Film und Fernsehen

„Ob gut oder schlecht, der Einfluß
der Kirche wurde aufgelöst.
Film und Fernsehen geben uns vor,
wie wir unser Leben führen sollen.“
– George Lucas –
Dieser Satz ist immer wieder wahr. Und wenn ich mein Leben anschaue, dann ist es wenig anders. „Die Passion“ hat mich bewegt und mein Verständnis vom Leiden Jesu hinterfragt. „Der Herr der Ringe“ meinen Wunsch nach Abenteuer neu geweckt und nebenbei transportiert, was Freundschaft ist (Sam) – es gibt viele Beispiele. Was soll das jetzt werden? Eine Annäherung an zwiespältiges Phänomen vielleicht. Film und Fernsehen kosten Zeit, bringen den Zuschauer in eine völlig passive Haltung und beeinflussen Dein Handeln ohne das Du es vielleicht bemerkst. Auf der anderen Seite sind sie lustig, hinterfragen Dich und geben Rätsel oder Aufgaben auf. Das halten wir ungern aus, aber gute Filme schaffen das. Wie sieht es mit Deinem Filmkonsum aus? Prägen Dich Filme? Was machst Du mit dem allgegenwärtigen Kino? Und wie sieht Gott all das? Heute mal ein paar Fragen an die geneigten Leser dieses Blogs….

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Knusperone

Beim Reden fiel uns auf, dass wir schon lange von einer Firma profitieren (ihr vermutlich auch, ohne es zu wissen), die gut deutlich macht wie man leben und produzieren sollte: Knusperone.
Knusperone – schon mal gehört oder? Jedenfalls, wenn ihr jemals ALDI Müsliriegel, ALDI Müsli, ALDI Schokoflocken oder andere Cerealien gegessen habt – sie haben alle gemeinsam, dass sie in Lüneburg vom DE-VAU-GE Gesundkostwerk hergestellt wurden.
Was ist jetzt besonderes daran? (Heike weiß es schon) Dieses Werk wird von den Adventisten in Deutschland geführt. Jetzt muss man ein paar Sätze zu den Adventisten sagen – eine ihrer Kernwerte ist ein verantwortungsvoller, wenn auch etwas restriktiver Umgang mit Nahrung. Sie haben als Ziel Gesund, wenn möglich vegetarisch oder gar vegan zu leben. Also bauen sie eine Firma auf, die dieses Ziel verfolgt.
Als Shelley und Doug Pagitt in Deutschland waren (beides Gesundesser) war Shelley ganz begeistert von dem einfachen Knusperone Müsli – interessant, oder? Diese Firma der Adventisten hat es geschafft DER Zulieferer von ALDI für sämtliche Flocken und Gesund-/Müsli Nahrungsmittel zu werden. Gut umgesetzte Kernwerte, denke ich. Und ein Beispiel, wie man das machen kann. Von den Adventisten lernen – ich tue das gern! Handle nach Deinen Kernwerten, baue eine Firma auf, die Arbeitsplätze schafft und zugleich der Gesellschaft in der Du lebst dient und Deine Werte bekannt macht. Und zugleich hinterfragt es Deine Werte – sind sie relevant für die Gesellschaft? Wenn ja, werden sie mit Sicherheit auch einen Markt finden. Danke DE-VAU-GE!

