Ein supernachdenklicher Abend bei Kubik. Angefangen von einer ganz liebevollen, aber ernsten Ansprache von Nadine, die sich an die Gäste von Kubik gewendet hat. Wenn man eine Familie ist, eine Gemeinschaft dann ist es sehr schwer viele Gäste zu integrieren, schwer für beide Seiten. Kubik ist ehrlich und spricht es an, das gibt mir wirklich das Gefühl dort wenn auch selten, aber am richtigen Platz zu sein. Der Abend hatte drei Teile:
Die Rückkehr zum Glauben der Kindheit war der erste – als Interaktives Bild gab es zerrissene Kinderfotos, die man mit Nadel und Faden wieder zusammen nähen konnte. Dabei war der Fokus darauf, dass es als Kind einfacher war zu Glauben – Kinderglauben eben. Den verliert man aber und mitunter sehr krass.
Um darüber zu sprechen gab es eine „Open Mic“ Zeit, wo Leute nach vorne kommen konnten und von diesem Erlebnis berichten, was das „Erwachsenwerden“ im Glauben bei ihnen ausgelöst hat. Das waren krasse Sachen, ehrliche Leute, die von sich berichtet haben.
Der Abschluss waren zwei Lieder, die interessanterweise von Hiob inspiriert waren. Erwachsen werden, was tun, wenn das Kartenhaus deines Kinderglaubens in sich zusammenfällt? Enttäuscht wird. Das ist ein wichtiger Schritt damit umzugehen lernen, ohne zu resignieren und ohne bitter zu werden. Oder in der Erinnerung an diesen Kinderglauben einfach rückwärtsgewand weiter zu gehen. Stoff zum Nachdenken und ein guter Abend. Danke an alle, die ihn vorbereitet haben.
Technorati Tags: Gedanke, Gottesdienst, Kubik
[…] Es gibt sie doch noch: konstruktive Bücher, die sinnvolles Aussagen. Minimum ist ein solches Buch, geschrieben von Frank Schirrmacher und untertitelt mit “Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gesellschaft” er analysiert die aktuelle Lage und zieht eine (wie üblich) vernichtende Bilanz. Es geht uns schlecht, aber warum? Weil wir keine Familien mehr sind und haben. Keine Kinder, weil Kinder der Karriereknick sind. Weil Kinder zu viel kosten, weil der Staat uns nicht genug zahlt. Weil wir nicht bereit sind in Familie zu investieren…. Schirrmacher bleibt hart: Die Zeche zahlen wir! Wir werden eine einsame Gesellschaft werden. Familien sind das Thema um das wir uns kümmern müssen, nach den Parolen der 68er “Kriegt keine Kinder”, die in unserer Politik ebenfalls immer noch nachhallen sollte der Grundtenor sein: Gründet Familien. Einfach, oder? Haben wir doch schon gewusst, oder? Die anderen sollten mehr Kinder bekommen, denkt man. Das hat essentiell mit dem Thema von Kubik am Freitag zu tun – Verantwortung übernehmen für das eigene Leben, die Dinge klar kriegen – erwachsen werden. Interessant ist, dass Tine das auch erkannt hat (11 Kinder, Tine?) und Nadine schreibt ebenfalls über Kinder. Die Süddeutsche, die sie hier zitiert, bringt es auf den Punkt: …”Um knapp vier Prozent ist die Geburtenrate laut mehrerer aktueller Prognosen im vergangenen Jahr gesunken; mit 8,7 Babys pro 1000 Einwohner steht Deutschland damit an letzter Stelle in Europa… Kinder sind Risikofaktoren, sie kosten Geld, sie kosten Zeit, sie brauchen Stabilität. Sie brauchen Zuversicht und bedeuten Verzicht. Zuversicht und Verzicht aber sind nicht in Mode…” Cathrin Kahlweit (Süddeutsche, 15.03.06). (Zitiert nach Nadines Post, Fettdruck von mir) […]