Die Geburtstunde der Gemeinde liegt schon etwas zurück. Jetzt geht es darum, wo die Gemeinde zuhause ist, räumlich gesehen. In der Apostelgeschichte ganz vorne gibt es zwei Plätze: Der Tempel und die Häuser der Gemeindeleute. Interessant, dass sie sich gerade in dem Tempel treffen, von dem Jesus gesagt hat, dass er ihn abreissen wird. Aber war scheinbar ein guter Platz.
In der Fortsetzung trifft sich die Gemeinde in Synagogen, Schulen, öffentlichen Plätzen, Privathäusern. Die stände Wiederholung von Häusern ist besonders interessant. Sie haben keine eigenen Häuser gebaut, sondern vorhandenes genutzt, zumindest sagt uns die Archeologie das. Paulus geht normalerweise zuerst in die Synagoge und erst, wenn sie ihn dort rauswerfen woanders hin. Mir scheint das „Wo“ einen Entscheidenden Hinweis auf das „Wie“ zu geben. Es gab reiche Christen – die konnten bauen, haben sie aber scheinbar nicht. Mieten, das System gab’s (Paulus in Ephesus) und in den Häusern. Die Anfrage an uns ist dann: Wozu Kirchengebäude? Offensichtlich haben Mahlzeiten auch immer einen große Rolle, natürlich – isst Du in der Gemeinde, wo Du bist, regelmäßig?
Der Tempel macht auch deswegen Sinn, da sich meiner Meinung nach die ersten Christen nicht als eben das verstanden haben, sondern als Juden, die dem Messias nachfolgen…
Aber da sind wir ja schon wieder bei dem Thema, über das wir bei Gemeinde immer stolpern – Volk Gottes-Gedanke…
Essen in der Gemeinde: eher selten und auch nie im Gottesdienstraum. Der sei irgendwie zu heilig für Alltagshandlungen… Komisch, aber auch lachen und erzählen, schnelles laufen usw. sind unangemessen.
@depone: 70 nach Jesus ist der Tempel abgerissen worden und die Gemeinde musste zwangsläufig auswandern (was die Missionstätigkeit enorm angeregt hat). Volk Gottes Gedanke ist ein heftiges Thema über das ich nachdenke, ständig. Bin noch zu keiner Lösung mit Römer 9-11 gekommen. Für die Urgemeinde in Jerusalem stimmt die Aussage, sie waren Juden, die dem Messias nachfolgen – die logische Weiterführung, aber schon bei der Himmelfahrt musste ihnen bewußt geworden sein, dass da etwas anders läuft als sie es erwartet haben.
Wie verstehen wir die Apostelgeschichte? Daran arbeite ich im Moment und da hängt wahnsinnig viel dran.
@anoym:
Schade, oder? Jesus hat viele seiner Wunder beim Essen gemacht (Hochzeit zu Kanaan) und ist Leuten begegnent. Wie man lachen und erzählen aus einer Gemeinde raushalten soll weiß ich nicht. Die ersten Christen waren da entspannter, soviel ich ersehen kann. Vielleicht sollte Deine Gemeinde auch enspannter werden. Ich wünsche es Dir!
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