unchristian

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Es liegt schon ein paar Tage auf meinem „noch-nicht-gelesen“ Stapel und jetzt komme ich endlich dazu: Eine wirklich krasse Studie der 16-29 Jährigen In Amerika und deren Sicht des Christentums. Die Untersuchung bezieht sich nur auf Amerika, aber manches sollten wir trotzdem hören – es mag prophetisch sein/werden.

In einer Anfangsstudie („Unchristian: What a New Generation Really Thinks about Christianity S. 29-30) identifiziert David Kinnaman 6 generelle Wahrnehmungen und Meinungen der genannten Altersgruppe über das Christentum:

  1. Heuchlerisch/Scheinheilig (Hypocritical) das eine sagen, das andere tun. Sie sagen, dass Christen vorgeben moralisch hochstehender zu sein, ein Hochglanz Bild von sich selbst zur Kirche zu tragen, anstatt ehrlich zu sein. Die Christen erzeugen den Eindruck, dass die Kirche nur ein Ort für die tugendhaften und moralisch einwandfreien Menschen sei.
  2. Sie wollen doch ohnehin nur meine Bekehrung! Aussenstehende fragen sich, ob es uns wirklich um sie als Menschen geht oder ob wir sie nur als ‚Zielgruppe‘ sehen. Sie hinterfragen unsere Motive, wenn wir ihnen Jesus mit den Worten anbieten: Lass dich retten! Sie fühlen sich unverstanden, weil viele von ihnen die Sache mit Jesus „ausprobiert“ haben und Erfahrungen mit Kirche gemacht, ‚die sie nicht aufnimmt‘.
  3. Gegen Homosexualität. Aussenstehende sagen, dass wir uns den Meinungen und Ãœberzeugungen anderer verweigern und gegenüber Schwulen und Lesben nur Missachtung zeigen. Sie nehmen Christen so wahr, dass sie darauf fixiert sind Homosexuelle zu ‚heilen‘ und politische Schritte gegen sie zu erwirken.
  4. Zu behütet. Die Aussenstehenden denken, dass Christen altmodisch, langweilig und realitätsfern sind. Sie sagen, dass wir es mit der komplexen Realität des Lebens nicht ihr entsprechend umgehen, sondern nur einfachen Lösungen und Antworten geben. Wir Christen werden als unwillg wahrgenommen – unwillig mit dem Staub und Dreck des Lebens in Berührung zu kommen.
  5. Zu Politisch. Es wird Christen vorgeworfen nur eine politische Agenda zu haben und eine konservative Sicht des Lebens zu forcieren.
  6. Richtend. Aussenstehende denken, dass Christen sehr schnell darin sind andere zu richten. Sie meinen, dass wir nicht ehrlich dazu stehen, was wir wirklich über andere Menschen denken und ihnen auch nicht ehrlich gegenüber treten. Sie zweifeln daran. dass wir die Leute wirklich so lieben, wie wir es immer so betonen.

Ich glaube ich werde einiges von diesem Buch lernen.Einen Satz finde ich jetzt schon sehr treffend:

„Für beide, die Mosaik Generation (geb. zwischen 1984-2002) und die Boomer (geb. 1965-1984) ist das wichtigste ihres Lebens Beziehungen. Sich seinen Freunden gegenüber loyal zu zeigen ist eines ihrer höchsten Werte. Sie haben ein ausgeprägtes Bedürfnis irgendwo dazu zu gehören, etwa einer Gruppe anderer, die sie anerkennt und sich loyal ihnen gegenüber verhält. Doch unter diesem ausgeprägten Beziehungsbedürfnis liegt ein ungezähmter Individualismus.“( „Unchristian“ S. 22)

Dieses Spannungsfeld zwischen dem ungezähmten Individualismus und dem unbedingten Dazugehören wollen ist mir schon oft begegnet – im Spiegel genauso wie bei anderen. Und auch anderen Reaktionen von den 6 Punkten bin ich schon begegnet…ich bin gespannt was das Buch noch so bringt.

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