einer Gemeinschaft, die mir die Möglichkeit gab mit und weiter zu denken. In der Folge von Mai veränderte sich mein Denken – es tut wirklich gut von Leuten zu hören, dass man nicht ganz falsch liegt in dem was man tut, denkt und wie man Dinge anfasst. Vermutlich war das der größte Grund nach Houston zu fahren – dieses Gefühl zu haben,rimg0065.JPG Teil einer Gemeinschaft von Leuten zu sein, die ähnlich denken, ähnliche Wege gehen und voneinander lernen wollen. Was macht es eigentlich für einen Unterschied, ob man traditionell geprägt ist oder „emerging“, wenn man zusammen auf einem Weg sein will und voneinander lernen?

Kann man etwas schaffen, dass andere mit hinein nimmt in die Wege, die man geht? Gibt es eine Möglichkeit etwas zu schaffen, dass die nächste Generation von Mitarbeitern/Visionären ausbildet? Das waren für mich die inhaltlichen Fragen. Sicherlich waren unterschiedliche Meinungen versammelt, aber alles in allem doch ein Leib. Das „Warum eigentlich“ ist am Besten beantwortet mit meiner festen Ãœberzeugung, dass es sich lohnt von anderen zu lernen und der beste Weg ist das auch an wieder andere weiterzugeben. Davon bin ich gern ein Teil.