Auf anderen Blogs werden solche Sachen immer schon viel früher besprochen, aber ich stosse heute mal drauf: Das Internet ist viel mehr als nur eMail und Surfen, auch wenn 99% der Webuser das denken. Immer mehr entwickelt es sich weiter „Web 2.0“ ist da ein Stichwort (interessanter Wikipedia Artikel zu Web 2.0)und auch Social Software. Wenn ich das richtig verstehe geht es bei vielen dieser Anwendungen (Link von Marlin) darum Netzwerke zu gründen, aber nicht Computer, sondern Soziale Netzwerke.
Flickr ist ein gutes Beispiel viel mehr als nur Bilder hochladen, sondern Kontakte knüpfen, austauschen etc. Interaktivität nutzen, Umfragen erstellen. Z.B. gibt es im Forum von Kubik die Möglichkeit Umfragen für die Gemeinschaft zu erstellen. Jeder kann mit einem Klick seine Meinung kundtun – voila – man hat einen Anhaltspunkt was die Gemeinschaft will. Das Internet kann wirklich mehr sein, als nur klicken. Gerade die Blogs beweisen das. Web 2.0 – wann steigst Du ein?
Web 2.0 ist meiner Ansicht nach die unsinnigste und überflüssigste Wortschöpfung überhaupt. Denn das, was nun groß als Web 2.0 propagiert wird ist eigentlich das, was Tim Berners-Lee schon immer mit dem Web im Sinn hatte.
Und seit kurzem hat Sir Tim himself sogar ein Blog, in dem er im ersten Eintrag auch das Thema Social Software kurz erwähnt.
Hey Götz,
danke für die Info – irgendwie macht das auch mehr Sinn mit dem Internet. Web 2.0 nehme ich als Begriff auf, weil es überall so genannt wird, sogar auf Wikipedia. Ich weiß nicht, ob das was ist, dass Johannes weiterhelfen würden, aber vermutlich weiß er es….
Auf jeden Fall Danke und Leute: Lest den Eintrag von Tim Berners-Lee….
Ganz richtig, das Web wurde von Berners-Lee dazu entwickelt, dass jeder Konsument und Produzent zu gleich ist. In den ersten zehn Jahren hat sich das Web allerdings in eine andere Richtung entwickelt. Statischer Inhalt von wenigen großen Unternehmen bestimmten das Web und von Partizipation kann bis auf die Homepages mit Gästebuch, Familienfotos und Links zu Webseiten, die eh schon jeder kennt, nicht die Rede sein.
Das wandelt sich nun. Eine Reihe von Technologien haben zum gleichen Zeitpunkt eine gewisse Reife entwickelt, die nun auf’s neue ein Web im Sinne des Erfinders ermöglichen. Dazu kommt ein langsamer Wandel im Denken. Wissen wird anders wahrgenommen, Vertrauen in Massenmedien und große Unternehmen sinkt und neue Geschäftsmodelle konzentrieren sich auf die große Masse der individuellen Wünsche.
Und das ist für mich definitiv ein umfassender Wandel, den ich mit Web 2.0 nicht schlecht bezeichnet finde.
Hallo Björn,
genau deswegen habe ich es auch geschrieben, weil viele Leute zur Zeit diesen Begriff „aufschnappen“ und es als etwas tolles Neues anpreisen – was es aber genau genommen nicht ist. Zugegeben, es gibt zunehmend einfachere Anwendungen und vor allem nutzen es immer mehr Leute, aber die Idee dahinter ist eben „kalter Kaffee“.
Und in der Wikipedia kann man ja zu jedem beliebigen Begriff etwas schreiben, das sagt nicht unbedingt viel aus, aber auch die c’t schreibt in der aktuellen Ausgabe etwas unter diesem Schlagwort.
Trotzdem tue ich mich schwer mit dem Begriff …
Oh, und nun kommt die Antwort an Johannes:
Das kann ich so nicht stehen lassen, denn Du blendest das durchaus (vor allem früher) lebendige Usenet völlig aus und auch gibt es schon viele Jahre gut besuchte Webforen, die auch genau dieses Prinzip des Teilens von Wissen praktizieren. Auch Mailinglisten fallen in diese Kategorie.
Die Technik dahinter ist schon länger „reif“, nur an der Implementation mangelt(e) es. Wie auch Tim Berners-Lee selber schreibt, für ihn war das Netz schon immer das, was er sich dachte, weil er Werkzeuge benutzte, die es so implementierten, wie er es sich vorstellte. Es liegt also weniger an der Technik, sondern mehr an den Leuten.
Und unter Berücksichtigung dieser Fakten finde ich den Begriff „Web 2.0“ sowohl irreführend als auch nutzlos. Das Internet, im Besonderen das WWW, entwickelt sich stetig fort, mit einer Versionierung anzufangen halte ich nicht für praktikabel.
Hm Leute, ich staune und lerne viel von Euch…
Hi!
Ein Gedanke:
Usenet ist eigentlich mehr social network als jeder Blog! Ein Blog ist noch weniger sozial als ein moderiertes Usenet, da es eine Person gibt, die den Blog führt und alle anderen können „nur“ kommentieren.
Noch ein Gedanke:
Web 2.0 könnte man auch „Bandbreite für jedermann“ nennen. Im Zeitalter von Modem und ISDN sind viele Entwicklungen stecken geblieben, die jetzt erst wieder weiterlaufen können. Oder wolltet ihr euch in den 90ern flickr über 56k anschauen?
Weil´s so schön ist,
hier
ein paar Gedanken zu Web 3.0 und hier
zu Web 4.0.
Das ganze erstmal unkommentiert von mir.
😉
Christian
P.S.: Auch wenn der Diskussion manchmal vorgeworfen wird, es sei alles nur eine Buzzwords-Schlacht. Diese Diskussion ist wichtig, um zu reflektieren, was das Netz bisher geleistet hat und was wir in Zukunft wirklich brauchen können. Und(!) mit welchen Einschränkungen wir uns erstmal abfinden müssen. Denn „always-on“ dauert noch 3-4 Jahre (meine Schätzung).
Es wird zwar früher möglich sein, aber nicht für jeden bezahlbar.
Naja, vielleicht ein bisschen subjektiv, aber man kann doch nicht immer auch objektiv sein. 😉