Komplexität zeichnet das Leben aus. Es ist schnell, hektisch und kompliziert, man wird mit vielen Entscheidungen und auch vielen schlimmen, manchmal sogar furchtbaren Dingen konfrontiert. Ich übertreibe? Beispiel: Die Eltern trennen sich, superkrasser Einschnitt in deinem Leben. Schlimmer: die Eltern trennen sich und du musst ausziehen, weil dein Vater einen neuen Partner hat. Unmenschlich. Aber Realität, wirklich passierte Dinge.
Trotzdem weigern wir uns in der Jugendarbeit solche schwierigen, komplexen Themen anzusprechen. Wir hatten einmal das Thema „Tod“ und empfanden es als krass. Es ist manchmal so, als ob wir unseren Jugendlichen ein Aquarium anbieten: angenehm temperiert, gefiltertes Wasser, regelmäßiges Futter, Bakterien und Keime werden abgetötet: Den Fischen geht es gut.
Wenn sie aber in den Ozean des Lebens hinaus schwimmen, ist alles anders. Da gibt es sie die wirklichen Fragen, die Bakterien. Ich habe festgestellt, dass dieses Bild mich stark getroffen hat und in mir die Frage aufwirft, ob ich als Einzelperson die Menschen, die mir anvertraut sind auf die Komplexität und auch auf die Nöte des Lebens genügend vorbereite.
Jesus hat das getan, er hat Klartext gesprochen und die Leute fest in der Beziehung zu ihm verankert. Hier greife ich oft zu kurz. Lachen ist besser als Leiden, Aquarium besser als Ozean. Natürlich brauchen wir Nischen, wo wir sicher sind, natürlich brauchen wir Freunde, Beziehungen, die heil sind, aber in dieser Welt brauchen wir eben auch eine Begegnung mit den wirklichen Fragen: Schulstress, Arbeitslosigkeit, Mobbing, den Partner verlassen oder verlassen werden, Krankheit, Tod – das passiert alles im realen Leben. Wie stehen kurz davor (nächstes Jahr), dass die erste Generation Jugendlicher beim CVJM, die ich begleitet habe, Abitur macht und die Komplexität des Lebens kennen lernt. Die Frage bleibt: Habe ich dazu beigetragen sie vorzubereiten. (Dieser Gedanke wird bei dem Thema „Nachfolge“ fortgesetzt)
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„Wie stehen kurz davor (nächstes Jahr), dass die erste Generation Jugendlicher beim CVJM Abitur“
Versteh ich nicht.
Grüße
Christian
Sorry, ich bin morgens vielleicht noch zu müde, um so was zu formulieren. Ich habe gemeint: „Während meiner Zeit beim CVJM“ die 1. Generation, die ich bis zum Abitur begleitet habe im großen Stil. In diesem Jahr machen auch schon einige wenige Abi, aber nächstes Jahr sind es viele. Und wegziehen, Geld verdienen, haushalten, studieren ist komplex, wenn man bis jetzt einen festen Rahmen ein „Aquarium“ gehabt hat. Ist es so verständlicher?
Liebe Grüße
Björn
also nur mal, damit keiner denkt, ich sei doof:
der Björn editiert seine Beiträge manchmal, nachdem man ihm Fragen stellt. Daher die etwas schrägen Kommentare – die dann noch auf die alte Version Bezug nehmen.
Christian 🙂
Hm. Vielleicht sollte ich beim editieren ein Update oder so beifügen. Es liegt mir fern Christian, der eine schnelle und wache Auffassungsgabe hat durch mein Blog in Misskredit zu bringen. Also: Ich kann bestätigen – er ist nicht doof, ich habe nur umformuliert….
Ähm.
Liebe Grüße
Björn