UPDATE: Ein interessantes Interview auf Treocentral von Jungs, die sich auskennen. Für iPhone Interessierte.
Kaum ist es draussen, schon wird gestritten. Apple’s neuster, schon lange erwarteter Streich auf dem mobilen Markt, das iPhone, ist ein ungewöhnliches Handy – es kommt ohne physikalische Tastatur aus und arbeitet komplett mit einem Multitouch Screen, der Softwareseitig alle Eingaben bewältigt und zugleich eine Farbtiefe und Brillianz hat, die wirklich genial ist. Apple hat über 200 Patente angemeldet für das Gerät auf dem Mac OSX läuft. So interessante Dinge, wie ein Annäherungssensor, der das Display abschaltet, wenn man es am Ohr hält oder ein automatischer Dimmer, der die Helligkeit dem Umgebungslicht anpasst sind auch bitter nötig, denn allzulange hält die Batterie nicht: 5 Stunden im Video/Telefonie/Internet und 16 Stunden, wenn man mit dem Gerät, das natürlich auch ein iPod ist, Musik hört.
Ein erster Tester, David Pogue, hatte eine Stunde Zeit mit dem iPhone und berichtet folgendes (gekürzt und übersetzt):
- Fühlt sich genial an, dünn, sanfte, abgerundete Ecken
- Man kann (noch) keine Musik direkt vom iTunes Store runterladen.
- Man bekommt nur leichte Fingerspuren, wenn man es benutzt, die man leicht mit dem Ärmel abwischen kann.
- Die Telefonqualität ist gut
- Das Tippen ist nicht ganz so leicht, weil man kein Berührungsfeedback von dem Display bekommt, aber die Software hilft enorm beim Schreiben! Die Software analysiert, welches Wort Du gemeint haben könntest und ignoriert unmögliche Buchstaben. Die wahrscheinlichste Wortwahl kann man per Leerzeilendruck übernehmen. Die Mails, die ich geschrieben habe, waren 100% korrekt. Trotzdem werden Blackberry-Abhängige sich den Wechsel überlegen.
- An der Software wird bis zum Start im Juni noch gearbeitet, es gibt sogar noch „Platzhalter“ für Funktionen, die noch nicht eingebaut sind.
- Die Geschwindigkeit des Netzes ist nicht hoch, ok, aber nicht sehr hoch eben. Wie es über das Handynetz ist kann man nur vermuten, aber schon über WLAN war es nicht so super. Apple legt hier noch nach.
- Die Kamera ist gut und das enorm große Display hilft beim Fotografieren.
- Das Browsing Erlebnis an sich ist genial, absolut unglaublich. Man kann die ganze Webseite auf dem Bildschirm sehen, mit einem einfachen Doppel-„Klick“ hineinzoomen, eine einfach Fingergeste zum Zoomen von Bildern verwenden. Anderen Geräten Lichtjahre voraus.
Teuer wird es – subventioniert mit 2 Jahres Vertrag soll es mit 4 GB 499 und mit 8 GB 599 Dollar kosten. Preise in Deutschland sind noch offen.
Worum wird jetzt gestritten? Um den Namen:
Da die Markenrechte bei Cisco liegen, war man in Fachkreisen dennoch überrascht, als Apple-Chef Steve Jobs bei der Vorstellung des Geräts tatsächlich sagte: „Wir nennen es iPhone.“
Streit um Namen „iPhone“: Cisco verklagt Apple | tagesschau.de
Ich meine, wie sollten sie es sonst nennen? MacPhone? Allerdings, dass sie so blöd sein konnten, weil seit 7 Jahren das Patent für den Namen bei Cisco liegt. Hm. Naja, Mr. Jobs wird schon wissen was er tut.
Cisco gibt an, mit der Klage eine Nutzung des Namens verhindern zu wollen. Zugleich sagte ein Sprecher dem „Wall Street Journal“, es gebe auch Möglichkeiten für eine Einigung. Apple habe mehrfach um Erlaubnis gebeten, den Namen iPhone zu verwenden, teilte Cisco mit. Verhandlungen darüber seien jedoch bisher ohne Ergebnis geblieben. Cisco hatte den Markennamen iPhone bereits im Jahr 2000 mit dem Kauf der Firma Infogear bekommen.
Streit um Namen „iPhone“: Cisco verklagt Apple | tagesschau.de
Mein Fazit ist: Es wird teuer, aber vermutlich besser als alles was Palm und Co zu bieten hat. Nachgelegt muss noch in Punkto Speicher werden (iPod, Photos und Video und Anwendungssoftware mit 4 bzw. 8 GB – klingt nicht nach viel Platz) und Akkulaufzeit (wobei: War erwarten wir noch von Geräten, die 11,5×6,5×0,45cm „groß“ sind). Für Applefans eine Alternative, ich weiß nicht ob andere es wirklich kaufen…abwarten…
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„Mein Fazit ist: Es wird teuer, aber vermutlich besser als alles was Palm und Co zu bieten hat.“
Aha. Was ist denn besser?
Solche Aussagen sind Marketing-Phrasen. Dem iPhone fehlen Funktionen, dass man es nicht für möglich hält.
Ein Beispiel: Das iPhone kann kein Copy and Paste. Will man beispielsweise eine Telefonnummer aus dem Handy in eine Email kopieren, muss man sie sich auf einen Zettel schreiben.
Grüße
Man klickt einfach auf die Telefonnummer und sie wird in das Adressbuch übernommen. Aber ja, das iPhone muss nachbessern. Das kann es aber auch – per Softwareupdate. Das ist eine Stärke, die per iTunes wunderbar geht. Ich kaufe mir selbst kein iPhone der 1. Generation…
Aber warte mal ab – das iPhone verändert den Mobilfunkmarkt, auch in Europa.
Hi Björn!
Was Du erklärst (von z.B. Webseite nach Adressbuch) ist nicht das, was ich schreibe (von Adressbuch in andere Applikation, z.B. Notiz, Email, Webformular). Das iPhone kann kein Copy&Cut&Paste.
Ich frage mich, wie man fehlende Hardware per Softwareupdate nachbessern soll 😉 (UMTS, GPS, Tastatur, …)
Das Copy&Paste sollte man aber per Software Update verbessern können.
Tastatur braucht man ja nicht, das ist doch der Witz hinter dem iPhone, dachte ich. UMTS gibt es für Europa und ein GPS Knopf ist eigentlich nur eine Frage der Zeit. Aber auch hier sage ja nicht ich, sondern einen Haufen anderer Leute, einschliesslich Nokia und andere, die ihrerseits „iPhone-Konkurrenten“ rausbringen, dass das iPhone Bewegung an den Mobilfunkmarkt bringt. Wie gesagt: das 2. Generations iPhone wird für mich interessant sein.
Das iPhone kommt so wie es nun aussieht ohne UMTS nach Europa. EDGE leistet etwas mehr als doppelte ISDN Geschwindigkeit. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die Telekom das iPhone bei intensiver Nutzung auf die Geschwindigkeit eines Analogmodems ausbremst. Warum, wenn man mehr als 50 EUR im Monat zahlt?