Zuerst mal ein Tipp in der ganzen Sache: Lest Euch mal den Artikel von Heinrich von Siebenthal durch (13 Seiten) – dieser Mann ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Sprachforschung und hat die großen Deutschen Übersetzungen bearbeitet und bewertet. Dann ist er einer der führenden Leute, die wert legen auf eine kommunikative Übersetzung – die 1997 überarbeitete Gute Nachricht Bibel bekommt bei ihm Bestnoten.
Da er mein Lehrer an der Freien Theologischen Akademie war, folge ich natürlich seinem Ansatz: Für das Erarbeiten einer Übersetzung ist eine überdurchschnittliche Kenntnis von Ur- und Zielsprache Pflicht. Die Kenntnis von der Zielsprache haben die Leute der Volxbibel, mehr und besser als die meisten der Kritiker von denen ich weiß – trotzdem bleibe ich bei meinem Punkt:
Die Volxbibel ist keine Übersetzungsprojekt – sie ist ein Übertragungsprojekt, wenn sie aber ein Übertragungsprojekt ist, ist die Kenntnis der Zielsprache wichtiger als die Kenntnis der Ursprache, obwohl man zusehen sollte, dass man die Texte so weit es eben möglich ist versteht.
Das verrückt allerdings die Kompetenzfrage in andere Gebiete – wenn ich mich auf die Interpretations und Übersetzungsarbeit von anderen stütze, dann kann ich meine Kompetenzen in der Zielsprache entfalten – und das bringt mich zu dem Gedanken:
Liebe Kritiker – schon mal darüber nachgedacht, dass Euch die Kompetenz fehlen könnte die Zielsprache, in diesem Fall Jugendsprache, zu bewerten? Worte verlieren schnell ihren Sinngehalt und auch Kraftausdrücke und Fäkalsprache einem sprachlichen Wandel unterworfen sind? Evtl. ist ein Wort, dass gestern noch Fäkalsprache war, heute eher Umgangsprachlich Normal. Hier liegt die Kompetenz allerdings bei den Überträgern dieses Projekts, darum gesteht ihnen Kompetenz zu, bevor ihr anfangt zu verurteilen und auf diese unseligen, nur falsch verstandenen Übersetzungsgeschichte rumzureiten.
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This is again a post about the bible transfer project „Volxbibel“ which wants to transfer the bible into contemporary german youth language. If you put aside the implications of a real translation, which the project is not, there is just the issue of scatology (is this really the term for strong language?). My thoughts are, that we are not capable of really knowing what is a inappropriate word and what is not, neither do the critics, because the competence lies with the target language-native speakers people of the youth culture. We might find a word not appropriate, which is in the youth language entirely good and communicates the message better than we think. I wish people would habe a little grace and humility…..
Dem kann ich irgenwie nur zustimmen…
Danke Martin! Hatte heute erst Dein Begleitbuch zur Volxbibel in der Hand! Keep up the good work!!