Steve Taylor, Pastor einer Emerging Church in Neuseeland schreibt in seinem Buch: „The out of bounds church“ über das Verhältnis von jungen, innovativen Kirchen zu den älteren, häufig traditionellen, Kirchen.
Die beiden Gefahren sind: wenn man nichts eigenständiges Startet, gewinnt immer die Mehrheitsentscheidung, nichts wird verändert – die einzigartige Identität des Neuen geht verloren. Die andere Gefahr ist: Eine Kirche, die neu gegründet wird, kann zu stark individualistisch sein und die Weisheit und das Erbe der Vergangenheit ablehnen.
Taylor plädiert für ein Beziehungsgeflecht, wie die Dreineinigkeit ein Team und ein Beziehungsnetzwerk ist, so soll die Kirche gesamt ein Netzwerk sein, eigene Identitäten, aber feste und gute Beziehungen. Er sieht sogar Tradition als Beziehung:
Tradition ist eben Beziehung. Tradition ist nicht das Gewicht von Erwartungen der Vergangenheit oder die Unterdrückung durch gewohnheitsmäßiges Verhalten. Es ist die Beziehung zu anderen Kirchen durch die ganze Geschichte. Andere Kirchen haben auch danach gestrebt in ihrer jeweiligen Kultur Jesus zu folgen und wir ehren sie, mit unseren Versuchen das selbe tun. Tradition heißt diese Verbindungen zur Vergangenheit zu bejahen und von anderen zu lernen, um unsere Gegenwart zu bereichern. Dies entspricht nicht einem festen, institutionellen Verständnis des anderen, sondern einem Beziehungsmäßigen und kulturell sensiblen Wertschätzung der anderen. Wir werden ärmer, wenn wir uns selbst davon abschneiden, wie andere Jünger Jesu ihm gedient haben.
Viele meiner Fragen beziehen sich auf dieses Verhältnis zwischen Alt und Neu, Neugründung oder Reformation, mein Pendel schlägt in letzter Zeit immer mehr für Neugründung und dem damit verbunden Risiko individualistisch zu werden. Mehrheitsentscheidungen sind eine komische Sache, weil oft Leute mit Entscheiden, die wenig Ahnung von der konkreten Situation haben, aber wegen ihres Amtes die Befugnisse zur Entscheidung haben. Trotzdem sollte man zurück schauen lernen, denn jeder, der da ist bringt eine Vergangenheit mit und die will verstanden sein. Und man erfindet das Rad nicht neu – wir haben 2000 Jahre Kirchengeschichte und alles was schon da, vieles ist nur verloren gegangen. i nga ra o mua kommt aus der Maori Sprache und heißt: Nach vorne gehen und rückwärts schauen. (Out of bounds church: Seiten 106-111). Wenn Euch das Buch interessiert, schaut doch mal auf das Buch-Blog.
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Steve Taylor, Pastor of a emerging church in New Zealand, writes in his book: „The out of bounds church“ about the relationship between young, innovative, start-up churches and the universal „old“ church.
There is Danger on both sides here: If you opt for oneness with the universal church, than the majority voice wins, nothing can change. If you opt for a start-up than it can smack of rugged individualism and despises the wisdom and heritage of the past.
Taylor is in vote of a relational approach, just like in the trinity their are separate persons in a strong network of relations. He even view tradition as Relationship:
Tradition is also relationship. Tradition is not the weight of past expectation nor the opression of habitual behaviors. It is a relating to other churches throughout history. Other churches have sought to follow Christ in their cultures and we honour them in our attempts to do the same. Tradition is acknowledging these links to the past and learning from others in order to enrich our present. This is not an institutional understanding but a relational and contextually sensitive appreciation of the other. We are impoverished when we cut ourselfs of from how other disciples of Jesus have served.
Many of my own questions aim in this direction: Relationship between the old and the new. Start-up or reformation. I the last weeks I lean more and more towards the start-up and the risk involved there. Majority votes are often a strange thing: People decide what is best and have hardly the knowledge of the situation to do so, but have to decide because of their position in church.
Nevertheless the relation to the past is a important one, because everyone who walks through your door brings with him his past and this one needs to be understood. We have 2000 years of church history and everything has been there, even though it may be lost. i nga ra o mua has it’s origin in the Maori Language and means: walk forward, looking backward (Out of bounds church: Pages 106-111) For further Information on the book, have a look at the books blog: Outofboundschurch