Montag war ein Hammertag, weil ich ca. 16 Seiten in dem Buch geschafft habe, gefolgt von einem Dienstag, ab den es nur knapp die Hälfte waren. Erfolg und Misserfolg liegen doch näher zusammen, als man denkt, oder? Gestern war ich dadurch schlecht gelaunt und wortkarg. Wie sehr man sich doch an Erfolg oder Misserfolg orientiert…Wir verlassen bald das Exil hier in Bienenbüttel, dass für diese Zeit genau richtig war und ist, aber nach 3 Wochen merkt man deutlich, dass es ein Exil ist und nicht unser Zuhause, unser Leben. Nicht falsch verstehen: Es sind wunderbare Umstände, Schnee, Kamin, gefüllte Speisekammer, aber es gleicht doch mehr einem Familienhotel als einem Zuhause.
Vielleicht dazu noch eine kleine Geschichte aus einem Buch, dass wir zu Weihnachten geschenkt bekommen haben. Ich schreibe sie aus dem Gedächtnis auf:
„Ein Mann war unterwegs und als er eines Nachts kein Hotel finden konnte, klopfte er an die Tür eines nahe gelegenen Klosters. ‚Gern dürfen sie heute Nacht hier bleiben‘, sagte der Mönch an der Tür. ‚Wir machen ein Zimmer für sie frei.‘ Der Mann folgte dem Mönch in ein kleines, karges Zimmerchen, darin befanden sich ein Bett und eine Bank zum Knien. ‚Haben sie denn keinen Schrank für ihre Sachen?‘ erkundigte er sich bei dem Mönch. Der Mönch wiegte seinen Kopf mit einem verschmitzten Lächeln und sagte zu dem Mann: ‚Und sie, sie haben doch auch keine Möbel mitgebracht!‘ Mit einem fassungslosen Blick auf das kleine Köfferchen in seiner Hand antwortete der Mann: ‚Aber ich bin doch nur auf der Durchreise…‘. ‚Eben, antwortete der Mönch, ‚ich auch!'“