Wir waren am Freitag bei der Beerdigung. Es war ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde. Worte sind so leer manchmal, man muss zuhören und darf nicht herausschreien. Es war bitter kalt an diesem Nachmittag, doch nichts war so kalt wie die Herzen, so leer wie Peter Maffays „Und es war Sommer“, das aus den Lautsprechern plärrte. Eis in der Stimme des Redners und Schwärze. Der Tod ist der Abgrund, den wir alle im Herzen tragen und darum sollen wir umso intensiver leben. Damit konnte ich nichts anfangen und Trost war in den Worten nicht zu finden. Wo findet man Trost als Familie, wenn der Vater stirbt? Wir haben uns später Zeit genommen um für die Familie zu beten, vielleicht die einzigen Gebete, die gesprochen wurden, während der Trauerfeier gab es kein Gebet. Es bleibt mir im Gedächtnis, ich habe eine andere Hoffnung und die Worte, die ich am liebsten in Presslufthammer-Lautstärke hinausgebrüllt hätte waren: „Tod, wo ist Dein Stachel? In deinen kalten Griff bekommst Du mich nicht und nicht alle, die an den Sohn des Lebens glauben.“ Aber ich habe geschwiegen, weil es sich nicht schickt und keiner einem Wahnsinnigen zuhört. Eine Beerdigung wie sie kälter nicht sein konnte. Ich bete für die Familie und frage mich, was ich und wir noch tun können.