Ich frage mich, ob man nicht zu oft hinter dem zurück bleibt was nötig wäre. Sei es aus Furcht, Bequemlichkeit oder der würdelosen Hinnahme des Konsens einer Gemeinschaft. Wie weit muss man gehen, wie weit darf man gehen, wenn es einem nötig, richtig, von Gott beauftragt erscheint?
Würdest Du eine Gemeinde gründen, wenn es dir richtig erscheinen würde? Würdest Du den Mut haben – und wie sieht es an der Stelle mit mir selbst aus? Habe ich den Mut weiter zu gehen als bisher? Ich frage mich das. Wie viel Platz gibt es noch da draussen und wie viel Platz in den Gemeinschaften in denen wir integriert sind, um Neues an den Start zu bringen? Und wie viel Mut ist nötig, um das offen anzusprechen? Das Neue Testament ist zugleich strikter und flexibler in seinen Richtlinien für Gottes Leute im alltäglichen Leben – der Weg geht über Gemeinschaft, Gemeinde – wie man es auch immer nennt, nicht als Ziel, sondern vielmehr als Mittel der Missio Dei, Gottes Mission diese Welt als Ganzes völlig wieder herzustellen. Dann wird die Form weniger wichtig, aber die Identität der Gemeinschaft als Gesandte wird um so wichtiger. In so fern muss man weit gehen, vermutlich bis über den Rand unserer Begrenztheit und über den Rand unserer Strukturen, die aus unserer Begrenztheit entspringen. Was wir dort finden werden? Davon weiß ich nichts, nur dass ich immer mehr zu der Ãœberzeugung komme, dass es noch mehr zu entdecken gibt in Gottes Auftrag und mit seinen Mitteln als das, was wir bisher haben.
Was das konkret heißen wird? Mehr Mut, weniger Verzagtheit und Vertrauen auf einen großen Gott. Mal sehen wohin das führen wird.