Aufgefallen ist mir, dass harte Arbeit und Anstrengung des Hirns und Entspannung desselben oft zusammen hängen. Wir haben am Leitungswochenende wirklich hart nachgedacht. Und da ist der obligatorische Film am Samstag Abend Pflicht. Shakespears „Viel Lärm um nichts“ durfte es dieses Mal sein. Wir haben einfach Zeit gehabt etwas ruhiger zu werden.
Ich frage mich heute: Haben wir eine Ruhekultur beim CVJM Karlsruhe? Darf man ausruhen? Ich glaube nein.
Wenn ich unsere Jahresplanung anschaue, dann vergiss es. Wenn ich meine Person als Vorbild ansehe, vergiss Ruhe. Dabei suche ich und brauche ich Ruhe und viele andere auch.
Wie können wir als Leitung kommunizieren, dass Arbeit und Ruhe ihren Stellenwert hat? Welchen Ruhetag haben wir in der Woche? Und dabei hat die Ruhe, von der Gott redet einen anderen Stellenwert als einfach nur Ausruhen, eine auf Gott wartende und hoffende Ruhe. Jürgen Disqué, dessen ehrliche Art mir schon lange gefällt, hat dieses Jahr zu einem Jahr der Ehrlichkeit ausgerufen. Ehrlich: Wir machen zu viel und ruhen zu wenig und handeln zu wenig aus einer Ruhe heraus. Ich weiß, ich bin selbst einer der Unruhigen, aber ich kann ja selbst dazulernen. Vom Denken zum Handeln: Ruhiger werden, Ruhe suchen was denkst Du dazu?
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Sehr richtig, sehr wichtig!
Ruhekultur: bei uns im CVJM leider ein Fremdwort. Und wenn Ruhezeiten, dann immer zusätzlich zum sonstigen Programm (fast ein Widerspruch in sich).
Weniger ist mehr! Ich denke da immer an Klöster und Bruderschaften, die hier andere Prioritäten gesetzt haben. Wie bekommen wir die Balance hin? Für den CVJM, aber auch für uns persönlich?
Solange 20% der Leute 80% der Arbeit machen, wird das leider auch so bleiben. Es ist schwer nein zu sagen, aber meistens machen die sowieso schon Aktiven immer mehr. Also müssten die quirligen und rastlosen Vielarbeiter (wie ich auch *g*) einen Gang runterschalten und denen in den Hintern treten, die sich zuviel ausruhen. Ein Ruhetag pro Woche ist übrigens sehr heilsam, vor allem wenn man ein bisschen vom Schabbat abguckt: nicht nur nix arbeiten, sondern auch nichts (neu) schaffen, verändern usw., einfach nur leben, auf Gott hören und aufatmen.
Woher will man denn wissen, wie viel die anderen machen? Klar weiss man, ob man selber viel macht. Aber woher will man wissen, ob jemand anderes schon 100% gibt? Woher will man wissen, was 100% für den anderen ist?
Unser Verein ist so gross, dass man doch überhaupt nur von ein paar Leuten weiss, was die machen – Muss letztlich jeder selber für sich entscheiden, wie viel er machen kann!
Ruhephasen sind wirklich sehr wichtig. Um diese als Verein einhalten zu können, benötigen wir eine Vision und Jahresplanung die nicht „vollgepackt“ ist, sondern Akzente setzt. Es ist eine Geduldsfrage und wir müssen einsehen, dass nicht alles gleichzeitig und in beliebigen Tempo geht.
Hm, natürlich liegt Ruhe in der Persönlichen Verantwortung, dennoch gibt es einen biblisches Gebot für die Sabbatruhe, wie von Heike angedeutet. Ruhezeiten gibt es in der Jahresplanung auch, aber eben nur die „natürlichen“ wie Sommer und so. Mit einer Ruhekultur meine ich aber eben mehr als nur Ruhetermine. Der Einzelne kann mitunter nicht gut entscheiden, wann er ruht und wann nicht. Wir sollte auch hier aufeinander achten und die Gruppe in der wir sind genau anschauen und fragen: Wann hast Du das letzte Mal geruht. Und halt eine Kultur entwickeln und auch mal darüber reden, wann wir ruhen und wie wir das machen, damit die Vorbilder nicht immer nur als Arbeitstiere dastehen. Ich ruhe im Moment stärker aus, was die WOchenenden, die ich unterwegs war ausgleicht und es tut mir gut. Ich könnte im Moment auch durchpowern, aber das würde nur mehr Schaden anrichten.
Danke für die Kommentare…
ja, was Heike zur Sabbatruhe geschrieben hat, hab ich ja gar nicht kommentiert.
Ich habe mich nur an der 20:80-Andeutung gestört.
Gegenseitig aufeinander zu achten ist sicherlich wichtig, auch um dem Gegenüber zu signalisieren „es ist okay, was Du machst – mehr kann man gar nicht erwarten“.
Im CVJM KA haben wir dies Jahr die AG-Tagung, andererseits haben wir keine Sponsorenralley und auch kein Gala-Dinner. Mitarbeiter-Wochenende ist wegen der AG-Tagung erst Ende November. Vielleicht passt es so.