Ein weiterer guter Denker, Alan Hirsch, bringt einen Herzenswunsch von mir auf sein Blog:
don’t emerge before you get missional (wenn Du nicht Missional von Herzen bist, dann vergiss es auf den „emerging church“ Zug aufspringen zu wollen – meine Umschreibung, völlig subjektiv)
Sein Post dazu ist sehr lesenswert:
„And it is this aspect of the ‘emerging church’ that does worry me–much of it (by no means all) seems to me to be a re-configuration of the inhereted forms of the church and its worship. And much of the literature seems to focus on the renewal of worship and spirituality as if this will resolve the problem. Even scarier is the attempt to re-energize outworn symbols and forms taken from many great movements in the past.“
Mag etwas mehr die Amerikaner treffen, aber auch wir sollten uns diese Worte zu Ohren kommen lassen. Neues Mönchtum, Katholizismen und so vieles mehr die große Frage ist: Was ist Missional und wie leben wir es heute? Welche Elemente gehören in unserer Kultur dazu? Ein Glück sind ja schon ein paar Leute daran, das zusammen wiederzuentdecken. Emerging missional church in Deutschland. Mein Traum. Träumt wer mit?
Gerne. Ich stelle langsam fest, dass sich meine Idee von gelebtem Glauben mit vielen Punten der EC deckt. Ich wünschte, ich würde hier in Berlin eine Gemeinde finden, die ebenso denkt…
Ich weiß nicht, ob ich da mitträume. Ich tue mich schwer mit dem Buzzword ‚missional‘. Klingt für mich zusehr nach Mission, fremde Kulturen erreichen und sich was aufsetzen, was man nicht ist, um Leute zu erreichen, die man nicht kennt. Aber ich kann mich auch irren. Klärt mich auf.
Also, so wie ich das verstehe geht es ja genau darum nicht. Mich persönlich interessieren fremde Kulturen diesbezüglich erstmal solange nicht, wie es keine Kirche gibt, in die ich meine Freunde mitnehmen kann, ohne für nicht ganz dicht im Kopf gehalten zu werden. So wie ich missional begreife (und ich lese mich da auch erst ein) geht es darum, Kirche als Forum zu denken, in der Zweifel, Fragen und Probleme genauso ihren Platz haben wie die bedingungslose Hingabe an Gott. Und in dieser Glaubwürdigkeit wäre Missional dann schlicht – die alltägliche, gemeinschaftliche Glaubenspraxis, die sich den Nächsten zuwendet.
Hi Johannes,
neuer Wein in neue Schläuche, neue Wege und neue Begriffe. Ich vermeide „missionarisch“, weil dieser Begriff für ein altes, von Dir gut beschriebenes Verständnis steht. „missional“ – Mike hat mal was dazu geschrieben, was ein guter Startpunkt ist (http://lifenavigator.typepad.com/lifenavigator/2005/02/missional_churc.html).
Missional drückt einfach aus, dass es um die anderen geht. „Kirche ist immer Kirche für die anderen“ sagt Bonhoeffer und Recht hat der damit. Ich verbinde „emerging missional“, weil dieser Charakter schnell untergeht und ich bin gern missional, weil ich gern Leute eine Begegnung mit dem Gott ermöglichen möchte an den ich glaube. Also: Keine alten Zöpfe, sondern ein neues Wort für einen neuen Schlauch. „Emerging“ ist häufig zu stark nach innen gerichtet (so in vielen Teilen der Welt) „missional“ korrigiert das.
EInigermassen klar? Alan Hirsch ist da einfach der, der mir am meisten aus dem Herzen spricht. Mehr mal bei nem Latte im Nun, oder?
Yes,preach it, brother Alan!
ich merk bei mir, dass sich „emergente gedankengänge“ erstmal nach innen richten müssen. einfach um sozusagen aus meiner kleinen evangelikalen ecke in die große vielfalt der gemeinde jesu durchzudringen. den glauben in die welt übersetzen.
Ich komme aus der kleinen evangelikalen Ecke (sie ist erstaunlich klein, oder?) und das war Teil meines Wegs. Es ist gut das mal für sich selbst durchzureflektieren. Danke, dass ihr hier so viel Kommentiert habt!
😉