Ein Bekenntnis: Ich bin nicht wirklich ein Kunstliebhaber. Ich finde es klasse, wenn Leute künstlerisch unterwegs sind, freue mich an Kreativität, aber finde selten Bezug zu ihr.
Ich befürchte, ich werde da was ändern müssen, weil ich feststelle, dass Kunst und Symbolik einen grossen Stellenwert in der Bibel hat. Neulich kam ich während einer kritischen Mailanfrage bzgl. des Artikels von Andrew Jones über postmoderne Anbetung auf den Gedanken: Moment – Symbolik und Gottesbegegnungen gibt es doch schon in der Bibel und kunstvolle Gestaltung noch dazu – die gibt es, ganz krass in der Geschichte von Moses. Gemeint ist die Stiftshütte:
Über weite Teile von 2.-4. Mose wird der Aufbau, die Gestaltung, die Materialien, sogar die Künstler beschrieben, die das ‚Zelt der Begegnung mit Gott‘ hergestellt, aufgebaut und zu einem besonderen Platz gemacht haben.
Mir ist aufgefallen, dass man eigentlich in der Wüste irgendwie andere Sorgen hat als künstlerisch tätig zu sein – mal ehrlich – hätte es nicht auch was einfacheres getan? Wenn man Gott begegnet, dann muss scheinbar alles passen – ich rede nicht davon, dass wir jetzt eine Rückkehr zu prunkvollen Kirchenräumen und Symbolischer Gestaltung vornehmen sollen, aber von der kreavtiven Art der Gottesbegegnung will ich lernen – sogar der Hebräerbrief nimmt das wieder auf und deutet die Symbolik des Zeltes der Begegnung auf Jesus (Hebr. 9, 1-10).
Also back to the roots – wieder mal, ich finde, wenn Kunst und die Symbole passen, können sie einen enormen Eindruck machen und Menschen zu einer Gottesbegegnung führen. Das Medium ist die Botschaft. Das ist ein enormer Satz, der in unserer Zeit heute mit Sicherheit passt. Schaut Euch small fire an – eindrucksvolle Fotos und Geschichten, die in Anbetungszeiten verwendet werden. Eigentlich müssten wir mit dem ZKM hier in Karlsruhe schon jetzt mehr Verständnis von dem Zusammenhang zwischen Kommunikation, Kunst und Erfahrung haben, als tatsächlich da ist.