Warum schreibe ich etwas über Rhythmusstörungen? Seit Mitte
letzten Jahres habe ich immer wieder versucht mein Leben in einem
Rhythmus zu leben, mit einem ungefähren Wochenablauf, einer
Ernährungsumstellung (kaum zu Glauben, aber wahr!)m Sport und noch
vielen anderen Änderungen, die einen regelmäßigeren Lebensrhythmus
ermöglichen.
Nun, nach ca. einem Jahr, muss ich feststellen, dass es Störungen in diesem Rhythmus gibt. Immer wieder:
- Äussere Störungen – Telefon, Chat, Erreichbarkeit hat ihren Preis.
- Termine: Durch den Zwang Termine wahrzunehmen, die wichtig sind,
kommen Störungen auf den Plan. Ruhetage oder Tage, die den Schwerpunkt
auf Vorbereitungen oder Weiterbildung haben, werden zerrissen. - Innere Störungen: Disziplinlosigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten.
- Unvorhergesehenes oder „Notfälle“ – Dinge, die man nicht beeinflussen kann, die aber mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen.
Beim Schreiben fällt mir auf, dass ich selbst oft der Grund für die
Störungen bin. Einen Rhythmus zu leben heißt ja nicht, nichts zu tun,
sondern im Gegenteil aktiv zu sein – eben an den Zeiten, wo Arbeit,
Vorbereitung, Weiterbildung usw. den möglichst besten Platz hat.
Ãœbrigens ist meine Ehe mit Mirja ein Rhythmus, der als Grundtakt
einfach da ist. Das ist gut, so kann man die Störungen leichter
verkraften. Trotzdem hoffe ich im nächsten Jahr einen besseren
Rhythmus leben zu können. Vielleicht muss ich dynamischer werden,
vielleicht aber auch festere Eckpunkte setzen (Montag als
Schreib-/Lesetag), Samstag als Sport und Gemeinschaftstag. Viele Dinge
an denen ich immer leidenschaftliches Interesse habe (Leitung in der
Bibel/Emerging Szene) bleiben liegen. Jemand Rhythmuserfahrungen? Bin
für Tipps dankbar!
technorati tags:Lebensrhythmus, Gott, Lebensführung
Ich lese gerade tolle Bücher von/über die Karthäuser, inspiriert vom absolut empfehlenswerten Film „Die große Stille“. Das Leben eines Karthäusers dreht sich vollkommen um den fest vorgegebenen Tagesrhythmus aus Gebet, Gebet und noch mal Gebet, ein bisschen Arbeit, wenig Essen und Schlaf. Selten Rekreation und Gemeinschaft. Krass, aber zwei Sachen habe ich schon mal gelernt: sie tun alles was sie im Moment tun, zu 100% und mit voller Hingabe! Da hat man echt mehr davon. Also Zeitunglesen beim Essen (mach ich gerne) ist so, als würde man keines von beidem richtig genießen. Ãœberhaupt sollte man nicht ständig zwei und mehr Sachen gleichzeitig tun… Das Zweite Bemerkenswerte finde ich den Umgang mit der Zeit: Karthäuser haben keine Uhr und sind auf die Glocken zum Gebet usw. angewiesen. Sie wachen z. B. nachts auf und haben keine Möglichkeit festzustellen, ob sie noch 4 min oder 4 Stunden bis zu den Vigilien schlafen können. Sie müssen also ganz im Moment der Gegenwart leben. Krass!! Bei dem Streß in meinem Leben stelle ich mir das wohltuend vor, genauso wie die Gebetszeiten in der Nacht. Lebensrhythmen sind bei uns individuell und häufig fremdbestimmt, ob das immer so gut ist?
Ein gemeinsamer Rhythmus ist bestimmt besser, aber auch das ist schwer. Wir bei Kubik versuchen das ja, aber auch das ist nicht das leichteste…