DaVinci

 Wikipedia De 9 94 Selbstportrait Leonardo Da VincisWir waren heute (im Urlaub) in Vinci, der Geburtsstadt von Leonardo da Vinci. Der ist ja heutzutage in aller Munde. Wir haben zwar keinen geheimen Code entdeckt, dafür aber einen Haufen, einen ganzen Haufen Maschinen und anderer Ideen, die der gute Mann hatte. Besonders beeindruckt hat mich das Streben dieses Mannes, Arbeiten leichter und effektiver zu machen. Vom automatischen Woll-Aufroller bis hin zur Blattgold-Klopfmaschine ist hier wirklich alles dabei. Die ersten Panzer, eine mobile Brücke über Flüsse, Kraftübertragungswellen, ein Taucheranzug und die berühmten Flügel hat der Mann an alles gedacht.
Dabei hat uns der virtuelle Bereich der Museen noch einmal weiter gebracht als der reele. Wir sind schon Bildschirmabhängig, oder? Nein, es war unsere einzige Chance, weil das komplette Museum auf italienisch beschrieben war. Die Filme waren gute Computeranimationen, die ohne Worte die Konzepte und Erneuerungen von DaVinci erklärt haben. Innovativ, bis zum Anschlag, der Mann.
Und trotzdem: am meisten gelernt haben wir bei einer BBC Doku im Education Room, ganz oben unter dem Dach. Auf Englisch lief hier ein Film über DaVinci’s Leben und Wirken. Wir haben mitbekommen, dass er quasi der erste Bioniker war (Hi Julian!). Er hat immer wieder die Natur vor Augen gehabt und wollte seine Maschinen so natürlich wie möglich gestalten, Beispiel:
Viele Leute kennen seine Konzepte vom Hubschrauber – eine Spirale statt der Propeller, diese Idee hat er nicht weiter verfolgt, weil sie ihm nicht naturgemäß genug erschien. Der Mann der BBC meinte, dass dieser Entwurf viel versprechender war als die Flügel, die er danach gebaut hat. Aber die Flügel waren ein Ausdruck seiner natürlichen Beziehung, seinem Design, das er aus anatomischen Studien gewonnen hat. Das ein Mensch nicht die Energie aufbauen kann, um sich selbsttätig in die Lüfte zu erheben war ihm dabei weniger wichtig. Es musste natürlich sein, dem Flug der Vögel angepasst. Dem Bewegen der Schwingen durch Menschenkraft. Später wird er vom Vogelflügel weggehen und einen Fledermausflügel als Beispiel nehmen und einen Gleiter bauen. (weitere Informationen: Wikipedia Artikel, DaVinci Museum englisch, Galerie seiner Bilder)
Traurig war, dass er am Ende seines Lebens sich selbst hinterfragt hat und all sein schaffen: Ist überhaupt etwas damit getan worden? Soll seine letzte Frage gewesen sein. Ein gebrochener Mann – die Mona Lisa soll am ehesten Ausdruck von Verzweiflung gewesen sein, Hoffnungslosigkeit.
Insgesamt war es ein sehr lohnender Tag, wir haben den Entschluss gefasst mehr von DaVince zu lernen und auch ein Buch zu kaufen. Kennt jemand eins?

The new celebrity

In London haben wir drei Leute kennen gelernt – Matt, Chris und Josh – Gründer von „thenewcelebrity“ man kann nicht genau sagen, ob sie total durchgeknallt sind oder einfach nur überhammerkreativ. Vermutlich beides.
Sie haben eine Webseite am Start in der sie die neuen Stars feiern. Sie stellen die einfache Frage: Warum sollte ich Stars feiern, die ich nicht kenne? Sie feiern ihre Freunde, Poeten, Bands, Geschichtenschreiber. Ihr müsst ein bisschen wagemutig sein und solltet etwas Englisch können, um ihre Seite wirklich zu geniessen.
Sie lachen gern und viel und ich würde gern mal einen Podcast mit ihnen machen. Wir haben uns totgelacht und Chris schuldet mir immer noch amerikanische Blondinenwitze. Und auf Josh’s Skype People Liste will ich immer noch nicht. Unten gibt es ein Beispiel von Matt…(einen Post von Johannes über die Jungs gibt es hier.)
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In London we met three guys: Matt, Chris and Josh – founders of „thenewcelebrity“ – one can’t say if they are just totally nuts or simply hypercreative. Probably both.
The got a website in shich they celebrate the new celebrity: They are asking a simple question: Why celebrate Celebrities that are miles away, far from my life? They are celebrating their friends for being the new celebrities: Poets, Bands, Storytellers. You have to enjoy exploring if your want to enjoy their site.
They are laughing a lot and I would love doing a podcast with them, we laughed our heads of and Chris still owes me some blonde jokes from Amerika. And I still don’t want to be an Josh’s Skype List of people. (Johannes postet about them, too)
Here is an example of Matt’s Writing:
THE HISTORY OF WRITING

By Matt Gierhart

I was writing poems before I knew what poems were. My first memory of writing a poem (rather speaking first) was when I was eleven or ten years old. I was walking from the front yard to the back yard and I had some kind of something that seemed to rhyme. I don’t remember it specifically, but I know it had something to do with me making a comeback. This is how I started my writing career, by making a comeback.

The History of Writing by matt gierhart

Although, it took me a while to associate English class, as in school, with writing, I quickly feel in love with English. I have a barrel of examples to prove my point, but I think the strongest comes from Mrs. Tarrs’ class my sophomore year of High School.

