Schon etwas länger höre ich Aussagen wie diese: „Normalerweise kann ich ja verstehen, was Du auf Deinem Blog schreibst, aber wenn Du anfängst theologisch zu reden, versteht man nur Bahnhof.“ Emergenz, Komplexitätstheorie, Schleiermacher und „How (not) to speak of god“ gemischt ist für viele zuviel des Guten. Darum häufen sich Anfragen wie: Kannst Du (und ihr) etwas verständlicher schreiben?
Ich glaube, ich verhalte mich oft exklusiv. Bei der Komunikation via Blog sind viele Begriffe, viele Wortgewordene Gedanken diese bleiben aber oft unverständlich, wenn man nicht zufällig tief in englischsprachlicher Literatur oder einigen wenigen deutschen Theologen eingestiegen ist. Kurz: Ich und auch manch anderer Blogger wird so wahrgenommen, dass man ihn oder sie wenig ohne Studium versteht.
Jetzt könnte man sagen: Nicht jeder Post ist für jeden Leser! Das stimmt. Mancher Leser kann mit Begriffen, Konzepten und Interpretationen mehr anfangen als andere. Grundsätzlich frage ich mich jedoch für wen ich diesen Blog schreibe und ob ich nicht zu viel für die Theologisch vorgebildeten schreibe statt für jedermann. Ein wenig Luther würde ab und an ganz gut tun (man muss dem Volk auf’s Maul schauen). Auf der anderen Seite formuliere ich meine Posts so gut wie nie vor, sondern schreibe einfach darauf los. Meine Sprache zu überarbeiten ist schwierig. Wie hältst Du es mit deÃner Blogkommunikation?
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Selbst mit theologischer Vorbildung wirds zumindest in der ganzen Emergenz-Debatte schwierig, Dir zu folgen! Bei anderen theologischen Punkten empfinde ich das nicht so. Gruß, Barbara
die „e. Church“ hab ich links liegen gelassen…mehr aus Frust statt Interessenlosigkeit. Ich komme nicht mit 🙁 Sonst gehts mir wie Barbara.
Liebe Grüße
Annette
Man kann es nicht allen recht machen. Entweder langweilst du die treuen Leser oder man überfordert zuweilen die neuen Leser, denen der Kontext der vergangenen x-hundert-Posts fehlt. Da müsste man multiple Blogs führen, aber das kostet viel Energie. „Lebensfragen“ war für mich so ein Projekt, ist aber leider aus Zeitgründen wieder eingeschlafen. Allenfalls könnte man auf der linken oder rechten Seite eine Spalte mit Begriffserklärungen führen…
Jetzt wo Du schreibst, erinnere ich mich dunkel an vorherige Diskussionen zu dem Thema.
Immerhin nehme ich die Idee einer „Spalte mit Begriffserklärungen“ auf. Ein Wiki? Eine Geschichte auf einer Webseite, die man verlinken kann?
Solche Dinge sind sinnvoll…
Danke für das Feedback!
Das höre ich auch oft. Grundsätzlich habe ich mich eigentlich auch mal entschieden, etwas einfacherer schreiben zu wollen, aber dann mach ich es doch oft nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich eigentlich nur das, was ich richtig gut verstanden habe, in einfachen Worten sagen kann und vieles von dem, über das ich blogge, ist noch so frisch, das ich das noch nicht so gut hinbekomme. Um das zu umgehen, könnte ich natürlich alles noch ein paar Tage liegen lassen, neu bearbeiten und dann irgendwann veröffentlichen, aber dann würde mir das Bloggen glaube ich keinen Spaß mehr machen – ich hau immer ganz gern gleich alles raus, was mir so einfällt 🙂