Ich mag jetzt hier keine Verteidigungsschrift für soziale Netzwerke schreiben. Ich mag nur ein Beispiel herausnehmen, was soziale Netzwerke leisten können.
Ich habe via Twitter die Erinnerung an die 116 Stunden Non-Stop-Vorlesung an der CVJM Hochschule bekommen und sie pflichtbewusst weitergetwittert (Retweeted). Da mein Twitterstream mit meinem Facebook Konto verbunden ist, hat diese Nachricht eine Freundin vom CVJM Karlsruhe erreicht. Sie hat mich als nächstes via Kommentar bei Facebook gefragt, ob es auch eine Übertragung im Netz gäbe.
Gutes vermutend habe ich sie auf die Webseite der 116 Stunden Aktion geschickt. Dort gab es aber diesen Stream eben nicht. Doof, hatte ich mir gedacht und habe jemanden in Kassel gefragt: Warum gibt es keinen Livestream? Das haben den zuständigen Techniker mehrere Leute gefragt. Vermittelt über andere habe ich dann den Dienst „Coveritlive“ empfohlen und scheinbar wurde dieser Dienst letztlich wirklich zur Ãœbertragung der Vorlesungen eingesetzt.
Will damit sagen – das ist ein echter Nutzen und eine interessante Emergenz einer Problemlösungsstrategie, die dezentral und ungesteuert ablief. Den größten Teil der Kommunikation habe ich überhaupt nicht mitbekommen, da er über die Nachrichten bei Facebook ablief. Entscheidend ist: Ich habe insgesamt 3 sehr knappe Nachrichten verfasst (ca. 3 Minuten meiner Zeit) und das Ergebnis in Kassel (durch die Arbeit von einigen, bestimmt vor allem des Technikers vor Ort).
Anschliessend ging der Link via Twitter raus – wie viele den Stream angeschaut haben weiß ich nicht, aber das System: Problem kommuniziert, Twittersphäre/Facebookfreunde als Problemlösungsgemeinschaft angesprochen und Problem durch kollektive Beiträge von Leuten aus Frankfurt, Karlsruhe, Kassel und bestimmt noch anderen innerhalb von wenigen Stunden gelöst ist großartig!
Darum mag ich soziale Netzwerke.