Mrs. Tarr was the idea of the stereotypical English teacher that you might hear about on some variety show in the early nineties. She was old and cared immensely about grammar rules. I believe, if memory serves, that she retired the year after my class. Either way, she would have us do two things everyday at the beginning of class. The first was to write a journal, the second was to do a grammar exercise. I didn’t care for the grammar exercise, but I couldn’t do much else than barely pass them. However, on the journal I felt like I had room to revolt. She always gave a topic, and my goal, after being moved away from Mike Waters, whom I would only complain about things with, was to try to stretch the topic to the most bizarrely related story. After my neighbors would gradually want to read my paper everyday, it quickly turned into a class event to pass my journal around the class.

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Vergangenheit spenden

 Pix Kirschlutscher
Wie ist es, wenn man keine Vergangenheit hat? Nun zumindest keine Vergangenheit in dem Land wo man lebt. Man eben nichts, was man mit anderen teilen kann. Man weiß nicht wer Pipi Langstrumpf ist oder kennt Ahoi Brause nicht.
Ein Integrationsprojekt der besonderen Art hat die Neuseeländerin Joanne Moar gestartet mit ihrem Internetportal: Becoming German. Wie kann man eine Vergangenheit bekommen, eine Kindheit in dem Land in dem man lebt, wenn man in diesem Land nicht aufgewachsen ist – für sie ist es Deutschland.
Das funktioniert in zwei Arten: Zum einen kann man Erinnerungen an seine eigene Kindheit spenden – eben für Ausländer, die eine Kindheit suchen und zum anderen kann man sich quasi Erinnerungen zusammen stellen lassen. Klingt verrückt, ist es auch, aber vermutlich ein wichtiger Beitrag. Die Info stammt aus der Neon, die als Inhaltsthema „Retro“ hat und warum die Rückkehr zur Kindheit so populär ist im Moment. Vielleicht hat es auch etwas mit der Quarterlife Krise zu tun, die ich bei mir und anderen wahrnehme, aber zu der ich noch kein Buch gelesen hatte. Steht schon auf meiner Liste..

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Filmkritiken

Neben der Filmdatenbank „Filmperspektiven“, die von Kairosmedia angeboten wird (speziell für Leute, die Filmsequenzen für Andachten/Predigten etc. suchen), gibt es natürlich ganz viele Einzelbewertungen im Netz.
David hat immer mal wieder einen Film drin, den er angeschaut und bewertet hat. Er macht das witzig, mit Kompetenz und gut geschrieben. Er hat jetzt drei Filme bewertet:

Falls ihr eine Meinung braucht, lest ruhig. David, mach weiter so!

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Zitat des Tages

„Die deutsche Sucht nach ewigen Lösungen, die Angst vor Experimenten und der Mangel an Phantasie hemmen die politische Tat.”
(Das heutige Zitat des Tages stammt von Gerhard Schröder (*1944), dt. Politiker

Genau das gleiche könnte man von den meisten christlichen Gemeinden in Deutschland sagen: Gibt es da wohl einen Zusammenhang? … Der Schröder hat ja doch mal helle Momente gehabt. Die deutsche Sucht nach ewigen Lösungen, die Angst vor Experimenten und Mangel an Phantasie – genau das ist es doch. Was denkst Du?

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Minimum die 2.

