Nach genau einer Woche Fastenzeit ist es schon so, dass ich das Kaufen vermisse. Mit dem Kaufen auch und vor allem das „gucken“ – also das Anschauen neuer Produkte, toller Lösungen für meine eingebildeten Probleme und das stöbern im Netz/das Anschauen von Sachen in Schaufenstern. Warum in die Stadt gehen, wenn man nichts kaufen kann? Warum zum Bäcker gehen, wenn man noch Brot zuhause hat?
Hunger ist in mein Leben zurückgekehrt – ich habe wieder Hunger, weil ich nicht zwischendrin eben mal einen Keks (eine Tasse Gololcha steht neben mir, ohne meinen geliebten Nachmittagskeks) oder einen Schokoriegel naschen kann. Ich warte auf die Mahlzeiten.
Dagegen haben wir viel Teige gemacht, Brot und Brötchen gebacken, gekocht und Fruchtquark mit frischem Obst und Honig angerührt.
Es ist komisch nichts zu kaufen, aber genau das ist es was mich zu der Überzeugung bringt, dass es gut ist für mich und uns ist – dieses „No Shopping“ bis auf die Grundnahrungsmittel (Brot und fairen Kaffee zählen wir dazu) und: Ich fühle mich irgendwie gesünder, weniger beschwert oder belastet. Es gibt auch wirklich mehr Zeit.
Statt etwas einzukaufen hat Mirja gestern ihren Schrank (wieder mal) durchgesehen und aussortiert, auch eine Form der Entlastung, die wirklich gut tun kann. Und da gibt es auch einen Stapel „Reschique“ Kleidungsstücke aus denen noch einmal etwas werden kann, auch wenn wir im Moment nicht wissen was…
Doof ist, dass man nicht mal eben ein Buch kaufen kann. Aber ich habe noch so viele auf Halde liegen, dass es bequem bis zum Sommer langt. Nun denn: „No Shopping“ geht weiter. Konsumkultur von innen kennen lernen, nämlich bei mir, bei uns selbst: Im Verzicht.
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