Seltsam – ich bin öfter mal in der Lage, dass ich allen möglichen Leuten von dem „God-shaped-Hole“ in unserem Herzen erzählen kann. Da gibt es eine tiefe Sehnsucht in uns allen. C.S. Lewis beschreibt dies in seinem Leben schon sehr früh einen Punkt gab, an dem er „Sehnsucht“ erfahren hat. Sein Bruder und er haben einen geheimen, kleinen Garten in einer Blechdose erschaffen. Ganz still und heimlich spielten sie mit diesen Gärten und ließen ihre Vorstellungskraft wandern. Das Gefühl des Öffnens der Dose beschreibt Lewis als „Sehnsucht“, dem Bewusstsein, dass es etwas größeres, schöneres gibt als bloße Realität, bloße Umwelt. In Psalm 63 heißt es, dass David Sehnsucht nach Gott hat.
Nach 5 Jahren Theologiestudium und 6 Jahren CVJM Karlsruhe stelle ich fest, dass ich immer noch diese Sehnsucht in mir trage, aber lange nicht zugegeben habe, dass ich es sie gibt. Immer wieder finde ich mich an Stellen in meinem Leben, wo ich dafür Sorge trage anderen zu helfen ihre Sehnsucht nach Gott zu stillen, einen Platz, eine Sprache, Arten und Weisen für sie zu finden, damit sie ihre Sehnsucht nach Gott stillen und satt zu werden.
Ab und an, habe ich das Gefühl als stille ich meinen Hunger nach Gott mit einer Art Nahrungspillen, verdichtet, hochkonzentriert und nicht erstaunlich, absolut fade im Geschmack, anstatt, um im Bild zu bleiben, saftiges Fleisch, intensive Gewürze und exotische, süße Früchte zu mir zu nehmen.
Ich lebe, aber Sehnsucht nach Gott wird eher beruhigt als gestillt, wie ein Schnuller bei einem Kind das Saugbedürfnis stillt, aber keine Nahrung bringt. Ich stelle fest, dass ich Sehnsucht nach dem lebendigen Gott habe. Fragen an ihn, Freude an der Erinnerung an all die guten Mahlzeiten und Vorfreude auf kommende Festmahle. Ich schäme mich meiner Sehnsucht nicht mehr und frage mich, warum ich so lange diese Sehnsucht nicht wahrgenommen habe. Oder habe ich? War es mir peinlich? Oder habe ich ernsthaft gedacht, dass ich diesen Hunger nach dem Größten und Krassesten gestillt hatte? Wie ärmlich und wie arrogant so etwas zu denken.
Dabei falle ich ebenfalls nicht zurück in ein dualistisches Denken, dass „Welt“ und „Gott“ trennt, denn mir ist bewusst und ich erkenne an, dass der Weg der Sehnsuchtserfüllung Gottes Weg ist und nicht in einem bestimmtem Bereich meines Lebens, der „geistlich“ gefüllt werden muss. (Der Björn muss einfach mal wieder einen guten Gottesdienst erleben) Gott gebe mir Augen, um zu sehen, wo er am Werk ist.
Na dann wünsche ich dem Björn auch einen guten Gottesdienst. 🙂