5198739 Null XlSchirrmachers Buch habe ich ja schon kurz vorgestellt, mit dem Schwerpunkt auf Familie, Kinder. Das Buch hat aber auch eine Botschaft, von der ich nicht sagen kann, ob sie mir so gefällt. Ich stimme mit den Grundthesen überein, aber mit 24 Seiten ist das Kapitel „Die Frauen“ das längste. Natürlich können nur Frauen Kinder gebären und somit Familien gründen, aber bei Schirrmacher sind die Männer immer nur diejenigen, die unsozial sind und früh sterben. Eindrucksvoll belegt er dies. Bei viele Katastrophen scheint es ausgemacht zu sein, dass die Gattung „älterer alleinstehender Mann“ die erste ist, die stirbt. Ältere Frauen haben zumeist ein soziales Netzwerk, das sie tragen kann, vor allem die Familie. Frauen haben größere soziale Fähigkeiten und spielen diese auch aus.
Schirrmachers Lieblingswort hierbei ist „Altruismus“ (selbstloses Handeln zum Nutzen der anderen) und das ist eine Domäne der Frauen, zumindest ist die Bereitschaft zu Altruistischem Handeln bei Frauen wesentlich höher.
Das ist etwas, was mir nicht gefällt, weil ich bei vielen meiner Geschlechtsgenossen tatsächlich bemerke, dass Schirrmacher recht hat, bei mir auch? Ich hoffe nicht – es heißt aber auf jeden Fall, dass wir Männer viel zu lernen haben.
Die Zukunft gehört den Frauen lese ich aus „Minimum“ heraus, weil sie in der Lage sind soziale Netzwerke, vor allem Familie, zu bilden und zu pflegen, sie werden älter als Männer (wir sterben unsozial und allein und früh – Frauen leben im Durchschnitt etwa 10 Jahre länger als Männer!) – Männer müssen aufwachen und zeigen, dass wir nicht nur egoistische Idioten sind, die es nicht schaffen Familien zu gründen und soziale Netzwerke aufzubauen.
Ein anderer Gedanke kam mir auch noch: Frauen sollen in Zukunft mehr Kinder bekommen, mehr Arbeiten (weil Männer fehlen oder stärker arbeitslos werden als Frauen) und sich mehr in die Pflege der Familie und des sozialen Umfelds investieren. Die Armen – ich weiß, dass sie das können, aber ist das nicht auch ein wenig viel verlangt? Ich für meinen Teil würde auch noch was beitragen, darum gehe ich jetzt mal Wäsche wegräumen.

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Buchtipp: Minimum

MinimumEs gibt sie doch noch: konstruktive Bücher, die sinnvolles Aussagen. Minimum ist ein solches Buch, geschrieben von Frank Schirrmacher und untertitelt mit „Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gesellschaft“ er analysiert die aktuelle Lage und zieht eine (wie üblich) vernichtende Bilanz. Es geht uns schlecht, aber warum? Weil wir keine Familien mehr sind und haben. Keine Kinder, weil Kinder der Karriereknick sind. Weil Kinder zu viel kosten, weil der Staat uns nicht genug zahlt. Weil wir nicht bereit sind in Familie zu investieren….
Schirrmacher bleibt hart: Die Zeche zahlen wir! Wir werden eine einsame Gesellschaft werden. Familien sind das Thema um das wir uns kümmern müssen, nach den Parolen der 68er „Kriegt keine Kinder“, die in unserer Politik ebenfalls immer noch nachhallen sollte der Grundtenor sein: Gründet Familien. Einfach, oder? Haben wir doch schon gewusst, oder? Die anderen sollten mehr Kinder bekommen, denkt man. Das hat essentiell mit dem Thema von Kubik am Freitag zu tun – Verantwortung übernehmen für das eigene Leben, die Dinge klar kriegen – erwachsen werden.
Interessant ist, dass Tine das auch erkannt hat (11 Kinder, Tine?) und Nadine schreibt ebenfalls über Kinder. Die Süddeutsche, die sie hier zitiert, bringt es auf den Punkt:

…“Um knapp vier Prozent ist die Geburtenrate laut mehrerer aktueller Prognosen im vergangenen Jahr gesunken; mit 8,7 Babys pro 1000 Einwohner steht Deutschland damit an letzter Stelle in Europa… Kinder sind Risikofaktoren, sie kosten Geld, sie kosten Zeit, sie brauchen Stabilität. Sie brauchen Zuversicht und bedeuten Verzicht. Zuversicht und Verzicht aber sind nicht in Mode…“ Cathrin Kahlweit (Süddeutsche, 15.03.06). (Zitiert nach Nadines Post, Fettdruck von mir)

Ein aktuelles, wichtiges Buch also. In der Buchbesprechung auf libri.de findet sich noch folgendes Zitat, dass ich gern wiedergebe:

„Wenn du einen Jungen erziehst, erziehst du eine Person, wenn du ein Mädchen erziehst, erziehst du eine Familie und eine ganze Gemeinschaft – ja, eine Nation.“
JAMES D. WOLFENSOHN, EHEMALIGER WELTBANKPRÄSIDENT

Wie wurden die Mädchen in den letzten 30 Jahren erzogen? Lest das Buch und setzt Euch mit den Gedanken auseinander. Der Mann ist kein Christ, hat aber wie ich finde den biblischen Gedanken voll erwischt. Es ist wieder einmal schade, dass wir Christen zu diesem Thema so still sind und nicht hörbar. Das muss aber ja nicht so bleiben, denke ich.

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